Du bist mit Gott versöhnt – Predigt vom 19.02.2021

 

 

 

Danke! Du gibst das Leben, das sich zu leben lohnt. Du gibst Sinn dem Leben und Inhalt, sodass ich nicht nur das Leben mit Jahren fülle, sondern die Jahre mit Leben. Mein Thema heute lautet: Bist du mit Gott versöhnt? Ja, eigentlich bist du mit Gott versöhnt! Das musst du nur begreifen: Was ist das? Wie wirkt sich das aus? Durch wen bin ich mit Gott versöhnt?

 

 

 

Wie die Versöhnung gelebt wird, darüber werde ich heute sprechen. Bist du mit Gott versöhnt? Hast du Frieden mit Gott? Mal ganz ehrlich dich fragen: Schläfst du ruhig ein? Oder ängstigst du dich vorm Sterben? Dann, wenn man keinen Frieden hat, wenn man unsicher ist, fürchtet man sich. Lebst du furchtlos? Mit dem Herrn versöhnt zu sein, reicht für das Diesseits und für das Jenseits aus. Es ist so wichtig, dass ich mit dem Herrn versöhnt bin, dass ich ,einen reinen Tisch gemacht‘ habe mit meiner Lebensgeschichte, dass in meinem Leben nichts zwischen mir und meinem himmlischen Vater steht: kein Mensch, keine Sünde, kein Hass, kein Neid, kein Zorn, keine Zwietracht und alle diese Dinge, sodass ich ein reines Gewissen habe. Das bedeutet, Frieden mit dem himmlischen Vater zu haben, sodass ich mit einem guten Gefühl in die Ewigkeit zu gehen vermag und weiß: „Ich vermag vor dem Herrn zu bestehen, ganz gleich was da kommt, unabhängig davon, wie ich sterbe. Ich werde vor dem Herrn bestehen!“ Wir müssen alle eines Tages vor den Herrn treten und Rechenschaft für unser Leben ablegen; was unser Leben war und nicht war. Es ist so wichtig, dass ich meine Lebensgeschichte bereinigt habe, und zwar, solange ich lebe. Hernach vermag ich solches nicht mehr zu tun, denn wie der Baum fällt, so liegt er. (Siehe Pred 11,3b)

 

 

 

„Steht nichts mehr zwischen mir und meinem himmlischen Vater? Vermag ich für alles dankbar zu sein, auch für die negativen Dinge?“ Denn das ist Versöhnung, dass ich auch das Negative bzw. das Schlechte annehme. Ich werde heute den Hiob ein Stück weit betrachten. Denn er stellte etwas fest in seinem Leben: nämlich, w­ie er sein Leid überwand und mit dem Herrn klarkam. Er äußerte, was nachfolgend aufgezeigt ist, siehe hier: Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; der Name des HERRN sei gelobt! (Hiob 1,21b) Er sprach zu seiner Frau, wie nachfolgend geschrieben steht: Er aber sprach zu ihr: Du redest, wie die törichten Frauen reden. Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen? In diesem allen versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen (Hiob 2,10). Wir haben das Gute empfangen, also vermögen wir auch das Schlechte zu verkraften. Er war versöhnt mit seiner Lebensgeschichte, mit seiner Vergangenheit, mit seiner Gegenwart und auch mit seiner Zukunft. „Kann ich dem Herrn für alles dankbar sein, auch für das Negative, auch für das Leid, auch für die Schmerzen, auch für die Krankheit?“ Die meisten Christen vermögen dem Herrn nur für gute Dinge zu danken, so z.B., dass der Kühlschrank voll ist usw.

 

 

 

„Sind mir wirklich meine Sünden vergeben oder rebelliere ich noch irgendwo in meinem Leben wider den Herrn?“ Das ist nämlich das Kennzeichen für einen wahren Christen. Ein echter Christ rebelliert nicht mehr wider den Herrn, sondern er nimmt die Stunden wie sie kommen. Aber du rebellierst vielleicht irgendwo noch: „Herr, warum ließest Du das zu? Warum verhindertest Du das nicht? Warum fand in meinem Leben dieses oder jenes statt?“ Dieses „Warum?“ ist Rebellion. Rebellion entsteht immer mit der Frage: „Warum?“ „Ja, ich verstehe den Herrn nicht!“ Viele Menschen überspielen diese Frage wie folgt: „Ja, ich bin Kind des himmlischen Vaters! Ich übergab mein Leben Jesus!“ Aber ist das wirklich wahr? Die Sünde muss vergeben werden. Die Sünde muss bekannt werden. Die Macht der Sünde muss in deinem Leben gebrochen werden, sodass es dir nichts mehr ausmacht. Es steht geschrieben: Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn (Röm 14,8). Die Sünde muss aufgearbeitet werden. Sünde ist Rebellion! Rebellion wider mein Schicksal, darüber werde ich sprechen. Mit dem Herrn versöhnt zu sein ist nicht nur der Kirchgang und somit, dass ich nichts mehr wider den Herrn habe. Nein, ich rebelliere nicht mehr, ich protestiere nicht mehr, ich finde mich mit meinem Schicksal ab. Ich lebe aus, was der Herr für mich bestimmte und folge nach Seinem Plan usw.

 

 

 

Was ist Versöhnung? Das, dass ich versöhnt bin zunächst einmal mit mir selbst, mit meinen Handicaps, Problemen und Schwierigkeiten. Dass ich versöhnt bin mit den Menschen, die mich verletzten, die mich ablehnten und mit mir nichts zu tun haben wollten. In Christus bist du erst ein echter Christ, wenn du alles mit dem himmlischen Vater besprichst und sagst: „Danke, Herr, sowohl für die guten als auch für die schlechten Stunden. Danke für alles, sowohl für das Positive als auch für das Negative. Ich danke dem Herrn!“

 

 

 

Wo sind deine Ankläger? Dieser Frage möchte ich nachgehen. Da ist die Ehebrecherin. Es steht geschrieben: Frühmorgens aber kam Jesus wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm, und er setzte sich und lehrte sie. Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, beim Ehebruch ergriffen, und stellten sie in die Mitte und sprachen zu ihm: Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. Mose hat uns im Gesetz geboten, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du? Das sagten sie aber, um ihn zu versuchen, auf dass sie etwas hätten, ihn zu verklagen. Aber Jesus bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie ihn nun beharrlich so fragten, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. Als sie das hörten, gingen sie hinaus, einer nach dem andern, die Ältesten zuerst; und Jesus blieb allein mit der Frau, die in der Mitte stand. Da richtete Jesus sich auf und sprach zu ihr: Wo sind sie, Frau? Hat dich niemand verdammt? Sie aber sprach: Niemand, Herr. Jesus aber sprach: So verdamme ich dich auch nicht; geh hin und sündige hinfort nicht mehr (Joh 8,2-11). Jesus begann im Sand zu schreiben. Ich weiß nicht, was Er schrieb, doch jeder sah es, fand sich irgendwo wieder und wich. Und nachdem sie alle fort waren, fragte Jesus: „Wo sind deine Ankläger?“

 

 

 

Hast du noch irgendwelche Punkte in deinem Leben, irgendwelche Ankläger, die noch nicht aus deinem Leben gewichen sind? Das heißt, mit dem Herrn versöhnt zu sein. Nicht nur, dass du an Gott glaubst – Satan glaubt auch an den Herrn, das ist kein Kunststück – aber bist du mit dem Herrn versöhnt, sodass Jesus zu dir spricht: „Dir sind deine Sünden vergeben; geh hin und sündige hinfort nicht mehr.“

 

 

 

Erst Jesus macht uns sündlos. Die Pharisäer vermögen uns nur zu steinigen. Priester vermögen niemanden zu heilen, und die Pastoren wahrscheinlich auch nicht. Also hast du das Zeugnis des Heiligen Geistes: „Ich bin ein Kind Gottes. Mir sind meine Sünden vergeben. Ich rebelliere nicht mehr wider den Herrn. Ich nehme alles so, wie es kommt, ob wir leben oder sterben.“ Ja? Nur Jesus weiß, wie es in unserem Leben bestellt ist. Und Jesus spricht: „Dir sind deine Sünden vergeben, liebe Frau.“ Hernach ging sie völlig verändert davon. So ist es, wenn wir mit unserem Leben zurechtkommen, dass wir einen reinen Tisch gemacht haben, sodass zwischen mir und meinem himmlischen Vater, zwischen mir und meinem Nächsten, zwischen mir und mir selbst nichts steht.

