Wie sieht deine Religion aus – Predigt vom 23.06.2021

 

 

 

Dankeschön! „Du weißt den Weg, Herr!“, so hieß es in diesem Lied. Gott ist selbst der Weg! Jesus Christus sprach: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ (Siehe Joh 14,6a) Also, es ist gut, wenn wir auf den Herrn vertrauen, auf den Herrn blicken, auf den Herrn hoffen. Mein Thema heute lautet: Wie sieht deine, oder unsere, Religion aus? Ist sie ausreichend? In der Heiligen Schrift ist aufgezeigt, dass die Menschen der Endzeit sehr religiös sein werden. Sie werden das Tier anbeten, sie werden das Bild anbeten, sie werden den Antichristen anbeten. Der Antichrist wird sich sogar in den Tempel setzen. Er wird sich als Gott ausgeben. Die Menschen werden von Grund auf religiös sein. Satan selbst ist ja sehr religiös. Das Wichtigste für ihn ist die Anbetung, so: „Jesus, falle nieder, bete mich an und ich werde Dir alle Reiche geben.“ Satan ist auf Anbetung aus. (Siehe Mt 4,9)

 

 

 

Religiöse Leute verstehen auch hilfsbereit, freundlich und nett zu sein. Religiös-humanistisch, das ist es, was die Welt sein wird und ist. Wir sind auf dem besten Weg dorthin, religiös zu werden, nett auszusehen, freundlich zu sein, keiner Fliege etwas zuleide zu tun, alles zu tolerieren, alles anzunehmen, das Gute wie das Schlechte, gut auszusehen, auch wenn nichts passiert. Die Menschen glauben allerlei Märchen oder Altweiberfabeln und bilden sich dabei ein, wie gläubig, fromm und religiös sie doch sind: „Ich habe ja meine Kirche, meine Religion, bin ja getauft! Wir gehören zu einer Freikirche oder Sekte!“, oder was auch sonst. Jeder Mensch darf nach seiner Fasson selig sein. Das ist es, was der Mensch ist von Grunde auf. Religion ist ihm angeboren. Die Pharisäer und Schriftgelehrten wollen selbstgerecht und heilig aussehen. Sie wollen gern gesehen, erkannt und beobachtet werden. Der Mensch denkt, das Aussehen muss etwas hergeben. Er blickt auf den anderen herab, gleich dem Pharisäer im Tempel, der den Zöllner betrachtet und betet: „Ich danke Dir, Herr, dass ich nicht so bin wie dieser da. (Siehe Lk 18,11)

 

 

 

Die Menschen sind religiös, aber meine Frage ist diese: Reicht es aus, religiös-fromm zu sein? „Ja, ich bringe mein Opfer dar!“ Viele glauben, sie vermögen sich durch Opfer, Spenden und milde Gaben, besonders zur Weihnachtszeit, irgendwie freizukaufen, ihr Gewissen zu entlasten, siehe Ablasshandel: „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt!“ Viele verstehen nicht, was es bedeutet, ein reines, gutes Gewissen zu haben. „Ich bin religiös!“

 

 

 

Viele suchen einen Sündenbock. Auch das ist Religion. „Der Kanzler oder die Kanzlerin sind verkehrt!“ oder: „Der Präsident oder Pastor beging einen Fehler.“ Man versucht immer wieder die Schuld zu verschieben. Auch das ist Religion. Man baut sich ein Feindbild auf, wie etwa: „Die Russen, die Chinesen oder die Amerikaner!“ Der Mensch braucht immer einen Buhmann. Das alles ist Religion! Fast alle Kriege, die in den letzten fünf- bis sechstausend Jahren stattfanden, waren religiöse Kriege. Der Dreißigjährige Krieg war ein reiner Religionskrieg, Protestanten wider Katholiken. Und wer hat recht?

 

 

 

Religiöse Menschen sind zwiespältig. Sie sind innerlich zerrissen. Sie sind zum Teil geistig und geistlich verletzt. Religion verletzt die Menschen. „Wenn du nicht so bist, wie ich mir dich vorstelle, dann bist du nicht mein Freund. Du hast nicht mein Gebetsbuch!“ Viele Menschen sind religiös verletzt und gebrandmarkt. Religiöse Menschen sind an die Religion gefesselt. Ich will das einfach alles einmal in Frage stellen: Was ist deine Religion? Was ist dein Christentum, dein Buddhismus, dein Hinduismus, oder auch deine Esoterik? Manche Menschen haben sich für gar keine Religion entschieden, aber sie sind esoterisch. Sie versuchen, einen Einheitsbrei zu brauen und bauen ihre eigene Religion auf.

 

 

 

Viele Menschen sind der Religion Knechte und versklavt durch Religion: „Ich muss!“ Ich predigte einmal in Augsburg während einer Evangelisation und machte keine großen Ausführungen über die Taufe, sondern las einzig und allein die Schriftstelle vor, die nachfolgend geschrieben steht: Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden (Mk 16,16a). Plötzlich kam eine Religionslehrerin auf mich zu und sagte: „Herr Matutis, wenn ich mich taufen lasse, dreht sich meine Großmutter im Grab um!“ Du siehst, wie die Menschen gefesselt sind an die Religion, an die Tradition. Religion ist an und für sich nicht schlecht, aber wenn die Menschen versklavt und geknechtet werden, dann schon. Religion zwingt die Menschen zur Anbetung. Sieh, damals, zu Beginn in Babylon, als sich die drei Jünglinge nicht beugten, um das Bild des Nebukadnezar anzubeten, mussten sie in den Feuerofen und darinnen brennen. Doch sie verbrannten nicht! Weißt du, sie hatten etwas in sich, was die Religion nicht bieten konnte, nämlich Glauben und eine feste Überzeugung. (Siehe Dan 3,27)

 

 

 

Wenn du eine feste Überzeugung hast, wie: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt!“, stellt das jede Religion in den Schatten. Er wird mich erlösen, selbst wenn ich zu Asche zerfiele. Wenn man an etwas glaubt, was nicht trägt, dann ist das für mich schlimmer als wenn man überhaupt keinen Glauben hätte. Für mich ist Larifari-Glaube bzw. laue Religion wertlos. Jesus sprach: „Ich spucke diese Lauen aus meinem Munde aus.“ Entweder ganz kalt oder ganz heiß. (Siehe Off 3,15f.) Entscheide, was du bist. Das ist die große Frage der Religion: Religion oder Offenbarung Gottes. Viele verwechseln das und bringen alles durcheinander.

 

 

 

Jede Religion widersetzt sich der Veränderung; ja, ausschließlich jede Religion! Sei es nun der Islam, das Christentum, irgendwelche Staatsreligionen, der Buddhismus, der Hinduismus oder auch das Judentum – das ist ganz schlimm – sie widersetzen sich jeder Veränderung! Wenn eine Offenbarung zu einem gelangt, der Herr spricht zu einem, Er offenbart sich, dann reagiert man: „Das glaubte meine Mutter nicht!“ oder: „Das glaubte mein Vater nicht!“ oder aber: „Das entspricht nicht unserer Kultur!“

 

 

 

In jeder Veränderung wird etwas gefordert, geboten und verlangt. Aber die Reaktion ist: „Nein, wir machen das nicht! Wir schließen an unsere Tradition an und fahren damit fort!“, gleich der nachfolgenden Geschichte: Ein Mann heiratete eine Frau, die immer den Zipfel der Wurst entfernte und wegwarf. Der Mann fragte sie: „Warum tust du das? Warum entfernst du den Zipfel und wirfst ihn weg?“ „Ja, das machte schon meine Mutter so!“, erwiderte die Frau daraufhin. Dann fragte der junge Mann seine Schwiegermutter: „Warum vollzieht ihr das?“ „Ja, das tat meine Oma auch so!“, antwortete sie. So vererbt sich das, wird zur Gewohnheit und Tradition. Der Herr will uns aus der Tradition und Gewohnheit herausholen durch Offenbarung. Und zwar, damit wir etwas Neues anfangen.

 

 

 

Ich denke hier an die Geschichte Abrahams, die nachfolgend niedergeschrieben steht: Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde! (1 Mose 12,1) „In das Land, das ich dir zeigen werde!“, heißt: Komm heraus aus dem Formalismus, aus den Institutionen, aus den Organisationen. Das ist ein schwerer Weg, wenn man erst einmal irgendwo zugehörig ist! „Einen alten Baum verpflanzt man nicht“, lautet eine Redensart. Wenn du etwas älter bist, hast du große Schwierigkeiten damit, einen neuen Glauben, eine neue Erkenntnis, eine neue Offenbarung anzunehmen. „Also, der Zipfel wird entfernt und entsorgt!“

 

 

 

Religion ist Formalismus, eine Anordnung bestehend aus Vorschriften. Man braucht immer einen Katalog. Ich weiß noch, damals, als ich ein junger Prediger in Stuttgart war, kam eine junge Schwester zu mir und sagte: „Pastor, kannst du nicht einen Katalog für mich erstellen, was erlaubt und was verboten ist? Das wäre so viel einfacher!“ „Ja, die Bibel enthält alle diese Gebote und Verbote.“, sagte ich. Sie erwiderte: „Ja, aber da muss ich erst suchen. Ich möchte etwas Fertiges haben, etwas Mundgerechtes, was ich zu schlucken vermag. Das muss ich selber erarbeiten!“ Ich sagte: „Ja, so ist es. Es muss deine Erkenntnis sein! Es muss deine Erfahrung sein! Es muss ,auf deinem Mist gewachsen sein‘!“ Der Herr führt jeden Menschen anders. „Geh aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und aus dem Haus deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde!“

 

 

 

Religion ist nichts anderes als ein Gerüst. Irgendwann muss dieser Bau fertig sein und hernach wird das Gerüst abgebaut. Das Reich Gottes, Seinen Willen, Seinen Geist, Seine Gerechtigkeit u.v.m., erreicht man nur durch Offenbarung. „Herr, was ist Dein Wille?“ Und abermals: „Herr, was ist Dein Wille?“ Und erneut: „Herr, was ist Dein Wille?“ Du musst ständig den Herrn befragen: „Herr, was ist Dein Wille für mein Leben?“

 

 

 

 

 

Religion ist nichts anderes, als ein Haufen von Regeln und Vorschriften. Du wirst beherrscht und kontrolliert, so: „Wir gehen nach links, nach rechts, geradeaus.“ Es ist zwar sicher, aber das Leben ist nicht sicher. Deshalb vermag ich mich nicht an Regeln zu binden, sondern ich muss mich zurechtfinden, durchschlagen und durchringen durch manches.