 

 

 

Wann greift die Sündenvergebung ein? Gut, dass du fragst. Wie funktioniert sie? Es geschieht so, wie du glaubst: „Dir geschehe so, wie du glaubtest.“ „Dir sind deine Sünden vergeben.“ Jesus sprach zur Ehebrecherin: „Auch ich verdamme dich nicht.“ Das heißt: „Wenn dein Gewissen dich nicht verdammt, wenn die Ankläger dich nicht verdammen, dann verdamme auch ich dich nicht.“ Da war die Frau mit dem Herrn versöhnt. Ihre Ankläger wichen. Als Jesus alles tat, hatte sie Frieden, d.h., nachdem jeder seine eigene Schuld gefunden hatte. Als jeder sah: „Ich bin ein Lügner.“, „Ich bin ein Heuchler.“, „Ich bin ein Hochstapler.“, „Ich bin stolz.“, „Ich bin arrogant.“, da  wichen alle. Denn Jesus sprach: „Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.“ Jedes Volk hat ,Dreck am Stecken‘: Die Türken wider die Armenier, die Juden wider die Christen. Zu Beginn verfolgten die Juden die Christen. Sie reisten ihnen hinterher und machten ihnen das Leben schwer. Die Christen verfolgten später die Juden, die Amerikaner verfolgten die Indianer massenweise, millionenfach! Die Russen verfolgten die Ukrainer, sie ermordeten sie millionenfach. Auch die Deutschen; jeder hat Dreck am Stecken. Und deshalb gilt: wer ohne Sünde ist, der darf den Finger heben und der darf den ersten Stein aufheben.

 

 

 

Wir sahen das Volk, wohin Sünde führt, wenn jemand rebelliert: „Wegen dir geht es mir schlecht. Deinetwegen bin ich krank.“ Bist du auch mit den dich krankmachenden Gedanken versöhnt und mit dem, was dich krank macht, mit deinem Leib? Wir haben als Aufgabe das Werk der Versöhnung, die Geschichtsaufarbeitung, was es auch immer ist. Durch Jesus vermagst du von deiner Schuld, deinem „Warum, warum, warum, warum?“, Abstand zu nehmen. Du vermagst von der ganzen Schönfärberei Abstand zu nehmen. Wir versuchen immer schönzufärben: „Ach, das war nicht so schlimm. Nicht ich war schuld, sondern der andere.“

 

 

 

Jesus erlöst uns, sodass wir nicht mehr rot werden, über unsere Krankheit nicht mehr weinen, über unsere Verletzungen nicht mehr traurig sind und vieles mehr: „Darüber lache ich. Ich mache einen Witz daraus.“ Wir sind alle Menschen. Irren ist menschlich, und das sich mit seiner Geschichte zu versöhnen bzw. mit seinem Schicksal, auch. Schicksal ist das, was der Herr in mein Leben schickt; Schick-sal. Und zwar, ohne meine Geschichte zu verharmlosen, wie: „Ja, das war damals normal. Das war so Sitte. Das war die Norm.“

 

 

 

Viele Menschen ,kehren die Sünde unter den Teppich‘. Sie verdrängen, verharmlosen oder verniedlichen die Sünde und suhlen sich noch darin: „Ach, das war doch schön diese oder jene Sünde vollzogen zu haben.“ Sie verharmlosen sie.

 

 

 

Heiligung: Was ist das? In der Bibel wird die Heiligung großgeschrieben, wie folgt: Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird (Hebr 12,14). Heiligung bedeutet, dass ich meine Geschichte aufarbeite und mich mit mir selber versöhne, dass ich schlafe wie ein Murmeltier und die Nation, aus der ich hervorging als Deutscher, Amerikaner oder Afrikaner, annehme: „Ich bin so. Meine Haut ist schwarz oder gelb oder wie auch sonst. Ich nehme mich an, wie ich geschaffen wurde, als Mann oder Frau.“ Viele nehmen sich nicht an: „Warum hast du mich als Mann oder als Frau gemacht?“ Mann und Frau haben verschiedene Rollen im Leben zu spielen. Der Herr zugedachte sie uns und wir spielen unsere Rolle: „Warum machtest Du mich zu einer Arbeiterin oder zu einer Köchin?“

 

 

 

Versöhnung mit deinen Eltern ist auch so wichtig. Du kommst aus einem Haus, in dem arme Leute lebten, Kommunisten zu Hause waren, Nazis zu Hause waren, was auch immer dieses Haus für eine Geschichte hat, verstehst du? „Mein Vater oder meine Mutter war ein Selbstmörder.“ Das wir das alles annehmen, wie folgt: „Ja, ich komme aus diesem Haus und ich stehe zu meiner Geschichte und zu dem, was in meinem Leben geschah.“ Das heißt es, mit sich versöhnt zu sein. Und wenn du mit dir selbst versöhnt bist, bist du auch mit dem himmlischen Vater versöhnt. Solange du nicht mit dir selber versöhnt bist, bist du auch nicht mit dem himmlischen Vater versöhnt. Das sei nur in aller Liebe gesagt. Versöhnt mit seiner Familie, mit seinen Geschwistern, mit der Gemeinde, mit den Christen, das meint, die sonderlichen, komischen Menschen, dass man sich mit allen versöhnt hat, innerlich, sodass man diesbezüglich keinen Groll mehr im Herzen hegt.

 

 

 

Ich komme noch auf einen Punkt zu sprechen, ein Thema, welches mir der Herr vor Jahren aufschloss, warum so viele Christen krank und kaputt sind. Wir regen uns auf uns sagen: „Ja, schau mal, die Christen sind alle krank! Warum?“ Ich weiß, warum. Sie leben nicht gesund. Nicht etwa, dass sie nicht gesund essen, sie schlucken Vitamine und Biofrucht, aber das Problem ist seelischer Natur, ein geistliches Problem. Sie sind mit sich selbst nicht versöhnt, weder mir ihrer Geschichte, ihren Freunden, ihren Kollegen, noch mit ihren Nachbarn uns sonst wem. „Ich vergebe!“, das ist die eine Sache, wenn du die Hand streckst und die Worte aussprichst: „Ich vergebe dir!“ Aber das macht nicht die Versöhnung aus. Versöhnung ist, dass ich total vergesse, dass ich darüber stehe und darüber schlafe. Es ist mehr als nur: „Ich vergebe dir!“. Da vermag man sehr schnell eine Person zu zwingen: „Bitte versöhnt euch!“ Zwei Köpfe zusammenschlagen und dann wird es funktionieren. Nein! Frieden machen, das bedeutet, mit seinem Schicksal fertigzuwerden: „Ich habe Fehler gemacht!“ Die anderen machen auch Fehler. Und wo gearbeitet wird, wo etwas passiert, fallen Späne. Frieden zu machen ist mehr als nur zwei Leute zusammenzuführen. „Ich habe Frieden!“ Der Frieden Gottes soll unsere Herzen regieren! Das bedeutet mit dem Herrn in Ordnung und zurechtzukommen.

 

 

 

Es steht geschrieben: Es ist also noch eine Ruhe vorhanden für das Volk Gottes (Hebr 4,9). Der Herr vergab uns und warf die Sünde hinter sich. Das ist weit weg. Wie weit ist das entfernt? Der Herr wirft die Sünde hinter sich. Das vermagst du nicht mehr zu finden. Nicht einmal mehr mit Suchmaschinen. Meine Vergangenheit plagt mich nicht mehr, das bedeutet, mit dem Herrn versöhnt zu sein; meine Geschichte, das was ich erlebte, erfuhr, sah, was mich frustrierte und schockierte, damit zurechtzukommen.

 

 

 

Es steht geschrieben: Und siehe, da brachten sie zu ihm einen Gelähmten, der lag auf einem Bett. Als nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei getrost, mein Kind, deine Sünden sind dir vergeben (Mt 9,2). Da heißt es: Deine Sünden sind dir vergeben. Deine Rebellion, dort, wo du traurig und betrübt warst über dich oder über andere Leute, wurde dir vergeben! Deine Sünden sind dir vergeben durch das Wort. Es steht geschrieben: Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe (Joh 15,3). Die Jünger damals, zur Zeit, da Jesus ihnen die Füße wusch: Ihr seid rein durch das, was ihr von mir vernahmt, wie nachfolgend geschrieben steht: Spricht zu ihm Simon Petrus: Herr, nicht die Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt! Spricht Jesus zu ihm: Wer gewaschen ist, bedarf nichts, als dass ihm die Füße gewaschen werden; er ist vielmehr ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht alle. Denn er wusste, wer ihn verraten würde (Joh 13,9-11a). Ihr seid rein durch das, was ihr von mir vernahmt: durch die Bibel und durch das, was Jesus predigte. Daher bekommst du deine Sündenvergebung, wie nachfolgend aufgezeigt: Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit (1 Joh 1,9). Und: Wer seine Sünden bekennt und lässt, dem wird’s gelingen. Wer sie aber nicht lässt und wer nichts wider dem unternimmt, dem werden sie bleiben, wie wiederum  nachfolgend aufgezeigt: Wahrlich, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel gelöst sein (Mt 18,18). Abermals, Jesus sprach: „Ihr seid schon rein geworden durch das Wort, das ich euch verkündigt habe. Bleibt in mir, dann werde ich auch mit euch vereint bleiben.“, wie geschrieben steht, siehe hier: Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. Bleibt in mir und ich in euch (Joh 15,3-4a). Das bedeutet mit dem Herrn ins Reine zu kommen, sodass wir eins mit dem himmlischen Vater sind. Aber du vermagst mit dem Herrn nicht eins zu sein, solange du mit dir selber nicht klarkommst und dich selbst nicht annimmst, dich selbst nicht verstehst, dir selbst nicht zuhörst, wenn du dich selbst nicht akzeptierst so, wie du bist.

 

 

 

Wer mit Jesus vereint ist, ist auch mit dem Herrn vereint und verbunden. Ihr seid schon rein durch das Wort. Ihr rebelliert nicht mehr. Ihr wisst ja, in der Heiligen Schrift ist aufgezeigt, dass alle Dinge zum Besten dienen, auch die schlimmsten, wie geschrieben steht siehe hier: Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind (Röm 8,28). Blicke auf Hiob: Sein Haus brennt ab, die Kinder werden ermordet, die Viecher werden gestohlen. Doch Hiob proklamiert Folgendes, wie nachfolgend aufgezeigt: Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; der Name des HERRN sei gelobt! (Hiob 1,21b) Das ist Versöhnung, dass ich den Herrn preise und Ihm danke immerdar.

 

 

 

Wenn du mit Jesus eins bist, rebellierst du nicht mehr wider den Herrn: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Weißt du, so viele Menschen rebellieren wider den Herrn, weil sie kein Wunder, keine Heilung, keinen Profit, keinen Erfolg erleben, verstehst du? Sie sind traurig: „Ich bete Tag und Nacht, ich zahle den Zehnten, ich mache alles, aber es passiert nichts!“ Jesus sprach, wie nachfolgend schrieben steht: Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut: Eli, Eli, lama asabtani? Das heißt: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? (Mt 27,46) Das betete uns Jesus vor. Das betete Er für uns, weil Er es so empfand. „Mein Herr, mein Gott!“ Jesus kam mit Gott ins Reine, sonst wäre Er gar nicht auferstanden. Es wäre zu keiner Auferstehung gekommen. Bist du mit dem Herrn einverstanden für dein Leben? Damit, dass du keine Kinder oder aber zehn Kinder hast, verstehst du? Oder, dass du keine Familie hast, egal was. Bist du mit deinem Leben, mit deiner Situation, mit deiner Führung und mit deiner Fügung einverstanden, d.h. damit, wie der Herr es zuließ? Bist du einverstanden mit deinem ,Schatten‘, mit deinen Schatten, die auf deinem Leben liegen? Dann liegst du nicht mehr mit dem himmlischen Vater im Clinch. Das ist alles. Versöhnt! „Ich hadere nicht mehr! Ich murre nicht mehr! Ich protestiere nicht mehr!“ So viele Christen sind Protestanten. Ich meine nicht evangelisch, aber sie protestieren wider den Herrn wie folgt: „Gott, warum, wieso und weshalb?“

 

 

 

 

 

„Warum sind wir hier? Warum sind wir nicht gleich in den Himmel entrückt worden? Warum ließest Du uns hier?“ Du haderst nicht mehr mit deinem Schicksal. Es ist so schlimm, wenn die Menschen mit ihrem Schicksal hadern. Sie fragen: „Warum bin ich so krank? Warum bin ich so arm? Warum bin ich so einsam? Warum versteht mich keiner? Warum bin ich so traurig? Was bedrückt mich? Was quält mich? Warum passiert mir dieses oder jenes? Warum habe ich so viel Pech in meinem Leben?“ Das sind diese Frage, die ich hier an den Herrn stelle als Mensch, und ich muss selber mit dem Herrn klarkommen: „Warum habe ich so viel Leid zu erdulden überall?“ Satan möchte, dass wir an der Liebe des himmlischen Vaters zweifeln, dass Er uns nicht lieb hat, uns nicht angenommen hat, dass wir an der Liebe Gottes verzweifeln, wie: „Keiner kümmert sich um mich? Warum ist das so? Warum sitze ich allein? Warum arbeite ich allein? Warum habe ich so viele Misserfolge in meinem Leben?“ Warum muss der Gerechte so viel leiden? Das ist die Rebellion wider den Herrn. Ich lebe gerecht gleich Hiob. Er war gottesfürchtig und lebte gerecht, aber bekam so viele schlimme Schicksalsschläge. Das heißt, mit sich selber und mit seinen Schicksalsschlägen zurechtzukommen. „Warum kümmert sich der Herr nicht um mich? Warum kümmert Er sich um die Leute, die weit weg sind? Warum bin ich in meinem Elend so allein? Niemand versteht mich. Niemand hört mir zu. Niemand nimmt sich Zeit für mich.“ Verstehst du? Sämtliche ,Warum-Fragen‘ stellen Mangel an Frieden Gottes dar.

 

 

 

„Warum gibt es so viel Negatives auf der Welt und ich habe keine Erklärung dafür? Ich verstehe das nicht.“ Diese Welt ist für mich persönlich ein Durchgangslager, eine Zwischenstation, durch die ich hindurchziehe, nichts weiter. Da muss ich keine dummen Fragen stellen: „Warum?“ Zu Martin Luther gesellte sich jemand und stellte ihm Fragen. Martin Luther war sehr schlagfertig. Er sprach: „Was tat der Herr, bevor er die Welt schuf?“ Anschließend sprach er: „Weißt du, der Herr ging in den Wald und schnitzte Ruten für diejenigen, die Ihm dumme Fragen stellen.“ Wir stellen oft so dumme Fragen und wundern uns, warum uns der Herr gleichfalls mit einer dummen Antwort erwidert. 

 

 

 

Wir treten durch viele Durchgangslager hindurch, ziehen durch viele Lagerstätten, gleich der Israeliten. Sie hatten zweiundvierzig Stationen in der gesamten Wüstenwanderung. Der Herr führt uns nicht schnurstracks ins Gelobte Land; da wäre das israelitische Volk in elf Tagen dort gewesen, hätten sie die Küstenstraße passiert. Doch dort gab es die Philister. Hätten sie diese erspäht, hätten sie gleich gewendet und wären zum „lieben“ Pharao nach Hause zurückgekehrt. Der Herr weiß, was recht, richtig und wichtig ist und warum er dieses und jenes in unserem Leben zulässt. Es steht geschrieben: Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR (Jes 55,8). Es ist so hoch, diese göttliche Philosophie, Theologie oder Psychologie, dass wir sie mit unserem Verstand nicht zu fassen vermögen. Sonst wären wir gleich ein paar Stunden nach unserem Auszug wieder zurück nach Ägypten gerannt. Aber hier, du siehst, vierzig Jahre, Stück für Stück, alles zurücklassen, alles zurücklassen, alles zurücklassen. „Warum? Warum ist das alles so bei mir in meinem Leben? Warum ist das der Weg des Herrn für mich?“ Vierzig Jahre tippelten sie durch die Gegend. Allein im Lager Kadesch Barnea, diese Gegend befindet sich vor der Grenze des Gelobten Landes, dort hausten und lebten sie neunzehn Jahre. Neunzehn Jahre! „Warum geht es nicht weiter?“ Warum neunzehn Jahre kein Ruck nach vorn, kein Ruck nach hinten? Einige versuchten mit eigenem Kraftpotenzial ins Gelobte Land einzudringen und sind zurückgeschlagen worden; haben Verluste hinnehmen müssen.