 

 

 

Religion hat Kontrolleure, diese Inquisitionsräte aus dem Mittelalter: „Ist der Glaube recht?“ Wie viele grundehrliche Menschen wurden während der Inquisition im Mittelalter zu Tode verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt! Meistens waren es Frauen, die man beseitigen wollte und die vielleicht sogar den Heiligen Geist hatten. Denn eine Sache ist mir bekannt, da eine Frau in fremden Zungen sprach. Sie sprach mehrere Sprachen abermals aus. Es waren also Charismatiker und Pfingstler, die man verbrannte, weil man deren Sprache nicht verstand.

 

 

 

Religion geht nach dem, was man versteht, danach, was man weiß und was der Großvater schon glaubte. Das nur nebenbei. Ich will die Religion jetzt nicht grundsätzlich verteufeln, aber Religion ist die Anpassung des Menschen an die Offenbarung Gottes. Aber der Herr zog inzwischen weiter. Das nahmen diese Leute nicht wahr!

 

 

 

Lasst uns ganz ehrlich sein. Menschen wenden sich erst an den Herrn, wenn sie die Religion im Stich lässt und sie ausrufen: „Soll das wirklich alles gewesen sein?“ Ja! Wie sieht deine Religion aus? Setze dich damit auseinander. Ich betrachtete mehrere Religionen. Ich kam nach Deutschland, war Atheist und Kommunist, aber kein Christ. Ich ging in die Kirche, doch die Kirche widerte mich an. Dann betrachtete ich die fernöstlichen Religionen, den Islam z.B., und ich bin Gott dankbar, dass ich mich mit dessen Lehren befasste. Ich erkannte: „Dieses ist nichts und jenes ist nichts!“ Und ich fragte mich: „Was trägt mich eigentlich? Was bringt mir etwas? Was habe ich dadurch vom Leben?“ Denn ich musste ja leben! Und Religion sollte für und nicht wider das Leben sein.

 

 

 

In der Religion, im Judentum, musst du dich zuvor kasteien durch Beschneidung. Im Christentum wird getauft. Da wirst du ,begraben‘. Du wirst beerdigt und begraben. In aller Liebe! Das ist alles gut, aber du wirst kasteit und gequält, du musst beten und fasten. Um in den Himmel zu kommen, musst du dich quälen. Die Frage ist, warum mache ich das? Warum tue ich diese Dinge? Und ich stellte eines fest: Religionen konkurrieren wider das Reich Gottes und sogar wider die menschliche Vernunft; es ist so unvernünftig! Die meisten Religionen sind unvernünftig. Sie sind nicht imstande zu erklären: „Warum tut man dieses oder jenes überhaupt?“ Die Großmutter und die Urgroßmutter entfernten bereits den Zipfel aus Gewohnheit.

 

 

 

Aus Gewohnheit pilgerten Josef und Maria nach Jerusalem und zogen in den Tempel ein. Dort verloren sie Jesus! Die meisten Leute verlieren Jesus, sobald sie etwas aus Gewohnheit verrichten und nicht mehr impulsiv aus der Offenbarung, aus der Erkenntnis und aus dem Erlebnis heraus. Das nur nebenbei.

 

 

 

Als die Navis aufkamen fuhr ein Fahrzeug direkt in die Elbe. Der Fahrer richtete sich nur nach dem Navigationsgerät aus und fuhr so, wie der Sprecher ihn leitete. Er bog erst rechts und später links ab, bis er an einer Fährstation angelangte, die aber verlegt wurde, sodass er mit seinem teuren BMW schnurstracks in die Elbe hineinfuhr. Beinahe wäre er ertrunken, wie die Presse mitteilte. Dahin gerät man, wenn man sich blind auf sein Navi verlässt und daran orientiert, ohne seinen eigenen Verstand zu gebrauchen. So verhalten sich viele Christen. Sie nehmen ihr Navigationsgerät in Gebrauch, ohne ihre Gefühle, Erkenntnisse und Erfahrungen einzusetzen. „Ja, dieser Weg war schon immer frei!“, rufen sie aus. Dabei wurde doch die Fähre längst verlegt, um ein paar hundert Meter weiter. Der Fahrer fuhr in die Elbe und wäre fast ertrunken. Das ist die Folge der Religion. Der Herr will uns sicher ans Ziel bringen. Deshalb ist das Folgende so wichtig: Höre, was der Geist den Gemeinden sagt! Zu jeder Gemeinde und zu jeder Person spricht Er anders.

 

 

 

Die Religion richtet sich immer nach dem Gestern aus. Es war einmal sehr gut. Jede Religion war einmal sehr gut. Auch damals war die Fähre in Ordnung. Doch nun verlegte man sie aus irgendwelchen Gründen. Wenn du nicht achtgibst, fährst du schnurstracks ins Wasser und ertrinkst. Ja! Es stimmt, weißt du! Aber der Herr nahm eine Änderung vor! Er führt dich weiter! Es stimmte damals! Als ich ein Kind war, dachte ich wie ein Kind, aber nun bin ich erwachsen, mündig und reifer geworden. Nun geht es mit mir weiter. (Siehe 1 Kor 13,11)

 

 

 

Religion korrigiert die Menschen, gewiss, aber nachdem was früher war. „Es war einmal“, so fängt jedes Märchen an. Es war einmal! Es war einmal, dass sich das soundso zutrug. Aber ist es heute noch immer so? Das interessierte mich! Die Worte, welche Buddha aussprach, welche Mohammed aussprach, welche Jesus aussprach, welche die Kirchenväter aussprachen, welche Moses aussprach, sind sie immer noch gültig? Funktionieren sie immer noch? Vermag ich sie immer noch anzuwenden nach den damals gültigen Regeln und Gesetzen?

 

 

 

Religion ist der eifrige Fundus von alten Geschichten und Requisiten. Man fand die Windeln des Heilands. Maria wickelte das Kind in den Windeln. (Siehe Lk 2,7a) Man brachte sie nach Deutschland, stellte sie im Dom aus und betet seitdem diese Windeln an, oder die Gebeine der drei Heiligen Könige in Köln oder Aachen. Religion ist eine Sammlung von Wahrheiten. Das stimmt. Deshalb würde ich die Religion nicht verachten. Sie enthält gute Wahrheiten. Im Islam findest du gute Wahrheiten. Mohammed hatte gute Gedanken. Er sammelte alles, was die Christen im Westen nicht begehrten. Die Christen waren nicht einverstanden mit der Trinität und der Mutter Maria. Alle, die nicht einverstanden waren, pilgerten zu Mohammed in die Wüste. Viele, auch Paulus, zogen in die Wüste.

 

 

 

Der Islam ist eine Wüstenreligion. Mohammed sammelte alles. Er beinhaltet Bestandteile aus dem Judentum und dem Christentum. Eigentlich, möchte ich sagen, war der Islam die Freikirche des Mittelalters, nichts anderes, denn du findest die großen Wahrheiten von Jesus und von dem, was Jesus war. Das Thomasevangelium ist darin sehr gut verarbeitet. Aber alles ist überholt! Es steht geschrieben: Jesus antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat. Wenn jemand dessen Willen tun will, wird er innewerden, ob diese Lehre von Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede (Joh 7,16f.). Ihr werdet innewerden, ob diese Lehre von mir ist, ob sie von Menschen ist oder von Gott. Wir müssen innewerden! Ich muss erfahren: „Ist es möglich, das zu gebrauchen?“

 

 

 

Auch was die anderen Religionen anbelangt. Betrachte Babel: „Geh aus aus Ur in Chaldäa!“ Dort lebte Abram, der gute Mann. Ziehst du von Babylon aus ostwärts gen Indien, China und Japan, findest du keinen persönlichen Gott, sondern nur Theorie, Wissen und Weisheit. Buddhismus sucht nur Weisheit, Entrückt-Sein, Meditieren, Reinkarnation bzw. den ständigen Kreislauf. Doch ziehst du von Babel westwärts, findest du einen persönlichen Gott, nämlich den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Du findest sogar drei Götter, sowie man sagt, den Vater, Sohn und Heiligen Geist als eine Person. Du findest einen persönlichen Gott, eben diese Person, immer wieder. Du benötigst eine persönliche Offenbarung des Herrn, nämlich: „Jesus ist mein Heiland, mein Retter!“ Das muss ich selbst erfahren haben! „Er rettete mich!“ Ja, von wem oder was? Was ereignete sich? Ertrank ich beinahe? Fiel ich in die Grube? Was trug sich exakt zu?

 

 

 

Religion ist eine Offenbarung der ewigen Wahrheiten. Alle Religionen waren einmal gut. Es begann in Babylon. Die Menschen wollten den Herrn sehen. Babel heißt: ,Das Tor zum Himmel‘. Das nur nebenbei, damit wir die Sache verstehen. Auch das Judentum entwickelte sich aus dem Heidentum heraus. Abraham war der erste jüdische Heide. Er kam aus Ur in Chaldäa. Verstehst du? Aber er besaß die Offenbarung des Herrn sowie dessen Führung und Leitung in seinem Leben.

 

 

 

Religion oder Glaube: Was ist wahrer Glaube? Diese Frage beschäftigt mich jetzt gerade im Augenblick. Entspricht mein Glaube oder meine Religion den Umständen heute im einundzwanzigsten Jahrhundert? Die ewigen Wahrheiten bleiben überall gleich, in welcher Religion auch immer. Ich werde nie die eine oder die andere Religion verdammen. Davor hüte ich mich sehr. Aber die Offenbarung ist, dass der Herr zu mir persönlich spricht: „Mein Sohn – oder meine Tochter – so spricht der Herr!“ Und das immer wieder. Und wenn Er dir nicht persönlich zuträgt: „So spricht der Herr!“, lass es bleiben.

 

 

 

Religion ist ein Produkt des menschlichen Herzens. Nicht des Herzens Gottes, sondern des Menschen! Er erdachte es, er stellte es sich vor, er erdichtete es, gleich mancher Dichter und Schriftsteller. Die Fähre wurde verlegt, aber der gute Mann in seinem BMW bemerkte es noch nicht. Es gibt längst eine bessere Anlegestelle, die ein besseres Passieren ermöglicht.

 

 

 

In manchen asiatischen Ländern sind die Menschen derart religiös, dass man es nicht zu fassen vermag. Man zündet ein Räucherstäbchen an und betet seine Gottheiten an. Was mich in Indien beeindruckte war Folgendes. Ich stand an einem Schrein, einem Heiligen-Altar, und sah eine Menge Menschen, die beteten. Das wollte ich fotografieren. Doch plötzlich ermahnte mich mein christlicher Bruder, der mich führte, und sprach: „Bruder Matutis, das ziemt sich bei uns nicht. Wir haben Respekt vor dem Glauben der Leute, welchen sie auf ihre Art vollziehen. Störe ihre Gebete nicht, denn wir möchten auch nicht fotografiert werden, wenn wir beten. Das ist Toleranz anderen Religionen gegenüber.