 

 

 

Israel musste lernen, auf die Stunde Gottes zu warten; erst einmal neunzehn Jahre warten, solange bis die Zeit reif wurde. Und die Israeliten mussten durch diese schreckliche Wüste, durch diese Einöde, und das war ihnen nicht so angenehm. In diesen vierzig Jahren wurden sie umgeformt und umgewandelt. Sie erfuhren eine Verwandlung in ihrem Leben. Obwohl ihr Leben wertlos war, verstehst du, in der Wüste: „Wir tippeln nur herum!“, lernten sie, es anzunehmen. Denn sie fragten schon nach ein paar Tagen, da ihnen das Wasser ausging und sie kein Brot mehr hatten: „Herr, warum führtest Du uns heraus? In Ägypten hatten wir noch Fisch, Kümmel, Knoblauch und Fleischtöpfe!“ In der Welt war es noch so und so, warum führtest Du uns heraus? Warum brachtest Du uns hier her, lieber himmlischer Vater?“ Die Wüste, so der Wille des Herrn, sollte in einen menschlichen Wohnsitz verwandelt werden, sodass man in der Wüste zu leben vermochte. Neunzehn Jahre! An der Grenze zu Israel lebten die Juden.

 

 

 

Warum das Volk der Israeliten vierzig Jahre durch die Wüste wandern musste: Warum das alles, warum dieser Weg, den sie zurücklegen mussten? Den hätte man verkürzen können. Weißt du, oft habe ich gefragt: „Lieber Gott, warum nahmst Du mich nicht gleich in den Himmel nachdem meine Bekehrung und Taufe vollzogen worden war und ich mit dem Heiligen Geist erfüllt wurde? Das wäre doch so fein! Da wäre mir so viel Stress und Ärger erspart geblieben in meinem Leben. Warum ließest Du mich hier?“ Wahrscheinlich werden wir keine Antwort finden. Der Herr weiß! Seine Gedanken sind ganz anders! Der Herr offenbarte mir etwas, und das möchte ich euch zutragen: Das Volk Israel kam nicht weiter, weil es noch eine Wüstenmentalität in sich trug. Sie hatten noch eine ägyptische Denkweise in sich. Sie hatten keine göttliche Perspektive für ihr Leben. Sie hatten keine Träume, verstehst du, wie: „Wenn wir erst einmal in das Gelobte Land gelangen, wenn wir erst einmal soweit sind“ usw. Diese Wüstenmentalität musste zuerst abgelegt werden. Sie mussten dem Herrn vertrauen lernen: „Mose steigt nicht mehr herab vom Berg. Er verweilt schon vierzig Tage dort und man hört und sieht nichts!“ Israel musste hier lernen zu warten auf die Stunde Gottes. Sie hatten kein richtiges Gottesverständnis, weder vorher noch nachher, denn sie mussten so viel anderes durchmachen: „Warum? Warum? Warum?“ Sie lebten als Sklaven. Sie hatten kein Gottesbewusstsein. Es steht geschrieben: Zugrunde geht mein Volk, weil es ohne Erkenntnis Gottes ist (Hos 4,6a). Aus Mangel an der Erkenntnis, dass der Herr Gott ist, geht das Volk Gottes zugrunde und nicht aus Mangel an Vision, sondern aus Mangel an der Erkenntnis des Herrn: „Wer ist der Herr? Wie verhält Er sich?“

 

 

 

Als Sklaven lernten sie nicht viel. Sie waren geistige Analphabeten. Aus Mangel an Erkenntnis geht das Volk Gottes zugrunde! Anstatt geistige Fortschritte zu machen, drehen sie sich im Kreis und passieren immer wieder denselben Ort. Ihre ganze Denkweise war ägyptisch. Wenn du dich bekehrst, denkst du: „Ach, es ist Herrlichkeit mit Ihm zu gehen! O, ich schwebe auf Wolke Nummer sieben!“ Nein! Du musst zunächst einmal durch die Wüste hindurch! Du bekehrst dich und hernach musst du die ganze weltliche Denkweise bzw. das ganze irdische, materielle, menschliche, egoistische Denken ablegen, und du merkst: „Herr, mein Gott, warum bekehrte ich mich überhaupt!“ Ich durchlebte eine Phase meines Lebens, in der ich mich fragte: „Warum habe ich mich überhaupt bekehrt? Wärst du nur das geblieben, was du warst.“ Das nur nebenbei. Ich will nur sagen, jeder durchlebt diese Phase: „Warum habe ich mich bekehrt? Jetzt gehe ich in die Gemeinde. Ich unterlasse, was mir zuvor Spaß machte.“ Du bist erst mit dem Herrn versöhnt, wenn du Ihn verstehst. Seine Wege sind nicht meine Wege und Seine Gedanken für mein persönliches Leben sind nicht meine Gedanken. (Siehe Jes 55,8f.)

 

 

 

Du verstehst die Wege des Herrn nicht. Warum? Weil sie viel höher sind, auf die Ewigkeit angelegt: „Aha, das will der Herr.“ Deine Gedanken sind immer auf die Rückschau gerichtet: „Damals hatte ich noch dieses und jenes, ich hatte Freunde und ging in die Disco, ich ging noch in die Kneipe, ich ging noch dahin und dorthin. Damals, zu Beginn meines Christenlebens, dachte ich: „Ich bin ein junger Bursche und der einzige Jugendliche in der Gemeinde.“, und ich dachte: „Guck mal, da wirst du ledig bleiben. Da wirst du kein Mädel finden.“ So waren meine Gedanken. Warum? Deine Gedanken sind: „Ich bin verantwortlich dafür, was aus meiner Familie wird.“ Du machst den Herrn dafür verantwortlich, dass Er zuließ, dass ich gerade bei diesen alten Herren – damals waren nur ältere Herrschaften in der Gemeinde – gelandet bin. Du machst den Herrn dafür verantwortlich, klagst dem Herrn dein Leid: „Warum nahmst du mir meine Kinder, meine Frau, meinen Mann, meine Arbeit weg?“ Warum ließ Er Corona zu? Und du frisst dich innerlich auf und verzehrst dich, weil du mit deinem Schicksal nicht klarkommst. Die meisten Christen kommen nicht klar. Nicht nur die Sünden, die sie einst begingen, müssen bereinigt werden, sondern das, was du gerade tust! Du bleibst in der Wüste, drehst nochmals eine Runde. Erst allmählich, nach und nach, legst du diese Wüstenmentalität ab, solange bis die alte Generation starb und die neue Generation geboren wurde und aufwuchs, erst dann geht es weiter ins Gelobte Land. Die alte Mentalität und Lebensweise muss zunächst einmal verschwinden: „Weiche, ich muss mit dem Herrn klarkommen!“, sodass sämtliche Protestanten auswandern, wohin auch immer.

 

 

 

Versöhne dich mit deiner Lebensgeschichte, das ist mein Thema am heutigen Tag. Du bist durch Jesus Christus mit dem himmlischen Vater versöhnt, aber jetzt musst du dich in deiner Denkweise mit dem himmlischen Vater versöhnen. In deiner Redensart, dass du nicht immer wieder das Negative bekennst und dass du erlöst wirst von deinen Vorstellungen, wie etwa: „Ja, ich dachte, wenn ich jetzt Christ werde, werde ich gesegnet, kriege ich einen Arbeitsplatz, Freunde, steige ich auf in eine höhere soziale Schicht.“ Ja, und aus deinen Idealen wurde nichts mehr. Außer Spesen nichts gewesen.

 

 

 

Und es ergeht dir gleich der Samariterin am Brunnen, der Jesus begegnete, wie nachfolgend aufgezeigt: Er musste aber durch Samarien reisen. Da kam er in eine Stadt Samariens, die heißt Sychar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Josef gegeben hatte. Es war aber dort Jakobs Brunnen. Weil nun Jesus müde war von der Reise, setzte er sich an den Brunnen; es war um die sechste Stunde. Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken! Denn seine Jünger waren in die Stadt gegangen, um Speise zu kaufen. Da spricht die samaritische Frau zu ihm: Wie, du, ein Jude, erbittest etwas zu trinken von mir, einer samaritischen Frau? Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern. – Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und er gäbe dir lebendiges Wasser. Spricht zu ihm die Frau: Herr, du hast doch nichts, womit du schöpfen könntest, und der Brunnen ist tief; woher hast du denn lebendiges Wasser? Bist du etwa mehr als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken und seine Söhne und sein Vieh. Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt. Spricht die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit mich nicht dürstet und ich nicht herkommen muss, um zu schöpfen! Spricht er zu ihr: Geh hin, ruf deinen Mann und komm wieder her! Die Frau antwortete und sprach zu ihm: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast richtig gesagt: »Ich habe keinen Mann.« Denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; das hast du recht gesagt (Joh 4,4-18).

 

 

 

Diese Geschichte ist hochinteressant. Überlege einmal: Jesus kommt und spricht mit dieser Frau: „Hol deinen Mann.“ Sie erwidert: „Ich habe keinen Mann.“ Jesus fährt fort: „Du antwortetest recht. Fünf Männer hattest du und dieser, den du jetzt hast, ist auch nicht dein Mann.“ Was heißt das: „Der jetzige Mann ist auch nicht deiner.“? Du bist mit deinem Leben nicht versöhnt. Fünf Mal versuchtest du Glück zu finden, Geborgenheit zu finden, Erfolg zu finden, aber du fandest es nicht und bist immer noch nicht versöhnt mit deiner Geschichte. Du haderst mit deinem Lebenslauf. Auch der Jetzige und das, wo du dich gerade befindest, ist nichts. Du fühlst dich benachteiligt. Warum? Du fühlst dich unverstanden und ungeliebt. Warum? „Was mache ich falsch?“ Dir fehlt Geborgenheit. Du erlebtest so viel Falsches, so viele Enttäuschungen. Deshalb ist es so wichtig, dass du mit deinen Enttäuschungen zurechtkommst. Denn wenn du mit deinen Enttäuschungen zurechtgekommen bist, bist du auch mit dem Herrn zurechtgekommen!

 

 

 

Du wurdest so oft betrogen. Von frühester Kindheit an. Oder du hattest gar keine vernünftige Kindheit. Damit musst du auch zurechtkommen. Du hattest weder einen richtigen Vater noch eine richtige Mutter. Bei dir läuft ein verkehrtes Programm in deinem Leben. „Warum das alles? Ich habe mich bekehrt, ich nahm Jesus an, ich bin sogar erfüllt mit dem Heiligen Geist und es geht trotzdem alles daneben.“ In aller Liebe. Schau doch die Christen an. Sei doch ehrlich. Die sind nicht versöhnt mit ihrer Lebensgeschichte. Es ist so viel Unverarbeitetes und Unverdautes da. Du sitzt immer noch auf der Anklagebank und klagst die Leute an, wie: „Meine Eltern hätten besser aufpassen sollen auf mich. Sie hätten mich auf eine höhere Schule schicken sollen.“ Ja! Dann klagst du die Lehrer an. Dann klagst du die Kirche an: „Diese haben mich vergewaltigt und jene haben mich belogen. Warum? Sie haben mich beschädigt, sie haben mich in falsche Bahnen gelenkt. Wäre ich nur nicht dieses oder jenes geworden! Lieber wäre ich ein Heide geblieben!“ Wie auch immer. Oft benutzt du die Vorwürfe, um dich aus der Verantwortung zu stehlen, zu ziehen bzw. davor zu drücken. Das nur nebenbei. Der Herr will, dass du dich versöhnst mit deiner Geschichte, wie z.B. hier: „Du bist der Mann.“ (Siehe 2 Sam 12,7a) und David zerriss sein Hemd. Du bist derjenige, der etwas Falsches tat. (Siehe 2 Sam 12,9) Du wurdest sooft betrogen und reingelegt. Aber du hast nicht aufgepasst, das ist die andere Sache. Wir sollen ehrlich sein zu uns selbst. Es ist immer bequemer andere anzuklagen: „Die sind schuld! Die haben mich nicht angenommen! Die haben mich nicht verstanden! Die haben mir nicht zugehört! Die haben mich laufenlassen!“ Uns so bleiben viele ein Leben lang ein Opfer und kommen aus ihrem Dilemma nie heraus. „Warum?“

 

 

 

Weißt du, ich bin manchmal so traurig. Die Christen bzw. die christliche Gemeinde – ich diene schon fünfzig Jahre dem Herrn Jesus und habe so viele Menschen gesehen – die sind ihres Lebens nicht richtig froh geworden, weil sie ihr Leben lang nicht richtig gelehrt worden sind! Versöhne dich mit dir selbst, mit deiner Geschichte, mit deiner Fügung, Leitung und was alles war. Mache es gleich Hiob. Er ist pleite und proklamiert die Liebe und Güte des Herrn! „Warum muss ich so viel leiden, erdulden und ertragen?“ Solange du ein Opfer bist, wirst du kein Segen sein und keinen Segen erleben. Es ist nur möglich gut zu leben, nachdem du vergabst, diese Vergebung annahmst und die Macht der Sünde in deinem Leben brachst. Wer nicht vergibt, bleibt unzufrieden und unglücklich. Er lebt am Leben vorbei.

 

 

 

Ohne Versöhnung und ohne Vergebung bleibt der Mensch krank und gestört im Diesseits und im Jenseits. Pass auf! Nicht dass du dich wunderst, dass es dir im Himmel dann gleich geht wie auf Erden. Wenn du nicht mit dir selber versöhnt und mit deinem himmlischen Vater zurechtgekommen bist, wird es dir im Himmel bzw. im Jenseits auch nicht besser ergehen. Ein Unversöhnter geht in der Ewigkeit als ein Krüppel herum, mit Stöcken oder an der Gehhilfe, am Rollator, oder aber er sitzt im Rollstuhl. Willst du als Behinderter durch deine Ewigkeit rennen? Es reicht doch, dass du hier schon ein geistiges Wrack und ein Behinderter bist, in aller Liebe; lasst mich das gesagt haben. Willst du das mit in die Ewigkeit hineintragen? Deshalb: Versöhne dich! Versöhne dich so schnell wie möglich mit dir selber, mit deinem Schicksal. Versöhne dich mit dem Herrn, mit deinem Schöpfer, mit der Natur, wie folgt: „Herr, Du hast mich nur ein Meter und fünfzig groß gestaltet oder zwei Meter!“, verstehst du? „Herr, Du hast mich so dick oder so dünn geformt und gestaltet!“ Versöhne dich mit deinem Naturell. Das heißt, sich mit dem Herrn zu versöhnen. Das ist kompliziert. Es ist so schwierig sich selbst anzunehmen. In der Bibel ist einmal Folgendes aufgezeigt, wie geschrieben steht, siehe hier: Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden (Joh 1,12a). Wie viele Jesus annahmen! Und du musst Jesus annehmen und so werden, wie der Herr dich wollte. Nimm Jesus auf!

 

 

 

Versöhne dich mit dem himmlischen Vater, deinem Richter. Jesus am Kreuz ist mit Gott versöhnt, das ist mal das Große. Er wies uns den Weg. Jeder vermag das zu machen, denn wir leben am Kreuz, unter dem Kreuz, als Gekreuzigte mit Jesus Christus. Wir leben und müssen jetzt nur diese Versöhnung annehmen: „Ich bin versöhnt mit dem himmlischen Vater. Und ich versöhne mich: „Herr, Du ließest es zu, dass ich hier festgenagelt bin, dass ich nichts anderes zu tun vermag, als am Holz zu hängen.“ Und du musst damit aufhören, andere anzuklagen und anderen etwas Negatives zu wünschen: „Lieber Gott, zeige es ihnen, damit sie spüren, was ich spüre!“ Verstehst du? Das ist ja Hass, und der Herr segnet weder Zorn noch Hass noch irgendetwas Negatives. Wir sollen aufhören, etwas Negatives zu wünschen für andere oder für uns selbst oder für jemanden anderes. Nein! Ich habe für vieles in meinem Leben keine Erklärung. Ja. Und die werde ich auch nicht erhalten. Warum? Weil es nicht nötig ist. Der Herr wird niemals Seinen Staatssekretär oder Sprecher vorschicken und mir erklären, warum sich etwas so oder so verhält. Seine Wege sind nicht unsere Wege, ihr Lieben. Deshalb ist es so wichtig, dass wir aufhören, uns vor dem Herrn zu beschweren. Beschweren heißt, das Leben wird wirklich schwer. Du wunderst dich: „Warum ist mein Leben so schwer? Ich klage weder den Herrn, noch andere, noch Satan an!“ Hiob klagte Satan nicht an, obwohl er wusste, dass er hinter der ganzen Geschichte steckt. Satan ist nur ein gefallener Engel. Er ist ,der Schäferhund Gottes‘, der die Schafe wieder zurückbefördert. Das ist Satan. Er ist ein gefallener Engel. Er ist berufen, den Dienst nach Vorschrift zu machen. Das ist Satan vorbehalten, und sein Los.