 

 

 

In Pakistan, was muslimisch ist, erlebte ich das Folgende: In einer Kathedrale im Zentrum der Stadt, die ringsherum zugänglich war – die Terroristen unserer Stadt haben nichts mit Religion zu tun, sondern mit Politik; Religion, die politisch wurde – in Karatschi, wo ich meine Predigten abhielt, schauten Leute zu, nahmen am Gottesdienst teil und verließen rückwärts den Raum. Ich fragte den Leiter: „Warum verlassen die Leute rückwärts die Kathedrale?“ Er antwortete: „Weißt du, man zeigt der Gottheit oder dem Prediger bzw. Priester nie das Gesäß.“ Du siehst, Respekt vor den Muslimen! Es war ein christlicher Gottesdienst. Wir waren charismatisch und beteten den Herrn mit emporgehobenen Händen an. Wir lobten und priesen Gott und sie vollzogen nach, wie wir uns gebärdeten. Sie verließen rückwärts die Kathedrale. Respekt vor einer anderen Religion sollten wir haben. Wir sollten viel mehr Respekt vor den anderen haben, denn jedes Volk, dass den Herrn fürchtet, ist Gott angenehm. (Siehe Apg 10,35) Ich will dich auf gar keinen Fall von irgendetwas Falschem überzeugen. Jeder Mensch, der gläubig ist, ist mir wertvoller als der, der ungläubig ist, der nur für den Bauch lebt, ein Materialist ist und dem Mammon frönt.

 

 

 

In den asiatischen Ländern wie z.B. Japan gelangte man kniend zum König. Früher, in alten Zeiten, z.B. in Thailand, begegnete man dem Herrscher auf den Knien so, als ob das besondere Menschen wären. Betrachte den Kaiser in Unterhosen und du siehst, dass er genauso aussieht, wie du und ich. Er ist nichts Besonderes. Aber diese Menschen werden angebetet und verehrt! Menschenverherrlichung und Menschenkult kommt durch Religion zustande! Religion ist alles, was angebetet wird, sei es ein Haus oder eine Institution. Menschen werden verehrt. Man wirft sich zu Boden nieder, bis die Anweisung erfolgt: „Bitte erheben Sie sich!“ Das beweisen die alten Bilder. In unserer Region verhielt es sich auch so. Menschen, Könige, werden vergöttlicht. Die Muslime entledigen sich sogar ihre Schuhe und waschen sich, bevor sie die Moschee zum Gebet betreten, die Füße. Religion ist Kult. Ich vermag auch mit dreckigen Füßen zum Herrn zu gehen. Er wird mich nicht von sich weisen, denn Er schaut nicht auf das Äußere. Das Innere ist beim Herrn ausschlaggebend! Aber es ist schön, wenn du zuvor die Füße entkleidest und wäschst.

 

 

 

Es steht geschrieben: Er sprach: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist heiliges Land! (2 Mose 3,5) Das ist alles in Ordnung. In meiner früheren Gemeinde in Heilbronn waren Thailänder, Engländer und bunt gemischt die verschiedensten Gläubigen versammelt. Die einen zogen die Schuhe beim Beten aus und priesen den Herrn hüpfend und die anderen priesen den Herrn mit großen, breiten Hüten. Die Slawen bzw. Rumänen priesen den Herrn mit Kopftüchern. Jedes Volk ist individuell, und wir sollten die Leute akzeptieren. Ich sprach: „Liebe Schwester, bekehre nicht die Schwester, die kein Kopftuch trägt. Lass sie bleiben, wie der Herr sie führt.“

 

 

 

Die Hindus betreten den Tempel mit nacktem Oberkörper, als Zeichen der Unterwerfung. „Alles, Herr, bist Du! Ich bin nackt und bloß und bringe Dir mein Herz!“ Wenn sich jemand dem König von Thailand oder dem Kaiser von Japan näherte, rutschte er als Zeichen der Hochachtung auf den Knien. Es steht geschrieben: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst? (Ps 8,5) Was ist der Mensch? Verstehst du? Gar nichts!

 

 

 

Das Navi des BMW-Fahrers war noch nicht umgestellt. Er empfing und speicherte noch nicht die neue Information, sondern ging nach dem Sichtbaren. So viele Menschen dienen dem Herrn nach dem Sichtbaren. Aber wir sollen Glauben ohne zu sehen, denn das ist der wahre Glaube. Jesus sprach: Selig sind, die nicht sehen und doch glauben! (Joh 20,29b) Wir brauchen eine neue Sichtbarkeit des Glaubens, sonst bleibt alles religiös-frommer Unfug, Selbstbetrug, Lebenslüge und Selbsttäuschung. So viele Christen sind nach einer gewissen Weile von Religion enttäuscht. Wenn du dieser Angelegenheit langfristig kritisch gegenüberstehst, gelangst du zu der Aussage: „War das wirklich alles?“ Das war damals der Grund und meine Suche, wie ich zu Jesus Christus fand. Ich fand nicht zu einer Kirche oder Religion, sondern zum lebendigen Glauben an Jesus Christus.

 

 

 

Als mich mein Freund zum ersten Mal mitnahm zu einem Gottesdienstbesuch in eine evangelische Kirche, als ehemaliger Kommunist, erfuhr ich Folgendes: Er stand auf, stand still und setzte sich wieder. Weil er es tat, tat ich es auch. Einer macht dem anderen etwas nach, sowie es sich mit dem Zipfel der Wurst verhielt. Nachdem wir beide wieder Platz genommen hatten, stellte ich ihm die Frage: „Was tatest du, als du standest, die Hände faltetest und die Augen geschlossen hieltest?“ Er erwiderte: „Ich zählte bis zehn.“ Ich dachte mir: „Also, das vermag ich auch im Sitzen zu tun.“ Ich merkte, dass diese Leute überhaupt keine Substanz hatten. Sie bringen dich in die Kirche, ja. Aber soll ich etwa nur bis zehn zählen? Das vermag ich auch zu Hause zu verrichten. Deswegen muss ich nicht in die Kirche gehen. Selbsttäuschung! Ich fragte mich abermals: „Ist das wirklich alles?“

 

 

 

Und meine Frage ist: „Wie sieht deine Religion aus? Ist das wirklich alles, was du machst?“ Die einen sammeln Steine, die anderen verwenden alle möglichen Sorten von Ölen, um Heilung und Gesundheit zu empfangen. Wieder andere pilgern zu einer Quelle und holen dort Genesung ein. ,Die Fähre ist verlegt‘! Die Sache ging weiter und sie bemerkten es nicht! Auch die Debatte der Juden um Jesus ging weiter. Sie nahmen nicht wahr, dass der Heilige Geist längst aus dem Tempel wich. Es steht geschrieben: Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe (1 Kor 6,19f.). Euer Leib soll ein Tempel des Heiligen Geistes sein! Sie wurden nicht gewahr, dass das Evangelium weiterging nach Antiochien, Klein Asien, Rom. Das nahmen sie nicht wahr! Viele merken nicht, dass der Herr weiterzog, auch hier bei uns, in den christlichen Gemeinden vor Ort.

 

 

 

Die christlichen Erweckungen dauern, gemäß meiner Studien, nicht länger als drei bis vier Jahre. Dann beginnen die Gläubigen zu organisieren. Dann wird es ein Verein, eine Körperschaft des öffentlichen Rechts u.a. Man gründet eine Bibelschule, stellt Leute an, die predigen u.v.m. Es ist alles gut und richtig, aber der Heilige Geist hat kein Flussbett mehr; keinen Kanal. Er kann sich nicht mehr spontan offenbaren. Es ist so wichtig, dass der Heilige Geist uns führen und leiten kann, sodass wir etwas Konkretes und Tragbares erleben, dass wir etwas Verlässliches haben: „Vermag ich mich auf meine Religion, auf meinen Glauben, auf das, was ich habe, zu verlassen?“ Vielleicht vermag ich aus diesem Zipfel noch einen guten Salat zuzubereiten, so z.B. einen Wurstsalat. Verstehst du? Aber man entsorgt ihn! Man vermag auch das Kind mit dem Bade auszuschütten.

 

 

 

In aller Liebe will ich dir nur sagen: „Was bringt dir deine Religion?“ Stell doch einmal alles Sichtbare infrage. Bei dem Herrn gilt seit ewigen Zeiten: Der Herr ist so mächtig und stark, dass alle Himmel Himmel Ihn nicht fassen können. (Siehe 1 Kön 8,27a) Er ist gewaltig, großartig!, und ich soll in meinem Gehirn, in meinem Dom, in meiner Kirche, in meiner Kathedrale, in meiner Moschee oder in meinem Tempel den Herrn erfassen?

 

 

 

Religion ist Menschenwerk. Der Mensch will zum Herrn vordringen. Das ist Religion: Menschenwerk! Der Mensch will zu Gott gelangen, egal wie. „Wir bauen einen Turm, der bis zum Himmel reicht.“ (Siehe 1 Mose 11,4a) Und was haben wir nicht heute alles! Die Weltraumfahrt, Erkundung anderer Welten, sodass man zum Mars, zum Merkur fliegt, oder wohin auch sonst. Wir wollen die Grenzen unseres Horizontes überschreiten und entdecken, wie es draußen aussieht. Das ist Religion.

 

 

 

Junge Leute, die Haschisch zu sich nehmen, wollen, wie ich feststellte, etwas Außersinnliches erfahren und erleben. LSD-Trips: Sie wollen etwas Außersinnliches erfahren, was man im eigentlichen Christentum bei Jesus erfahren könnte. Wenn du voll des Heiligen Geistes bist, siehst du Visionen. Du bist, laut der Bibel, versetzt an himmlische Örter. (Siehe Eph 2,6) Aber durch Studium und Wissen allein kommen die meisten nicht darauf. Man muss sich hingeben und aufopfern. Deshalb wollen die Menschen hinauf bis zum Mond. Sie fragen sich: „Was ist dort oben los?“ Der Mann im Mond, ja! Religion ist Menschenwerk, ihr Wille, Gott zu erleben, das Göttliche, das Jenseitige. Auch die Nah-Tod-Erfahrungen spielen hier mit hinein. So viele Menschen erfuhren den Herrn im Nah-Tod während einer Operation, da sie sich im Koma befanden.