 

 

 

Mit dem himmlischen Vater versöhnt zu sein bedeutet, mit seiner ganzen Lebensgeschichte versöhnt zu sein, was das auch immer heißen mag. Anstatt andere anzuklagen, sage ich zu mir selbst: „Das ist meine Geschichte in allen Facetten. Ja, das ist meine Geschichte. Das Schöne ist meine Geschichte, aber auch das Schlechte, Schlimme und Negative ist meine Geschichte. Das Positive und auch das Negative ist meine Geschichte. Die Höhen und die Tiefen sind meine Geschichte. Es ist nicht die Geschichte des himmlischen Vaters, sondern meine eigene!“ So viele möchten dem himmlischen Vater oder Satan die Sachen ,in die Schuhe schieben‘. Mit dem Herrn versöhnt zu sein, bedeutet, eine neue Biographie zu haben: „Meine Biographie ist mit dem himmlischen Vater versöhnt, und alle meine Verletzungen und Kränkungen!“ Und wir werden alle gekränkt, wir werden alle verletzt, wir werden alle krankgemacht, ja regelrecht krankgemacht in unserer Gesellschaft. Aber ich muss damit zurechtkommen. Krankheit ist eine Sprache des Körpers, meines Körpers, nicht des Körpers anderer. Der Körper schreit Alarm: „Dieses und jenes wird mir versagt. Mir wird Lob versagt, dieses und jenes. Ohne Verletzungen, was wäre ich geworden! Himmlischer Vater, warum hast Du es nicht verhindert, dass sie mir solche Verletzungen zufügen, mich zurückwerfen und berauben! Warum, Herr, hast Du es nicht verhindert?“ Und ich sage dir das Eine: Ohne die Verletzungen, ohne die Kränkungen und ohne all dem Negativen wärst du nie geworden, was du heute bist. – „Ja, was bin ich schon?“, rufst du aus. Wir sind auf dem Weg zur Heiligung. Wir werden erneuert Tag für Tag. – Die haben dich geprägt, die haben dich beeinflusst, die haben dein Leben gelenkt. Die Widerstände und, dass sie dir widersprachen, das bremste dich, trieb dich an oder was auch sonst, sodass du proklamierst: „Jetzt kämpfe ich! Jetzt gebe ich alles her!“

 

 

 

Durch Verletzungen, Kränkungen, Widerstände und vieles mehr, vermagst du entweder zu verbittern, dich aufzureiben oder daran zu reifen, eins von beiden. Entweder sie geben dir ein Lebensfundament oder sie rauben es dir, und den Rest des Lebensgeistes dazu. Mit dem Herrn versöhnt zu sein, bedeutet, mit seiner Entwicklung versöhnt zu sein. „Alles geht so langsam, puh!“ Neunzehn Jahre sitzt das Volk der Israeliten in Kadesch Barnea. Dort, wo sie sagten: „Da sind Riesen. Es ist nicht möglich in das Landesinnere vorzudringen!“ (Siehe 4 Mose 13,28) Sie nagen an ihrem Zweifel und beißen sich die Fingernägel ab. Versöhne dich mit deinem Leben, so wirst du die Versöhnung mit dem Herrn erfahren. Denn der Herr ist in uns. Halleluja, Lob und Dank! Der himmlische Vater ließ das alles zu. Versöhne dich mit den Zulassungen des Herrn in deinem Leben, z.B., dass du geschieden bist, dass du verheiratet bist, dass du verwitwet bist oder was weiß ich nicht alles. Versöhne dich damit. Versöhne dich mit allen Seinen Zulassungen, damit, dass Er es nicht verhinderte. Wie oft dachte ich: „Herr, hättest Du doch eine Vollbremsung gemacht!“ Mein Wagen hat eine Alarmanlage. Wenn ich zu dicht auffahre, bremst er sogar. Selbst wenn ich jemanden auffahren wollte, würde ich schon vorher gewarnt werden. „Herr, warum warntest Du mich nicht? Ich bin in etwas hineingerast. Ich wollte das gar nicht!“ Wir haben den Heiligen Geist, der uns vorbereitet und warnt, aber wir hören nicht hin! Wir nehmen Seine Warnungen nicht wahr. „Du verhindertest es nicht, lieber Gott.“

 

 

 

Schließe mit dem Herrn Frieden und nicht zuerst mit deinen Mitmenschen, vergiss das. Bevor du keinen Frieden mit dem himmlischen Vater hast, wirst du auch nie und nimmer Frieden mit deinen Mitmenschen haben, weder mit dir selbst, noch mit deinen Nachkommen. Schließe Frieden mit dem himmlischen Vater, sonst bleibst du in deinem Leben brüchig, bist kraftlos, kränklich und wirst gebrechlicher von Tag zu Tag. Du zermürbst dich mehr und mehr. Du frisst dich innerlich auf. Schließ Frieden mit deinem Schicksal, welches der Herr dir schickte und zuteilwerden ließ. Söhne dich mit deiner Geschichte aus und du wirst merken: „Alles dient zu meinem Besten! Wäre das nicht geschehen, wäre ich heute Abend nicht hier. Er ist Herr! Auch durch die Verletzungen, Schmerzen und Belastungen erfahre ich das Heilsame, was da drinnen steckt. In alledem ist Medizin! Das ist etwas Kostbares. Ich werde zubereitet durch die Eindringlinge, die in mein Leben hineinkamen. Ich entwickle etwas, gleich einer Muschel, in die etwas eindrang. Der Eindringling wird ummantelt, sodass Perlmut entsteht in der Muschel.“ Dieser Eindringling wird anders behandelt. Das heißt: Versöhne dich mit dir selbst aus. Du sollst mit diesen Eindringlingen leben, die dich geschwängert haben, die dich verletzt haben, die dir Not bereitet haben, sodass du dieses oder jenes tun musstest in deinem Leben. Gleich dieser Muschel sind wir so beschäftigt: „Da ist ein Eindringling! Hilfe! Hilfe! Hilfe!“ Hilf dir selber! Warte nicht auf die Hilfe des Herrn, sondern beginne, den Eindringling zu ummanteln. Gewinne deine Feinde lieb. Jesus sprach nicht die Worte aus: „Liebe deine Freunde.“, das ist eine Nebensache, sondern Er sprach, wie nachfolgend geschrieben steht: Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Liebt eure Feinde (Lk 6,27). Das ist Menschwerdung.

 

 

 

Die Menschwerdung Jesu damals war, dass Er sich so annahm wie folgt: Es war kein Raum in der Herberge, Er floh als Flüchtling nach Ägypten, war ein Wanderprediger u.a. Achtzehn Jahre arbeitete Er als Zimmermann. Seine Geschwister glaubten auch nicht an Ihn. Seine eigenen Geschwister glaubten nicht an Ihn und daran, dass Er der Messias sei, nicht einmal Seine eigene Mutter, obwohl sie hätte wissen sollen: „Das ist vom Heiligen Geist gezeugt, was hier geboren wurde.“ Der Herr will unsere Wunden in Perlen verwandeln, ihr Lieben. Das bedeutet, mit sich selbst ins Reine zu kommen. Deine Verletzungen sollen Perlen werden! Diese Eindringlinge in deinem Leben, diese Störungen und Störfaktoren sollen ummantelt werden mit der Liebe des Herrn, mit Perlmut, was es auch immer ist. Das passiert nur, wenn wir den Eindringling annehmen. „Er ist jetzt drin, ich vermag ihn nicht rauszuschmeißen. Es funktioniert nicht. Ich vermag mich zu wenden wie ich will.“ Die Muschel wird diesen Eindringling nicht mehr los. Das, was der himmlische Vater in dein Leben schickt, wirst du nicht mehr los. Du musst diesen Eindringling schön ummanteln, annehmen und lieben.

 

 

 

Versöhne dich mit deinen Wunden. Sie brechen in dir eine Wahrheit auf, die du gar nicht wahrhaben willst. Es wird dir etwas offenbart durch diesen Eindringling! Wie ist er eingedrungen? Frag nicht, wie! Es ist eine Zulassung des Herrn. Es ist etwas, was ganz natürlich ist. Diese Eindringlinge nehmen dir deine Maske weg, hinter der du dich immer versteckst: „Das will ich nicht!“ Nein! Das bist du. Versöhne dich mit dir selbst. Das ist mir so wichtig! Deine Verletzungen bringen dich mit dem Herrn in Berührung, mit dem Kern, mit dem, worum es wirklich geht und warum diese Muschel überhaupt existiert. Mache dir Gedanken darüber, warum diese Muschel überhaupt vorhanden ist. Nur um Perlen zu erzeugen ist sie da. Manchmal wird nur eine einzige Perle in einer Muschel produziert. Wegen dieser einen einzigen Perle ist diese Muschel vorhanden! Deine Verletzungen bringen dich in Kontakt mit dem Herrn, mit der Wahrheit. Eigentlich, alle Wunden, die dir in deinem Leben zugefügt werden, sind Offenbarungen des himmlischen Vaters – halte dich fest – und du betest ja: „Offenbare Dich mir, Herr!“ Der Herr will sich dir offenbaren, aber ganz anders, als du denkst. Er verletzt dich. Versöhne dich mit deinen Wunden, denn du verdankst deinen Verletzungen, deinen Wunden, deinen Eindringlingen unheimlich viel.