 

 

 

Vor Jahren war ein Pastor aus Jakarta, Indonesien, bei mir in der Gemeinde. Er gab ein ganz tolles Zeugnis, wie er zum Glauben fand. Er stand einer Gemeinde von über 120.000 Mitgliedern vor. Dort geschah eine große Erweckung. Seine Großmutter befand sich mit einigen anderen Frauen im Haus reicher Besitzer. Darin lebte sie, und sie alle fanden sich regelmäßig zum Gebet zusammen. Plötzlich empfing eine dieser Frauen aus dem Gebetskreis, welcher aus fünf bis sechs Leuten bestand, einen Impuls mit folgendem Wortlaut: „Gehe in den Nebenraum und teile der Frau mit, was ich ihr sagen möchte.“ Sie ging und sagte: „Mich schickt der Herr. Wir waren gerade im Gebet versammelt. Was ist ihr Problem?“ Die Antwort lautete wie folgt: „Wie gut, dass sie kommen! Unsere Mutter stirbt gerade!“ Und sie war bereits verschieden, als die anderen hinzutraten und anfragten, ob sie wohl noch für die Verstorbene beten könnten. Nachdem sie die Hände aufgelegt hatten, wachte die hochbetagte Frau auf. Das Erste, was sie tat, nachdem sie erwachte, war das Folgende: Sie entfernte sämtliche Buddhastatuen und sprach: „Ich war im Himmel. Dort sah ich weder Buddha noch irgendeine Buddhastatue.“ Sie wurde Christin und ihre ganze Familie wurde gerettet. Sie gaben einen Baugrund für die Kirche in Jakarta. Ein Bruder gab uns dieses Zeugnis, deshalb vermag ich auch zu sagen, dass es eine wahre Geschichte ist. Er sagte noch: „Schaut mich an. Ich kam durch ein prophetisches Wort, welches eine der Frauen dieses Gebetskreises empfing, zum Glauben.“

 

 

 

Im Himmel gibt es keinen Buddha, keinen Mohammed. Mohammed wird es schon geben und Buddha und Jesus auch, aber das ist nicht das Wichtigste. Das Wichtigste ist, dass es dort keine Götter mehr gibt! Dort gibt es nur allein Folgendes: Gott besteht aus dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist!, Halleluja!, dem Erlöser!

 

 

 

Religion ist Menschenwerk. Er will zum Herrn gelangen. Manche sind sehr ehrlich und aufrichtig. Diese Indonesierin war so gottesfürchtig! Sie wollte den Herrn erleben. Sie hatte ihre Wohnung und ihren Garten mit Buddhastatuen ausstaffiert. Sie sagte: „Weg damit! Wir brauchen das alles nicht!“ Stattdessen ist nun dort eine Kirche platziert! Halleluja! Lob und Dank!

 

 

 

Unser deutscher Kaiser bemerkte: „Jeder soll nach seiner Fasson selig werden.“ Das war damals, als die Reformierten, die Hugenotten, einzogen. Aber das schaffen wir nicht! Es gibt nur einen einzigen Weg – und wir hörten anfangs das Lied: „Er ist der Weg und die Wahrheit und das Leben“ – Jesus Christus! Jeder muss auf seine Art den Herrn finden bzw. den schmalen Pfad, die enge Pforte. Der breite Weg ist die Religion. Darauf gehen die meisten.

 

 

 

Ich verbrachte ein Stück weit meines Lebens in Bayern. Bayern ist sehr gut katholisch. Gott segne die Bayern. Dort ist der Kirchgang legitim, zumindest verhielt es sich so zur Zeit, da ich dort lebte. Mann und Frau gingen zur Andacht. Die Frauen betraten die Kirche und die Männer das Wirtshaus. Als die Andacht beendet war, trafen sie sich wieder auf dem Nachhauseweg. Aber sie waren unterwegs! So viele dienen dem Herrn aus Tradition. Der Zipfel! „Das taten schon meine Mutter und meine Großmutter. Und wenn ich mich jetzt taufen lasse, drehen sie sich im Grab um!“

 

 

 

Jeder soll nach seiner Fasson selig werden. In Frankreich war ich unterwegs. Ich besaß zur Orientierung mein altes Navi. Plötzlich fuhr ich auf einer gut gepflasterten, stabilen Straße. Aber diese Straße war nicht auf meinem Navi registriert. Plötzlich bemerkte ich: „Diese Straße ist ja gar nicht registriert!“ So viele Leute fahren und stellen fest: „Hier ist die Straße wunderbar gepflastert! Da ist die Landschaft so gut! Dort ist die Straße so wenig befahren!“ Doch im Navi ist diese Straße nicht vorhanden! Sie wurde noch nicht einprogrammiert! Bei vielen Leuten ist der Glaube an Jesus Christus noch nicht einprogrammiert. Der Glaube muss einprogrammiert werden!

 

 

 

Der Herr führt uns Wege, wo es keine Wege gibt. Er führt uns auf neuem Weg voran. So ist es im Wort Gottes aufgezeigt. Christentum ist auch nichts anderes. Am Anfang, zu Zeiten der Urkirche, wies das Christentum einen neuen Weg. Alle, die den neuen Weg beschritten, wurden damals von Paulus verfolgt, weil es nicht jüdisch und nicht traditionell war. Was glaubst du, wie viele Leute heutzutage noch verfolgt werden, weil sie plötzlich einen neuen Weg beschreiten, eine neue Entscheidung treffen und ausrufen: „Ich wandle mit Jesus! Ich entdeckte etwas Neues! Ich entdeckte mehr!“ Und weißt du, wenn du einmal damit beginnst, etwas zu entdecken, wirst du immer mehr finden. Wenn du keinen Blick für etwas hast, nimmst du es nicht wahr. Doch wenn du es einmal erblicktest, einen kleinen Funken, einen kleinen Stern, ein kleines Lichtlein o.Ä., wird dieses Etwas immer größer, je mehr du danach suchst.

 

 

 

Es gibt keine allgemein anerkannte Definition von Religion. Was ist eine wirkliche Religion? Das gibt es nicht. Es sind Versuche, wie: „Ich versuche, zum Herrn zu gelangen auf christliche Art, auf muslimische Art, durch fünfmaliges Beten pro Tag oder hinduistisch, durch Räucherstäbchen. Das ist alles lieb und gut. Gott sieht die Herzen dieser Menschen. Es ist alles in Ordnung, aber der Herr möchte uns begegnen. Während die Leute am Altar standen – ich spreche jetzt über die Bibel – beteten sie und plötzlich erschien ein Engel: „Maria!“ oder: „Moses!“, siehe dieser brennende Busch, der irgendwo in der Wildnis stand. Und Moses nähert sich, sieht den brennenden Busch und der Herr spricht: „Begegne mir.“ Moses erwidert: „Wer bist Du? Ich kenne Dich gar nicht!“ (Siehe 2 Mose 3,4.13-14a)

 

 

 

Die Juden existieren schon fast vierhundert bis fünfhundert Jahre, seit Abraham. Abraham kannte seinen Gott. Doch sie vergaßen Ihn. Moses vergaß sogar seinen Sohn zu beschneiden. Das nur nebenbei. „Wer bist Du?“, sprach Moses. Und, weißt du, was der Herr erwiderte? „Ich bin der da seiende Gott!“ So findet man den Herrn. „Ich bin der da seiende Gott“, das heißt: „Ich bin der Gott, der gerade für dich nötig ist.“ Wenn du krank bist, bin ich dein Arzt. Wenn du Geld benötigst, bin ich dein Bankier. Wenn du andere Probleme, so z.B. Führungsprobleme, hast, will ich dein Führer sein. Ich bin dein Licht, dein Stern, dein Schutz, was auch immer. „Ich bin der da seiende Gott.“

 

 

 

Deshalb ist Folgendes so wichtig: „Ich bin“. Wenn du dieses „Ich bin“ entdecktest, entdecktest du den Herrn. „Ich bin“, nicht „ich bin“. Gemeint ist hier der Gott, der in mir Wohnung hält. In jedem von uns wohnt Gott. Der Herr legte uns so an, dass Er in uns ist. Er schrieb Sein Monogramm in uns hinein, darum ist jeder Mensch religiös. Es gibt keine nicht religiöse Person. Jede Person ist religiös, aber sie findet diesen Gott nicht. „Ich bin“, nicht „ich bin“, sondern Er ist es. Jesus sprach: „Ich bin der Weg. Ich bin die Wahrheit. Ich bin das Leben. Ich bin die Auferstehung. Ich bin das Brot des Lebens, das du brauchst.“ Der Herr ist es!

 

 

 

Also ich weiß nicht, in welcher Situation du jetzt gerade bist. Du solltest den Herrn entdecken. Vor einigen Jahren weilte ich im tiefsten Spanien, in  Saragossa. Während wir uns in der dortigen Kathedrale aufhielten, sah ich, wie sich ein Geschäftsmann in Seidenanzug vor dem Altar niederließ, zuvor seinen Koffer abstellte, sich hinkniete und betete. Ich betrachtete ihn, denn das imponierte mir: „Ein Geschäftsmann, der sich auf dem Weg zur Arbeit befindet, kniet sich nieder und betet!“ Er sprach: „Ich muss das tun, damit ich gute Geschäfte verrichte. Ich benötige den Segen des Herrn für meine Arbeit. Ich habe heute schwierige Geschäfte zu vollziehen.“

 

 

 

Du brauchst vielleicht einen Platz, wo du zu beten vermagst, eine Gebetsecke, einen Herrgottswinkel. Menschen suchen den Herrn! Man findet Ihn überall dort, wo Menschen sich aufmachen, Ihn zu suchen, um Ihn zu finden. Aber, wie ist deine Religion? Trägt sie dich? Woher erhältst du deine Anweisungen sowie deine Impulse für dein Leben, wenn du vor Entscheidungen stehst und ausrufst: „Ich brauche heute den Segen des Herrn!“ Dieser Geschäftsmann verabschiedete sich mit den Worten: „God bless you!“ und ging fort. Ich finde es toll, wenn es Menschen gibt, egal welcher Schattierung, die ein Gebetsleben vollziehen.

 

 

 

Jede Person, die betet, ist dem Himmel nahe. In den nächsten Tagen werde ich viel über das Gebet verkündigen. Dieses Thema bewegt mich. Bevor die Menschen Kirchen, Schlösser und Burgen bauten, bauten sie Altäre. Überall dort, wo Menschen einen Altar bauten, war der Segen des Herrn. Abraham verlor seine Sara dort, wo er vergaß einen Altar zu bauen. Menschen, die keinen Gebetsaltar haben, verlieren ihre Familie, ihre Nachkommen, ihr Geld, ihr Hab und Gut. Ja! Es ist kein Segen da. Aber wo ein Altar ist, wo man ein Gebetsleben führt, egal wie, wenn auch versteckt oder klammheimlich unter der Decke oder auf dem Dachboden, wo dich niemand sieht und hört, oder in der Kammer, da ist der Herr. Macht die Tür zu und betet, und der Gott, der ins Verborgene sieht, wird es öffentlich vergelten. (Siehe Mt 6,4b) Das ist wahre Religion!

 

 

 

Irgendwann fragte ich dann einmal: „Herr, ist das wirklich alles?“ Und jemand antwortete: „Probiere es einmal. Hast du ein Problem, so bete! Trage dein Anliegen dem Herrn vor!“ Ich erwiderte: „Aber das sind doch alles nur Selbstgespräche!“ Er antwortete: „Nein, das sind keine Selbstgespräche. Du fantasierst auch nicht, spinnst auch nicht und bist auch nicht verrückt. Aber, weißt du, der Gott in dir hört genau zu, was du sagst, was du bekennst, was du aussprichst!“ Und dadurch entdeckte ich diese Herzens-Religion. Ich entdeckte, was die Herzens-Religion ist.

 

 

 

Es gibt verschiedene Definitionen von Religion. Du sollst lernen, selbst den Weg zu finden, wie: „Ist das wirklich etwas für mich?“ Gewiss, manche Leute brauchen zuerst einmal eine große Kirche, eine große Evangelisation, große Prediger. Aber irgendwann wirst du ,abgenabelt‘. Ja! Die Menschen rufen uns zum Herrgott, zum himmlischen Vater, zu dem Herrn Jesus Christus, aber im Anschluss daran musst du selber weitergehen. Ich bin nur ein Prediger, ein Hirte, ein einfacher Botschafter Gottes. Ich führe die Person zu Jesus und dann sage ich: „Laufe jetzt selber!“ Suche selber Gott! Befrage selbst den Herrn! Frage nicht mich: „Was soll ich tun?“ Das, was Er mir sagen kann, kann Er auch dir sagen. Das, was Er mir offenbaren kann, kann Er auch dir offenbaren.

 

 

 

Finde deinen persönlichen Gott. Fahre im Glauben fort und habe keine Angst, Fehler zu begehen. Wenn du Fehler begehst, Bruder und Schwester, wird dich der Herr schon korrigieren. Unser Leben besteht aus dem Spielen von „Blinde Kuh“. Du musst fortlaufend den Herrn befragen. Wenn du in die eine Richtung fährst, spricht Er: „Kalt!“. Du fährst wieder zurück, dorthin, wo es noch heiß war. So müssen wir den Weg herausfinden, Stück für Stück, Schritt für Schritt, Augenblick für Augenblick, so: „Heiß! Heiß! Kalt! Kalt! Heiß! Kalt!“

 

 

 

Ja! Fahre im Glauben! Wage es einfach, so: „Komme ich um, so komme ich um!“ Wie wird man stark? Dieses Thema wurde kürzlich behandelt. Ich denke nur an Ester, die sprach: „Ich gehe zum König und verlange, dass dieses Holocaust nicht stattfindet, welches sich Haman erdachte. Komme ich um, so komme ich um!“ (Siehe Est 4,16c,d) Verstehst du? Du vermagst nichts falsch zu machen in deinem Leben. Sterben musst du ohnehin. Wage es im Glauben. Riskiere etwas. Gehe auf dein Problem zu. Religion ist, wenn du lerntest, dem Herrn nachzufolgen und mit Ihm zusammenzuarbeiten. Riskiere es!

 

 

 

Gott führt uns Schritt für Schritt, so: „Heiß! Heiß! Kalt! Heiß! Heiß! Heiß!“ Und jetzt bist du dran! Plötzlich spürst du die Kraft Gottes! Der Herr führt uns Schritt für Schritt, und wenn du dort angelangt bist, wo du sein solltest, nimmst du den Stern und ziehst deine Straße geradeaus, solange, bis du am nächsten Problem angelangt bist und wieder die nächste Verheißung bekommst. Das findet ohne ein Navi statt. Du vermagst dich himmlisch, biblisch, göttlich, geistlich zu orientieren. Vorher wirst du wahrscheinlich keine Impulse erhalten. Neue Impulse erhältst du erst, wenn du ausführtest, was der Herr zu dir sprach.

 

 

 

Es steht geschrieben: Ja, so spricht der HERR zum Hause Israel: Suchet mich, so werdet ihr leben (Am 5,4). Und so spricht der Herr auch zu dir: „Suche mich, so wirst du leben.“ Vollziehe deinen ersten Schritt! Du musst immer den ersten Schritt vollziehen und nicht etwa auf den Herrn oder auf den Heiligen Geist warten. Es ist eine große Krankheit bei vielen Christen, dass sie immer auf den Heiligen Geist, auf den Partner oder auf eine andere Person warten, die mit ihnen mitgeht. Du musst dich in Bewegung setzen. Es steht geschrieben: Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, dass sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden (Jak 5,14f.). Aber du musst anrufen! Du musst zum Arzt gehen! Wenn du nicht zum Arzt gehst, wirst du auch nicht gesund. Du vermagst nicht geheilt zu werden, wenn keiner weiß, dass du krank bist. Dann stirbst du. Wenn du vom Herrn etwas brauchst, musst du selbst zu Ihm kommen, selbst anrufen, selbst anklopfen, selbst bitten. (Siehe Lk 11,9)

 

 

 

Fange an und besinne dich wieder neu auf Gott! Suche die Verbindung mit oben. Dann bekommst du neue Impulse und neue Inspirationen.

 

 

 

Wir sind die Agenten des Herrn. Weißt du, ich bin Gottes Agent. Ich versuche, Bibeln zu schmuggeln, Gottes Wort zu schmuggeln bzw. es darzureichen. Der Herr weiß, wie es weitergeht. Ich mache mir keine Gedanken. Ich packe meine Koffer und dann fahre ich los. Und Er gibt mir dann die Anweisungen, Definitionen, wie es mit mir weitergeht; wie es weiter funktioniert.

 

 

 

Wer dem Herrn vertraut, darf nicht religiös werden. So jemand sagt: „Ja, Herr, ich gehe! Ich vollziehe es! Mir geschehe, wie Du gesagt hast!“, die gleichen Worte, die Maria von sich gab, wie nachfolgend aufgezeigt: Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast (Lk 1,38a). Der Mensch darf nicht religiös werden, sondern muss sich vom Herrn bestimmen lassen: „Mir geschehe, wie Du gesagt hast, denn Dein Wille geschehe!“ 

 

 

 

Ein wahrer Gläubiger ist allein vom Herrn abhängig und nicht von Menschen. Er muss auch nicht vor dem Kaiser oder dem König auf den Knien rutschen. Wir sollen aufhören, vor Menschen auf den Knien zu rutschen! Stehe aufrecht! Der Beter – und ich glaube der Jude ist dem Ideal, welches der Herr haben möchte, am nächsten – steht vor dem Herrn. Der Jude würde sich niemals hinknien, wie vor irgendeinen Menschen. Er steht vor dem Herrn. Wir stehen vor dem Herrn. Wir sind vor Gott selbst verantwortlich für unser Leben: „War es gut? War es nicht gut? War es schlecht? Wie war es?“ Er ist allein derjenige, der uns an die Offenbarung führt. „Komm, zähle die Sterne!“ oder: „Zähle die Sandkörner!“ und: „So zahlreich wie Sterne am Himmel oder Sandkörner am Strand sind, so zahlreich soll deine Nachkommenschaft sein. Geh aus aus Ur in Chaldäa! Verlass die tote Religion, denn das wird nicht klappen!“ (Siehe 1 Mose 15,5.7)

 

 

 

Fange an, diesen unsichtbaren Gott zu suchen, diesen da seienden Gott, diesen ewigen Gott, den universellen Gott, der für alle Menschen da ist, für die Asiaten genauso wie für die Afrikaner, für die Europäer genauso wie für die Amerikaner. Die Amerikaner, das sind die Indianer, die originalen, alten. Die Amerikaner bestehen aus den ausgewanderten Europäern, das nur nebenbei. Ich hatte so viele Kontakte zu diesen eingeborenen Indianern! Das bereicherte mein Leben! Sie hatten eine total andere Sicht von Gott!, so: „Der Wind! Dieser Hauch! Der Odem des Herrn!“ Verstehst du? Die Ureinwohner Amerikas rechnen vielmehr mit dem Hohen Geist, dem Geist Gottes! Alle Völker tragen ein Gottesbewusstsein in sich selbst. Aber bei vielen ist es verschüttet.

 

 

 

Wie sieht deine Religion aus? Besteht sie nur aus Buchstaben, Paragraphen, Gesetzen, Regeln, Verordnungen und Beamtendeutsch? Ja, wie sieht deine Religion aus? Bist du vom Herrn und dem Heiligen Geist abhängig? Die Indianer trugen dem amerikanischen Cowboy, diesem Siedler, die Lasten. Dieser fuhr sie an: „Schneller, schneller, wir müssen noch zum nächsten Ort gelangen, bevor die Sonne untergeht! Vorwärts! Wir gehen!“ Daraufhin ließen sich die Indianer nieder und sprachen: „Wir rasten hier. Wir müssen abwarten, weißer Mann, bis unsere Seele mitgekommen ist!“ In unserem Leben muss die Seele mitkommen, der Geist muss mitkommen, das Herz muss mitkommen, und der Verstand muss auch mitkommen! Und erst dann vermögen wir weiterzumachen.

 

 

 

Bist du von Gott abhängig? Gott forderte: „Folge in das Land, das ich dir zeigen werde!“ Ja! Der Herr führt uns ohne Landkarte und Navi. Der Herr ist so modern, dass er Seine Leute ohne Navi führt und leitet. Echter Glaube entsteht aus der Begegnung mit dem Herrn, aus Seiner Offenbarung, aus Seiner Führung und dem Erlebten, und zwar auch dann, wenn man Fehler begeht. Echter Glaube entsteht durch Erfahrungen, durch Erlebnisse, durch Begegnungen, durch Fehler begehen, was da auch immer gewesen sein mag, durch Begebenheiten. Beim Heiland war es immer wie folgt: „Es begab sich“. Ja, es begab sich! Am laufenden Band trug sich etwas zu. Das ist die Religion Jesu Christi. Übrigens: Jesus gründete keine Kirche. Die Menschen gründeten das Christentum. Jesus gründete keine Kirche, aber Er sprach: „Ich baue meine Gemeinde.“ Seine Gemeinde ist Sein Körper bzw. Sein Leib in Abhängigkeit von Ihm.

 

 

 

Echter Glaube besteht aus Gottes Bestimmungen, aus dem Wirken und Handeln im Alltag, siehe hier: „O Herr, ich habe Zahnschmerzen. Bitte hilf mir! Bitte berühre mich!“ Und schon erlebst du die Gnade Gottes, wie der Herr dich berührt. Du bist krank, also lege dir die Hände selber auf und gebiete der Krankheit zu weichen. Religion ist Selbsterfahrung. Du verstehst es vielleicht nicht, aber ich möchte dir den Weg zeigen.