 

 

 

Die Tore vom Neuen Jerusalem, ihr Lieben, sind nicht auf Edelsteinen gegründet, sondern auf Perlen. Alle zwölf Tore des Neuen Jerusalems haben Perlen als Fundament. Die Perlen sind das Leben der Gläubigen aus allen diesen Jahrhunderten und Zeiten. Durch deine Wunden heilst du und wirst Jesu gleich. In Seine Wunden sind wir geheilt (Siehe Jes 53,5b). Wir sehen: Jesus wurde auch verwundet als der Sohn des himmlischen Vaters. Diese Wunden behält Er sogar bis in alle Ewigkeit. Er wird den Juden einst zeigen, in wen sie stachen. Versöhne dich mit deinen Wunden und stelle fest, wie sie dich nicht mehr behindern, und wie oberflächlich du einmal warst. Diese Wunden: Versöhne dich mit diesen Verletzungen: „Ja, ich war so leichtsinnig! Jetzt bin ich nicht mehr leichtsinnig, sondern passe auf! Jetzt bin ich vorsichtig!“ Deine Verletzungen geben dir Tiefe in deinem Leben. Freunde dich mit deinen Schicksalsschlägen an. Schimpfe nicht wider deine Geschichte, die stattfand. Arbeite deine Vergangenheit auf, solange du lebst. Die Wunden machen dich demütig. Für mich gilt, während ich die Predigt vorbereite: wenn diese, die Predigt vernimmt, was denkt sie und wenn jener die Predigt vernimmt, was denkt er. Ich versuche zu analysieren, weil ich weiß, wie meine Freunde und Feinde denken. Ich stelle mich auf meine Widersacher ein. Ich bin vorsichtig bezüglich der Verletzungen, weil ich selbst bereits da und dort verletzt wurde, korrigiert es mich von selbst. Dazu benötige ich keinen Heiligen Geist, sondern mein Gewissen bewerkstelligt es. „Also, da muss ich aufpassen und dort usw. Wenn ich dieses sage, geht diese dort ,auf die Palme‘ und wenn ich jenes sage, jener dort. Und dann weiß ich schon vorab, wie viele Palmen ich pflanzen muss.

 

 

 

Dein Leben geht weiter, und zwar dann, wenn du mit deinem Schicksal versöhnt worden bist. Wenn du dein Los annimmst: „Das ist mein Schicksal bzw. meine Bestimmung und ich rebelliere nicht mehr!“ Abermals, Hiob sprach, wie nachfolgend geschrieben steht: Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen? (Hiob 2,10b) Wir stecken beides ein, ja. „Ich rebelliere nicht mehr und empöre mich nicht mehr. Ich bin nicht mehr entrüstet. Ich ärgere mich nicht mehr.“ Dass ich mich nicht mehr ärgere, heißt, sich mit seinem Schicksal abzufinden, damit, dass der Mensch in meiner Nähe ist. So viele Menschen verstehen nicht, was es heißt, mit dem Herrn versöhnt zu sein. Es ist Aussöhnung mit sich selbst, Brüder und Schwestern. Aussöhnung mit sich selbst! Ich war in Kalkutta, in der Klinik von Mutter Teresa, und dort saß ein armer Bettler, der ein Inder war, heruntergekommen, und ich wollte ihm ein paar Dollar geben und helfen, doch er sprach aufgeregt: „Nein, nein nein!“ Ich fragte den Bruder, der mich begleitete, was er wohl habe und er sprach: „Weißt du, das ist ein Hindu, er glaubt an Karma. Und wenn du ihm Geld geben würdest, würdest du sein Karma zerstören. Er glaubt, dann müsse er nochmals auf die Erde kommen und für dieses oder jenes leiden. Deshalb lehnte er es ab. Jetzt hat er bereits dieses Stadium erreicht, wo er nichts mehr annimmt.“ Es würde sein Karma zerstören! So viele erreichen ihr Ziel nicht und lassen sich nicht helfen. „Es würde sein Karma zerstören.“ Was auch immer damit gemeint ist. Sie werden nicht gesund, weil sie ständig zum Arzt rennen und pfundweise Medikamente einnehmen. Warum? Sie denken, durch Medikamente werden sie Heilung erfahren. Nein! Die Heilung beginnt dann, wenn wir die Probleme aufarbeiten!

 

 

 

So viele Menschen lassen sich beinahe tot beten. Sie werden schon tot gebetet. Viele werden tot gebetet: „Ja, dieser Priester und jener Heiler und der andere Supermann und noch ein anderer Heilungsevangelist betet, betet und betete für mich.“ Sie wurden tot gebetet, weil sie keine Ahnung von echter Heilung haben. Echte Heilung geschieht, wenn ich mit mir selber klarkomme! Dieser Hindu und Heide verstand mehr. Er dachte: „Sie zerstören mein Karma. Nein!“ Er drehte sich weg, schloss seine Augen und benahm sich furchtbar. Er wollte mit mir nichts zu tun und mich nicht einmal gesehen haben bzw. erfahren, dass ich ihm helfen wollte! Verstehst du? Dieser Mann begriff es! So viele Christen haben den Geist der Isebel: „Leg dich ins Bett, ich erledige das für dich.“ (Siehe 1 Kön 21,7c) Das ist faules Christentum! Der Herr will, dass wir unsere Geschichte aufarbeiten. Heilung findet durch Versöhnung mit sich selbst statt. Ja! Das findet auf dem Weg zur Heiligung statt. Jesus sprach, wie geschrieben steht, siehe hier: Ich aber sage euch: Wer mit seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig; wer aber zu seinem Bruder sagt: Du Nichtsnutz!, der ist des Hohen Rats schuldig; wer aber sagt: Du Narr!, der ist des höllischen Feuers schuldig. Darum, wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort kommt dir in den Sinn, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass dort vor dem Altar deine Gabe und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe. Vertrage dich mit deinem Widersacher sogleich, solange du noch mit ihm auf dem Weg bist, auf dass dich der Widersacher nicht dem Richter überantworte und der Richter dem Gerichtsdiener und du ins Gefängnis geworfen werdest. Wahrlich, ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch den letzten Heller bezahlt hast (Mt 5,22-26). Das möchte ich ganz besonders herausstellen am Ende dieser Predigtbotschaft. Wenn du auf dem Weg zum Gericht bist – und wir sind alle auf dem Weg zum Gericht, alle! Ein jeder von uns, jeder Christ, jeder Gläubige, jeder Ungläubige, jeder Mensch ist auf dem Weg zum Gericht, denn wir müssen eines Tages vor dem Richterstuhl Gottes stehen – und du merkst: „Da stimmt etwas nicht. Immer wieder derselbe Gedanke. Ich vermag nicht zu schlafen. Im Traum und wo auch sonst, was weiß ich, begegnet mir diese Person. In meinem Leben ist etwas faul. Ich möchte den Herrn anbeten, aber jedes Mal, wenn ich so richtig in Stimmung bin, komme ich durcheinander!“ Und in der Bibel steht, du wirst gewahr, dass dein Widersacher, dein Feind, dein Gegner, dein Konkurrent, dein Gegenspieler, zugegen ist. Du möchtest dem Herrn ein Opfer darreichen, ein Lob-und Dankopfer, ein Halleluja-Opfer und Jesus spricht die Worte aus: „Lass das Opfer jetzt mal los!“

 

 

 

Und: „Ich sage euch: Wer auf seinen Bruder oder auf seine Schwester zornig ist, gehört vors Gericht. Und wer von seinem Bruder oder seiner Schwester sagt: „Du Idiot!“, gehört vor das oberste Gericht, und wer zu seinem Bruder oder zu seiner Schwester sagt: „Geh zum Teufel!“ – Hast du's gehört? „Geh zum Teufel!“ – dem ist das Feuer in der Hölle gewiss. Und wenn du zum Altar gehst, um dem Herrn deine Gabe zu opfern – Höre zu! – wenn du zum Altar gehst und dir fällt ein, dass dein Bruder oder deine Schwester irgendetwas wider dich hat, dann lass deine Gabe vor dem Altar liegen, gehe zuvor zu diesem Bruder oder jener Schwester und söhne dich mit ihm oder ihr aus. Hernach komm und bring dem Herrn dein Opfer. Einige dich mit deinem Gläubiger rechtzeitig, solange du noch mit ihm auf dem Weg zum Gericht bist, sonst wird er dich dem Richter bzw. dem Gerichtsdiener ausliefern, damit du überführt und ins Gefängnis gesteckt wirst. Und du kommst von den Folterknechten nicht mehr los, bis du den letzten Cent bezahltest. Du kommst von den Folterknechten nicht mehr los!