 

 

 

Selbsterfahrung: Als junger Bursche litt ich unter Rückenschmerzen. Ich weiß nicht, warum und weshalb, das sei einmal dahingestellt momentan. Der Evangelist betete für die Kranken und fragte reihum: „Was ist dein Problem?“ Jeder sagte, was sein Problem war und ich dachte mir: „Wenn ich hier offenbare, was mein Problem ist, dann werden die älteren Geschwister, die im Saal versammelt sind, sagen: »Junge, arbeite erst einmal richtig und dann beschwere dich darüber, dass du Rückenschmerzen hast.« Ich schämte mich. Aber als ich zu Hause war, entsann ich mich, was der Prediger verkündigte, nämlich: „Wenn ihr auf Kranke die Hände legt, egal wer das ist, dann wird das Gebet des Glaubens helfen.“ Dann legte ich meine Hand auf meinen Kopf und später auf meinen Rücken, dorthin, wo meine Rückenschmerzen waren, und gebot: „Jesus, heile mich! Jesus, berühre mich! Jesus, hilf mir! In Jesu Namen, bin ich jetzt gesund!“ Und es funktionierte! Ich war verblüfft! Es funktionierte! Denn wenn der Herr befiehlt: „Lege deine Hände auf!“, dann ist es egal, worauf ich meine Hände lege, oder auch wessen Hände es sind. Das tat ich einige Male und seitdem wurde es besser mit mir. Ich brauchte keine Schmiersalbe oder sonst etwas, der Schmerz wich von selbst. Du darfst dir selbst die Hände auflegen.

 

 

 

Gotteserfahrungen: In den achtziger Jahren fuhr ich auf der Transitstrecke mit meinem Wohnmobil. Plötzlich sprang mein Auto nicht mehr an. Die DDR-Polizisten traten herbei und fragten: „Wann beabsichtigen Sie weiterzufahren? Oder wollen Sie hier über Nacht bleiben?“ Ich erwiderte: „Ja, wahrscheinlich. Ich werde im Wohnwagen nächtigen, denn mein Auto springt nicht an. Ich bräuchte die Hilfe des ADAC aus dem Westen. Sie verabschiedeten sich und die nächste Company kam vorbei. Sie stellte dieselben Fragen wie die vorherige. Es war eine sehr unangenehme Situation. Das Auto sprang nicht an. Auf einmal sprach eines meiner Kinder: „Papa, du betest ja für Kranke. Jetzt ist das Auto krank. Lege deine Hände auf dein Fahrzeug und bete dafür.“ Ich betete für mein Auto, und während ich betete, dachte ich: „Ich muss sofort probieren, ob das Auto anspringt, denn was nützt es, wenn ich bete und nicht glaube. Das Auto wird nicht von selber anspringen.“ Ich drehte an der Zündung und mein Fahrzeug sprang an! Bis Hof fuhr ich ohne Unterlass durch. Ja! Bete für dein Auto, wenn es nicht anspringt.

 

 

 

Du wirst lachen, auf der Schwäbischen Alp betete ich sogar im Stall für eine kranke Kuh. Der Herr berührte diese Kuh und sie wurde gesund. Ich darf nicht nur für Kranke beten, sondern für alles andere auch, z.B. für dein Portemonnaie. Lege deine Hände auf dein Portemonnaie und bete dafür: „Herr, guck mal, dieses Portemonnaie enthält nichts. Bitte, Herr, fülle dieses Portemonnaie!“ Du wirst Wunder erleben. Der Herr heilt! Lege deine Hände auf! Dein Tierchen zu Hause ist todkrank. Du vermagst ein großes Vermögen den Tierärzten zu geben, aber wenn du eine positive Ausstrahlung hast – und das ist der Glaube, eine positive Ausstrahlung in dir – vermagst du die Hände aufzulegen. Die Hand ist der verlängerte Arm, der aus dem Herzen emporkommt. Du vermagst die Hände auf das Tier, auf den Menschen, auf die Sache, wie auch immer, auch auf das Problem, zu legen, und du wirst Wunder erleben! Lege die Hände auf deine Akten, die du nicht bewältigst. Lege deine Hände darauf.

 

 

 

„Gehe in ein Land, das ich dir zeigen werde!“, sprach der Herr. So löst man die Probleme. Weißt du, am Anfang wirst du gerufen und eingeladen: „Komm heim, komm heim, verlorenes Kind.“ Du kommst in die Kirche, du kommst in die Gemeinde, du zählst bis zehn, wie auch ich das tat, verstehst du? Doch der Herr führt weiter! Ich fragte: „Ist das wirklich alles?“ Denn wie überlebte das Christentum zweitausend Jahre, das beschäftigte mich sehr, oder die anderen Religionen? Da muss etwas dran sein. Aber was ist das? Ist das tragfähig für mich?

 

 

 

Echter Glaube ist, die Anpassung des Menschen an die Offenbarung des Herrn. Das findet Stück für Stück statt. So wie ich erlernte, die Hände aufzulegen, so sage ich dir: „Mach du das! Warte nicht, bis ein Priester, ein Prophet oder dergleichen kommt!“ Der Glaube konzentriert sich auf das Reich Gottes und auf den Willen des Herrn. Aber die Religion konzentriert sich auf die Menschen, auf das Soziale, wie: „Ja, Sie müssen mir helfen! Sie müssen mir die Hände auflegen!“ Nein! Ich konzentriere mich auf den Herrn und preise Ihn: „Alle meine Quellen sind in Dir, o Herr!“

 

 

 

Abram wurde aus Ur in Chaldäa herausgerufen. Er war allein der Gläubige! Er hatte niemanden, bis später seine Söhne, seine Kinder, seine Frau usw. kamen. Sie waren zu zweit. Es steht geschrieben: Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen (Mt 18,20). Konzentriere dich auf den Herrn und auf die dir gegebene Vision! Wenn der Herr damals heilte – und das ist Religion für mich, siehe: dieser Zipfel, der entsorgt wurde – kann Er es auch noch heute tun. Das, was damals funktionierte, muss auch heute funktionieren. Wenn es damals funktionierte, wird es auch heute funktionieren, sowie es geschrieben steht: Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit (Hebr 13,8). Deshalb wird es auch heute funktionieren.

 

 

 

Gottes Reich basiert auf Gehorsam, nicht auf Regeln. Die Regeln sind da, aber fange an, sie zu tun! Und das selbst dann, wenn es naiv zu sein scheint. Es ist einfältig, sich die Hände aufzulegen: „Na, das ist ja töricht! Nur Narren tun das!“ Ja! Der Herr gibt es den Unmündigen! Du musst nicht kompliziert werden und zum Vater gehen: „Papa! Abba, lieber Vater!“ Der Herr setzt Menschen frei, und wenn niemand da ist, der dir dient, lege dir selbst die Hände auf. Warte nicht, bis ein Vogel von irgendwoher einfliegt.

 

 

 

Religion versucht, den unendlichen Gott zu definieren und zu beschreiben. Aber die meisten Menschen scheitern bei all ihren Beschreibungsversuchen. Der Kirchenvater Thomas von Aquin schrieb seine Doktorarbeit über die Dreieinigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist, also über die Trinität Gottes. Er übergab sie dem Papst, und während er solches vollzog, der Papst sein Werk in Empfang nimmt, fiel er rückwärts zu Boden und war fast wie erschlagen, vom Heiligen Geist natürlich. Die Leute dachten zuerst, er hätte einen Herzinfarkt erlitten. Doch dem war nicht so. Er stand auf, holte einmal tief Luft und sprach: „Alles ist Stroh! Alles, was ich bisher über Gott, den Herrn Jesus Christus, den Heiligen Geist verfasste, ist nur Wissen, ist nichts als Stroh!“ Der Herr will dich vom Wissen erlösen! Religion ist Stroh!

 

 

 

Augustinus dachte über den Herrn nach: „Was ist Gott?“ Währenddessen spielte ein Mädchen am Strand. Es grub ein Loch und lief ständig mit einem Eimer hin und her vom Meer zum Strand usw. Es schöpfte Wasser aus dem Meer und füllte es in das Loch. Augustinus fragte nach: „Mädel, was machst du da?“ Sie sprach: „Ich versuche, das Meer auszuschöpfen.“ Dadurch, durch eine törichte Predigt eines jungen Mädchens, kam er zu nachfolgender Erkenntnis: „Du vermagst den Herrn weder auszuschöpfen noch ausschöpfend zu behandeln. Du vermagst das Meer nicht auszuschöpfen und in ein Loch zu füllen.“ Aber das genau versuchen viele religiöse Menschen. Sie versuchen, Gott zu erfassen. Der Herr ist nicht beweisbar. Ihn vermagst du nur auszuleben und zu erleben! Gerade jetzt, in diesem Augenblick, verstehst du? Die Offenbarung vermag man nicht zu kontrollieren. Weißt du, das ist das Schlimme. Das vermögen die Religiösen nicht! Das ist furchtbar! Sämtliche Kirchgänger haben ein „Aber“ gegen Offenbarungen. Du vermagst es nicht zu kontrollieren! Es kann sein, der Heilige Geist geht diesen Weg, aber du wolltest jenen Weg gehen. Ja! Du wolltest diese Fähre nehmen, aber diese Fähre ist bereits verlegt, verstehst du? Das ist Offenbarung. Du erreichst nur die andere Seite, wenn du die richtige Fähre benützt.

 

 

 

Frech gefragt. Alle weltweit großen Religionen sind nicht zu verurteilen. Sie sind okay. Der Mensch sucht die Weisheit zu ergründen: „Herr, wer bist Du? Woher komme ich? Wozu bin ich bestimmt? Was ist der Sinn des Lebens?“ Das sind diese Urfragen des Menschen, die sich durchweg in allen Religionen wiederfinden. „Warum wurde ich geboren?“ Das Herz sehnt sich nach Frieden. Mir gaben alle diese Religionen nichts, die ich ausprobierte! Dieses und jenes war gleichfalls nichts und Atheismus war sowieso nichts! Bis jemand zu mir sprach: „Probier's mal mit Jesus!“ Nicht mit der Kirche, sondern mit Jesus sollte ich es probieren. Das ist eine Person, nicht eine Institution, nicht eine Organisation. „Ja, probiere es mit Jesus!“ Ich verspielte alle Kulte und Rituale und bekam eine völlig neue Weltanschauung als ich zu Jesus fand! Das war katastrophal, denn ich hätte am liebsten alle Menschen auf der Straße umarmt. Ich hätte Bäume auszureißen vermocht. Mir war nichts unmöglich, denn ich verspürte die Kraft Gottes, weil ich Jesus erfuhr! Das baute sich mehr und mehr auf in meinem Leben.

 

 

 

Ich brauche einen Heiland, mit dem ich durch dick und dünn zu gehen vermag. Ich will nicht nur die Welt verstehen, sondern sie erleben und ausleben! Den Herrn Jesus in dieser Welt ausleben!, das ist es, was mein Herz bewegt. Ich habe Jesus gefunden. Betrachte die Jünger, die von Johannes getauft wurden und die Jesus selbst erlebten! „Das ist das Lamm Gottes, welches der Welt Sünde trug.“ (Siehe Joh 1,36) Hernach kam Petrus zu Philippus: „Wir haben den Messias gefunden“. (Siehe Joh 1,41a) Oder, wie Petrus zu Nathanael kommt: „Ach, ich glaube das nicht.“ Plötzlich steht Jesus vor ihm und spricht: „Ein wahrer Israelit. Er glaubt nur das, was er sieht.“ Und: „Ich sah dich unter dem Feigenbaum, als du die Überlegung vornahmst: „Was kann Gutes aus Nazareth kommen?“ (Siehe Joh 1,47f.)

 

 

 

Siehst du an dieser Geschichte, was Religion und was Wahrheit ist? „Ich sah dich, als du unter dem Baum saßt und nachdachtest.“, sowie: „Ich sah den Herrn.“ Seitdem brauche ich keine philosophischen Systeme mehr und auch keine anderen. Jesus lebt! Er auferstand! Halleluja! Ihm ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Du vermagst Ihn zu probieren. Du vermagst den Herrn nur zu probieren, wenn du in einer Krise steckst, wenn du Schwierigkeiten, Anfechtungen und Nöte hast. Du erlebst den Herrn in keiner Institution, Kirche oder Religion, sondern ,im Stall zu Bethlehem‘. Du fragst: „Da soll ich den Herrn erleben?“ Gewiss! Du erlebst Gott nicht in großen Kathedralen!

 

 

 

Ich war einmal im Urlaub in den schweizer Bergen, im Hochgebirge und vermochte mein Hotel nicht mehr zu erreichen. Ich musste kapitulieren und entschloss mich, in der nächsten Berghütte zu übernachten. Darin machte ich es mir gemütlich inmitten von Heu und Stroh. Und gerade als ich eine Weile lag, hörte ich Geblöke: „Mäh, mäh mäh!“, und dachte: „Du liebe Zeit, was ist da passiert?“ Der Schäfer kam mit seinen Schafen. Das war sein Stall. Ich sagte: „Entschuldigung, aber ich wollte diese Nacht hier übernachten.“ Daraufhin antwortete er: „Das können Sie ruhig tun. Ich schlafe aber auch hier.“ Und ich schlief im Schafstall. Du glaubst nicht, was da passierte! Ich schlief noch nie so selig und entspannt wie in einem Schafstall. Ich trat nach draußen und fand eine Ruhe vor. Die Schafe strahlen eine Ruhe aus! Deshalb kam der Heiland im Schafstall zu Bethlehem zur Welt. Er strahlt die Ruhe aus.

 

 

 

Der Herr begegnet uns in unseren Notsituationen. Lass es einfach darauf ankommen. Ja, lass es einfach darauf ankommen! Ich änderte daraufhin meine Theorie: Der Herr wohnt nicht in perfekten Räumen, wo alles clean-sauber mit Sagrotan gereinigt ist. Seitdem ist Gott im Stall zu Hause, oder in einer Werkstatt. Eine Begebenheit, die sich nahe unseres Gemeindezentrums in der Neuen Nazarethkirchstraße ereignete, siehe hier: Auf demselben Hof befand sich nämlich eine Werkstatt. Ich wollte den Chef etwas fragen. Plötzlich vernahm ich, dass sich jemand unterm Auto befand. Jemand kniete auf einem Teppich und betete. Es war ein Moslem, der gerade seine Gebetszeit abhielt. Ich trat rückwärts hinaus, weil ich Achtung vor der Religion habe. Da ist ein Mensch in seiner Werkstatt, betend auf seinen Knien, Richtung Mekka oder in welcher Richtung auch immer, das ist unerheblich, die Juden beten gen Jerusalem, wobei sie auch nicht immer genau wissen, in welcher Lage sie sich befinden. Und ich bekam Respekt vor diesem Mann. Jemand, der betet, beißt nicht. Jemand, der betet, macht keinen Unfug. Jemand, der betet, ist gottesfürchtig. Menschen, die nicht beten, die nur leere Worte aussprechen, sind schwer zu ertragen. Seitdem bin ich von meinem Gott begeistert. Jede Person, die Gott liebt, die nach dem Herrn sucht und fragt, an der ist der Herr interessiert! Und Jesus ist überall da, wo ich bin. Ich muss gar nicht religiös werden. Halleluja! Ich muss weder religiös noch fromm werden!

 

 

 

Mein Vater und ich, wir zwei kauften in Memel auf dem Markt ein Pferd. Mein Vater sagte: „Dieses Pferd ist fromm!“ Ich dachte: „Das gibt es doch wohl nicht. Ein Pferd, das fromm ist soll das sein? Geht es in die Kirche? Nimmt es an einer Messe teil? Betet es?“ Es platzte aus mir heraus: „Papa, bitte sage mir, was ist ein frommes Pferd?“ Er sagte: „Ein frommes Pferd ist ein Pferd, das nicht beißt.“ Ja! Ich muss nicht anständig werden, ich muss nicht in einer Kirche sein. Weißt du, wenn ich dem Herrn gefalle, wenn ich nach Ihm frage, das genügt! Einfach den Herrn fragen: „Gott, wo bist Du zur Herberge? Herr, was vermag ich für Dich zu tun? Herr, was ist Dein Wille?“ Ich muss nur Gott gefallen und sonst keinem!

 

 

 

Manche Leute nennen sich religiös, aber, sind sie das wirklich? Ruht wirklich das Wohlgefallen des Herrn auf ihnen oder gefallen sie nur der Gemeinde, dem Pastor, den Menschen, den Geschwistern in der Gemeinde? Viele Christen, entschuldige bitte, dass ich das von mir gebe, sind Heuchler. Ihre Religion ist eine tote Religion. Wenn ein Mann düster ist, scheint alles schief zu gehen, wenn er fröhlich ist, scheint alles richtig zu sein. (Siehe Spr 15,15) Ganz einfach. So viele religiöse Menschen sind düster. Sie lachten schon lange nicht mehr. Stattdessen weinten sie wahrscheinlich.

 

 

 

Religion ist nur eine menschliche Einstellung. Wenn man dem Herrn vertraut, sind Gefühle eigentlich egal; ob ich nun himmelhochjauchzend oder zu Tode betrübt bin. Ich vermag das ganze negative Umfeld um mich herum ins Positive zu verkehren. „Ach, wir öffnen das Fenster, lassen frische Luft hinein und singen ein „Halleluja!“ Der wahre Glaube ist unerschütterlich! Er geht nicht nach Stimmung, so wie es sich in der Religion verhält, wie: „Großer Gott, wir loben Dich, Herr, wir preisen Deine Stärke.“ Und solches in einem sakralen, religiösen Umfeld. Nein! Selbst wenn Misstöne da sind, der Wille des Herrn geschieht auch dann, wenn keine große Zustimmung vorhanden ist, sowie etwa ein „Ja!“ nach großem Glanz und Gloria.

 

 

 

Ja, der wahre Glaube ist unerschütterlich. Er ist eine Herzenssache. Euer Leib ist ein Tempel des Heiligen Geistes. So ist es in der Heiligen Schrift aufgezeigt. Man vertraut dem Herrn, selbst dann, wenn alles schiefläuft, wenn nichts passiert oder es anders kommt als erwartet. Ich vertraue, wenn ich auf allen Vieren krabbeln muss, wenn sich meine Träume nicht erfüllen und es anders kommt, als ich es mir gewünscht und vorgestellt habe. Ja! Religion ist, dass ich dem Herrn diene, auch wenn ich jetzt in den Feuerofen oder in die Löwengrube muss. Ich weiß, was auch immer geschieht, mit dem Herrn werde ich das Schlimmste überleben. Das ist der wahre Glaube!

 

 

 

Religiöse Leute sind nicht krisenfest. Sie halten die Stürme nicht aus, in aller Liebe. Für religiöse Menschen sind diese Dinge so schlimm wie eine Katastrophe. Sie verlieren jede Hoffnung, jede Orientierung: „Ach, ich entsage dem Glauben!“, gleich der Frau des Hiob, die ausrief, was nachfolgend verzeichnet ist: Und seine Frau sprach zu ihm: Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Fluche Gott und stirb! Er aber sprach zu ihr: Du redest, wie die törichten Frauen reden. Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen? In diesem allen versündigte sich Hiob nicht mit seinen Lippen (Hiob 2,9f.). Und dann: Aber ich weiß, dass mein Erlöser lebt (Hiob 19,25a). Er sprach: „Nein! Ich weiß, dass mein Erlöser lebt!“

 

 

 

Die Gottlosen und Religiösen haben keinen Frieden. Sie halten nicht durch. Sie bauten auf Sand. Das erkennen sie dann, wenn Stürme kommen oder Schwierigkeiten entstehen. Sie haben keine Freude. Für sie ist alles nur Pflichterfüllung, gleich dem älteren Sohn, der zu Hause beim Vater blieb und ausrief: „Ich führte gehorsam deinen Willen aus, blieb zu Hause und du gabst mir nichts!“ (Siehe Lk 15,29) Der Vater sprach: „Junge, alles was mein ist, ist dein. Kapierst du es nicht? Bediene dich!“ (Siehe Lk 15,31) Bediene dich! Das ist Religion. Bediene dich bei Gott. Wenn niemand mit dir betet, lege dir selbst die Hand auf und proklamiere: „Halleluja! Im Namen des Herrn, sei geheilt!“ Was glaubst du, wie vergnügt du dann bist!

 

 

 

Wahrer Glaube ist mehr als nur Pflichterfüllung. Wer dem wahren Gott dient, übt seinen Traumberuf aus. Halleluja! So jemand wird nicht krank. Seit ich anfing dem Herrn zu dienen, mich Gott hingab, war ich nicht mehr krank, und das ist bis heute so. Die Gesundheit hält schon über fünfzig Jahre lang an in meinem Leben. Ich vermag keinen einzigen Krankenhausaufenthalt zu verzeichnen, außer dass ich vielleicht einmal Nasenbluten o.Ä. gehabt hätte. Aber als Lehrling war ich ständig krank. Ich musste Regale reinigen, Gegenstände von hier nach dort räumen. Weißt du, ich wurde so richtig schikaniert, und ich spielte krank und war es womöglich auch. Wenn du innerlich nicht glücklich bist, wenn du innerlich nicht ausgefüllt bist, wirst du krank. Ich schmiss diesen Beruf und belegte einige Kurse, um Buchhalter zu werden. Ich dachte, ich könne mit einer Krawatte in einem Büro saubere Arbeit verrichten, keine Schlosser- und Werkstattarbeiten. Doch auch da war ich nicht glücklich. Ich befasste mich nur noch mit Zahlen, aber ich wollte Menschen sehen.