 

 

 

Wir hielten sechsundzwanzig Jahre Heilungsgottesdienste mit Billy Smith ab. Wir stellten immer wieder fest, dass Leute zwar geheilt wurden, aber diese Heilung nicht länger als drei Wochen anhielt. Die Krankheit kam wieder und brach sogar noch heftiger als zuvor aus. Manche waren darüber entsetzt und sprachen: „Bei euch stimmt etwas nicht. Ihr seid nicht koscher. Ihr seid nicht okay.“ Drei Wochen hielt die Heilung an. Du bist neu bekehrt, dein Schuldbrief ist zerrissen, und nun will der himmlische Vater, dass du dich mit deiner Schwester bzw. mit deinem Bruder aussöhnst, Frieden schließt mit deinen Eltern, mit deiner Familie und mit was weiß ich wem. Aber das machen die meisten Leute nicht. Deshalb werden sie den Folterknechten ausgeliefert. Und sie kommen nicht eher frei, bis sie nicht den letzten Heller bezahlten. Und es wird schlimmer und schlimmer und schlimmer!

 

 

 

Bist du schon versöhnt mit dem Herrn, mit deinem Schicksal, mit dir selber? Bist du schon im Reinen mit deinen inneren Problemen, mit deinen Verletzungen, mit deinen negativen Erfahrungen, mit diesen negativen Erlebnissen, die du im Laufe von zwanzig, dreißig, vierzig, fünfzig, siebzig Jahren machtest? Bist du schon mit dem Herrn versöhnt, mit deiner Lebensgeschichte, mit deinen Enttäuschungen? Weißt du, mit dem Schönen vermagst du dich leicht zu versöhnen. Das schriebst du schon in ein Album oder rahmtest es ein. Aber mit diesen negativen Dingen deines Lebens, bist du damit schon versöhnt? Wurden deine Wunden schon zu Perlen gestaltet? „Was du auf Erden löst“, sprach Jesus, „das ist auch im Himmel gelöst, und was du auf Erden bindest, ist auch im Himmel gebunden.“

 

 

 

Du bestimmst selbst, wie es mit deinem Leben weitergeht. Geh mal in dich und frage einmal. Zünde eine Kerze an, von mir aus, trinke einen guten Tee, und dann denke darüber nach: „Was beschwert mich? Was belastet mich? Wer oder was klagt mich an? Wo sind meine Ankläger? Geh in dich und frage dich selbst: „Ist da etwas, was mich beunruhigt, was mich stört und ärgert, was mich immer wieder auf die Palme bringt, was mich kränkt?“ Du sagst: „Ach Gott, wenn der Mann oder diese Frau nicht gelebt hätte. Das wäre mir viel lieber.“ Aber Ärgernisse müssen sein! Der Judas, der einen verrät oder Petrus, der einen verleugnet, muss da sein. Ja, geh mal in dich und denke darüber nach: „Was hat mich verletzt?“ „Was verletzt mich ständig?“ „Fortlaufend werde ich daran erinnert! Ständig begegnet mir das Problem aufs Neu. Der eine Typ ist weg, schon begegnet mir der nächste; dasselbe Kaliber!“ Gerade haktest du das eine ab, bist froh, doch bist dennoch nicht mit dir im Reinen. Jetzt kommt die nächste Person, die dir noch schlimmer zusetzt, so ein Grobschmied. Diesen Virus kriegst du nicht mehr raus, verstehst du? Der Virus – dieses Problem – ist in dir! Jetzt musst du dieses ,Körnlein‘ schön ummanteln mit sehr viel Liebe, Sensibilität, damit es ein Teil deiner Geschichte wird. Niemand sieht dieses schwarze Körnchen, dass einem zu schaffen gemacht hat: „Ich habe etwas Wunderbares daraus gemacht!“ Ja, du musst deine Geschichte aufarbeiten! Du musst mit dem, was passierte, leben und sterben! Das kriegst du aus deinem Leben nicht mehr entfernt. Das Problem, welches der Herr in dein Leben hinein pflanzte – diesen Stachel – vermagst du nicht mehr zu entfernen. Du musst dich damit versöhnen, damit sterben und es in die Ewigkeit hinübertragen.

 

 

 

Das Schicksal Hiobs wendete sich, als er sich damit versöhnte. Auch das Schicksal Josefs. Erst nachdem er alles vergaß, gab der Herr ihm eine Chance. Er wurde König und gelangte in seine Berufung. Geh einmal in dich und versöhne dich, gleich Hiob, mit deinem Schicksal. Es steht geschrieben: Da stand Hiob auf und zerriss sein Kleid und schor sein Haupt und fiel auf die Erde und neigte sich tief und sprach: Ich bin nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren. Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen; der Name des HERRN sei gelobt! – In diesem allen sündigte Hiob nicht und tat nichts Törichtes wider Gott (Hiob 1,20-22). Viele Christen tun so viel Dummheit wider den Herrn, sodass sie Gott kränken und als Satan darstellen: „Du hast es meinem Leben zugefügt! Du verhindertest Satan nicht!“ Hier söhnte sich Hiob mit dem himmlischen Vater aus. Er sprach sich mit Ihm aus: „Der Name des Herrn sei gepriesen!“ Egal, ich finde mich mit meinem Geschick ab, versöhne mich damit und nehme alles an, was der Herr mir in meinem Leben zufügte oder auch nicht, auch das, was Er nicht schickte! Es reicht schon das, was Er schickte, und nun kommt noch das, was Satan hinzufügte.

 

 

 

Schicksal – das sind für mich nichts anderes als Schickungen. Schicksal ist ein Pseudonym für den Herrn, wenn Gott nicht unterschreiben will. Doch Sein Wille ist: „Das muss ich einfach hinnehmen. Damit muss ich mich abfinden. Das muss ich ertragen und dazu gelassen bleiben.“ Du bist ein Teil in dieser Welt. Darüber sprach ich am Mittwoch. Du lebst das Leben dieser Welt und du musst dich mit den Kräften dieser Welt und deren Auswirkungen arrangieren und versöhnen: „Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen; der Name des Herrn sei gelobt!“ Das gilt für alles. Halleluja!

 

 

 

Gebet: Lieber Gott, alles was kommt, was in meinem und unserem Leben passiert, das Gute wie das Schlechte, sind Deine Zulassungen. Du gibst uns Kraft, ja, damit wir die Dinge aus Deiner Hand zu nehmen vermögen, allmächtiger Gott, sie erdulden und ertragen. Dein guter Geist, lieber Gott, möge uns tragen und trösten und uns beistehen, damit wir auch die schweren Wege mit Dir gehen. Nicht nur diese einfachen, schönen ,Halleluja-Wege‘.

 

 

 

Lieber Gott, Deine heilende und liebende Nähe umgibt uns. Ja, und wir möchten das Negative in unserem Leben ummanteln mit Perlmut, damit aus unserem Leben eine Perle wird und dass aus unserer Ewigkeit etwas anderes wird als das, was wir hier auf Erden durchlebt und erlebt haben.

 

 

 

Lieber Heiland, hilf auch den vielen Geschwistern und Freunden, die hier jetzt die Predigt hören, dass ihnen Heilung widerfährt und sie nicht den Folterknechten übergeben werden, sondern dass sie vergeben; sich selbst vergeben, Dir vergeben, dem Teufel vergeben und allen Menschen vergeben und mit sich selbst klarkommen: „Das ist der Wille Gottes!“

 

 

 

Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel. Und wie im Himmel soll auch jetzt in meinem Leben Dein heiliger Wille geschehen. Ich segne alle meine Freunde. In Jesu Namen, Amen.