 

 

 

Weißt du, wenn du innerlich glücklich, zufrieden und ausgeglichen bist, erträgst du jedes Leid, jede Schwierigkeit, jedes Problem. Seitdem ich Jesus diene, war ich nicht krank. Manchmal stand ich vorn, hatte Fieber und dergleichen. Satan griff mich an und ich sprach: „Ich gehe, diene dem Herrn und predige, ob ich nun Sieg habe oder nicht, ob ich gesund bin oder krank, ich werde predigen, auch wenn ich nur ein paar Worte ausrufe, die Gemeinde grüße und ihr zuwinke.“ Das tat ich, und jedes Mal, wenn ich vorne stand und zu predigen begann, vergaß ich meine Zipperlein.

 

 

 

Das ist es! Wenn du dem Herrn dienst, nicht der Religion, nicht der Gemeinde, nicht dem Volk, sondern dem Herrn, wirst du die Krankheit verlieren. Sie wird weglaufen. Sie wird sich bei dir nicht wohlfühlen. Selbst ungeliebte Aufgaben bringen dich nicht um. Ich weiß, wovon ich verkündige hier. Wenn du Frieden mit Gott hast und weißt: „Ich bin im Zentrum Seines Willens und tue, was Er will!“, vermagst du überall Freude zu haben. Ich lebe und diene für die Ewigkeit, nicht nur für das diesseitige Geschehen. Alles geht einmal vorüber. Ich tue das alles freiwillig. Ich muss nichts müssen! In der Religion musst du. Katholizismus, Sozialismus, sämtliche 'ismen, was weiß ich, wie viele an der Zahl, verlangen ein Muss. Aber hier: der Herr vollzog alles durch Jesus Christus. Ich muss nicht mehr ständig auf den Knien rutschen, meine Sünden bekennen oder den Boden küssen.

 

 

 

In der Religion musst du ständig etwas aufgeben, um die Götter zufriedenzustellen, ganz gleich, welche Gottheit es ist, irgendein Kirchenfürst oder Kirchengott. Dort wird dir nicht verkündigt, dass wir berufen sind zu Königen, Priestern und Propheten, dass wir eines Tages Gott gleich sein werden, Jesus gleich sein werden. Das wird uns nicht gesagt, sondern: „Ach, wir sind alle arme Sünder. Wir müssen Buß- und Bettag einhalten.“ Dort wirst du nur angelogen, Entschuldigung, und deines Glückes und deiner Lebensfreude beraubt. Frage dich: „Was zählt in der Ewigkeit?“ Frage dich! Sei doch ganz ehrlich zu dir selbst, gehe nach Hause, lege dich ins Bett und frage dich selbst. Du wirst einen Traum erhalten und der Herr wird dir zeigen, was der ganze Zirkus bringt bzw. nicht bringt.

 

 

 

Es steht geschrieben: Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts (1 Kor 13,2). Über die Liebe denken die wenigsten Christen nach. Die meisten haben keine Ahnung, was Liebe ist. Es steht geschrieben: Er aber antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstand und deinen Nächsten wie dich selbst.« (Lk 10,27) Hör mal, das ist Religion: Die Religiösen lieben den Herrn und proklamieren: „Alles, Herr, bist Du!“, aber sie lieben weder sich selbst noch ihren Nächsten! Das ist die Tragödie der religiösen Menschen. Sie lieben den Herrn. Sie lassen Gott sogar den guten Mann sein.

 

 

 

Die Religiösen kennen ihren Wert nicht. Sie verkaufen sich unter ihrem Wert. Sie verschleudern ihr Leben. Sie denken viel zu wenig über ihr Leben und über ihre Berufung nach. Stattdessen machen sie so viel Theater! Aber das bringt nichts! Frage dich: „Was bringt mir mein Glaube?“ Dabei ist die Liebe das Wesentliche! Der Herr schuf mich aus der Liebe. Ich wurde aus Liebe erlöst! Aus der Liebe heraus diene ich dem Herrn. Nur das, was aus der Liebe heraus geschieht, befreit mich. Es wird nicht aus Angst vor der Hölle vollzogen. Man machte mir Angst, weißt du? Wenn ich manche Prediger der Pietisten vernahm, die mir Angst machten mit Worten wie: „Wenn du das Leben nicht anständig verbringst, wenn du nicht dieses oder jenes tust, kommst du in die Hölle. Satan wartet schon auf dich! Er schürt das Feuer!“

 

 

 

Ich habe keine Furcht vor der Hölle. Religion ist nur eine fromme Übung ohne Liebe, geduldig sein ohne Liebe. So vermagst du die Verletzungen nicht zu ertragen, die Schmähungen, Spott und Hohn. Aber jetzt, da ich mit dem Herrn lebe, macht es mir nichts aus, mit faulen Eiern und Tomaten beworfen zu werden! Das alles erlebte ich bereits, und ich lebe immer noch. Ich sage: „Danke, Herr!“ Ohne Liebe vermagst du nicht alles zu verkraften. Wenn du beneidet wirst, vermagst du nicht zu sagen: „Ich übe Selbstkontrolle!“ Demütig vermag ich zu bleiben, weil ich den Herrn liebe. Ich weiß, es lohnt sich, wenn ich einmal Jesus sehe. Ich vermag das alles durchzustehen. Jesus will, dass ich lebe und vollends Genüge habe auf allen Ebenen. Er will nicht, dass wir Bettler sind.

 

 

 

Im Neuen Testament, nach der Apostelgeschichte und der Ausgießung des Heiligen Geistes, findest du keine Bettler mehr vor. Stell dir einmal vor, plötzlich merkst du, dass deine Religion nichts ist! Du bist schockiert. Oftmals ist es dann bereits zu spät. Deshalb, ich möchte dich jetzt in diesem Augenblicken fragen: „Was bringt dir dein Glaube?“ Hinterfrage ihn einmal! Stelle deine Religion auf den Prüfstand, und auch deinen Glauben, so du schon lange auf dem Weg bist. Hast du noch den kindlichen Glauben, so: „Abba, lieber Vater!“?

 

 

 

Ich kam nach Berlin. In Heilbronn hatte ich eine tolle Gemeinde mit nahezu dreihundert Gottesdienstbesuchern. Wir hätten bauen müssen, doch das wollte ich nicht. Ich betete: „Herr, hier ist alles geregelt, alles geordnet, alles läuft wie am Schnürchen, denn ich muss nur zum Pult gehen und zu predigen beginnen. Dann bin ich fertig und es kommt die Ausleitung. Das Opfer wird aufgenommen, mein Gehalt wird bezahlt und alles Mögliche. Herr, ich möchte wieder und noch einmal den guten, alten Gott von damals kennenlernen, wo ich um jedes Stückchen Brot, um jeden Cent, ja um alles bitten musste. Herr, ich möchte noch ein einziges Mal Deine Gnade erleben!“ Und dann kam der Ruf nach Berlin, um hier mit Null zu starten.

 

 

 

Das wahre Christentum ist, sich einfach dem Herrn hinzugeben. Die Liebe zu Gott verwandelt alles und veredelt uns. Religion unterdrückt, aber der Glaube macht frei. Und ich war froh, denn ich kam nach Berlin. Ich war gerade im Bergriff umzuziehen, als ein amerikanischer Bruder sagte: „Bruder Matutis, gehe nach Berlin. Das ist der Weg des Herrn für dich. Ich werde dir finanziell helfen und dich unterstützen.“ Ich freute mich riesig und dachte: „Endlich unterstützt mich mal jemand hier in Berlin.“ Ich packte meine Sachen, die Wohnung war bereits gekündigt, und plötzlich erhielt ich ein Fax mit folgendem Inhalt: „Bruder Matutis, wir in den USA haben Inflation. Ich kann dich nicht mehr unterstützen. Meine Firma geht bankrott. Der Herr wird dir schon gnädig sein.“ Und der Herr schenkte mir Gnade.

 

 

 

Kurze Zeit bevor ich die Gemeinde aufgab, bekehrte sich der größte Möbelhändler von Heilbronn sowie von ganz Süddeutschland überhaupt. Er kam nach vorn und übergab sein Leben dem Herrn Jesus. Ich verkündigte, dass ich in drei Wochen die Gemeindearbeit aufgebe und nach Berlin ziehe. Bitte betet für mich. Er fragte: „Was kann ich für dich tun?“ und ich gab zur Antwort: „Ich weiß gar nicht, was Sie tun können?“ Er antwortete: „Ja, ich habe LKWs. Ich könnte dir beim Umzug helfen.“ Mit zwei Sattelschleppern zogen wir nach Berlin um. Er schickte die Handwerker, in Heilbronn die Möbel abzubauen und in Berlin wieder aufzubauen. So sorgt der Herr! Der eine Bruder schlägt die Tür zu bzw. musste sie zuschlagen, damit der Herr eine andere Tür öffnet. Das stärkte meinen Glauben! Mit dem Herrn kommst du nicht in Verlegenheit. Religion wird dich enttäuschen, so: „Ja, ich werde Ihnen helfen!“

 

 

 

Gebet: Ja, lieber Vater, ich danke Dir, dass Du große Gedanken mit uns hast, große Pläne. Du willst, dass wir gesünder und gesünder werden, dass wir stärker und stärker werden. Herr, ich danke Dir, dass Du mir keine Religion vermittelt hast, sondern dass ich schon fünfzig Jahre – lieber Heiland, das ist ein halbes Jahrhundert und sogar noch mehr – Dir dienen darf in freien Stücken, ohne irgendwelchen Zwang und ohne irgendwelchen Druck. Ich habe Frieden. „Wenn Frieden mit Gott meine Seele durchdringt, mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn.“ Herr, ich danke Dir für diesen inneren Frieden! Das ist mehr wert als alle Religionen. Ich komme mit allen Religionen zurecht, denn Du offenbarst Dich in jeder Religion, in jeder Gemeinde, in jeder Gruppe. Da, wo zwei oder drei gegenwärtig sind in Deinem Namen, begegnest Du uns. Herr, ich danke Dir, dass Du mein Herz so geweitet hast durch die Gnade Gottes. Und, hilf meinen Geschwistern, dass sie den Glauben packen, dass sie den Glauben erleben, dass sie den Glauben erfahren und ,Berge versetzen‘. Danke, Herr Jesus! Amen