Jesus gab uns ein Beispiel – Predigt vom 13.04.2022

 

 

 

Dankeschön! Sanftmut, Herrlichkeit, Demut – das ist alles, was wir über Jesus wissen. Ja, das ist Er – sanftmütig und demütig! (Siehe Mt 11,29b) Ich möchte heute über mein Vorbild sprechen: Jesus Christus! Er ist der Meister! Von Ihm vermag man zu lernen! Und ich werde ganz besonders in dieser Karwoche, an diesem Karmittwoch, die Fußwaschung betrachten, obwohl dieses Thema eigentlich Gründonnerstag dran wäre, aber da findet hier im Haus kein Gottesdienst statt. Wir werden dafür Freitagabend Gottesdienst abhalten.

 

 

 

Sie kreuzigten Ihn! Meinen Heiland kreuzigten sie! Er war demütig, still und weder aufsässig noch aufdringlich. Von Ihm vermag man zu lernen! Jesus sprach: „Lernet von mir.“ (Mt 11,29a) Das wollen wir heute tun. Ich will von Jesus verkündigen, und zwar etwas, was mir bemerkenswert erschien, ganz besonders in dieser Karwoche.

 

 

 

Wir befinden uns also in der Karwoche. Man nennt sie „die stille Woche“. Doch gerade in dieser stillen Woche, wo gerade nichts passieren sollte, geschieht unheimlich viel! Jesus hält sich im Garten Gethsemane auf. Dort ringt Er: „Vater, nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe!“ (Mt 26,39b.42b.44; Lk 22,42b) Er wurde verraten und vieles mehr!

 

 

 

In der Woche vor Ostern passiert einiges! So die Salbung in Betanien. (Siehe Mt 26,7; Mk 14,3; Joh 12,3a) Symbole und Zeichen geschahen an Jesus, und Er ließ es gewähren. Sanftmut und Herrlichkeit sind in einer Person! So viel Menschliches passierte, und so viel Unmenschliches geschah! Hier geht es ja um das Fleisch. „Kar“ ist dem lateinischen Sprachgebrauch entlehnt und bedeutet „Fleisch“. „Karneval“ bedeutet so viel wie: „Das Fleisch lebe hoch!“ Doch hier wird das Fleisch gekreuzigt. Der alte Mensch muss sterben, was das auch alles heißt. Das fand in der Karwoche statt. Gewaltige Zeichen widerfuhren den Jüngern. Jesus demütigte sich und sprach: „Ein Beispiel gab ich euch, damit ihr es mir gleichtut.“ (Vgl. Joh 13,15)

 

 

 

Jesus gab uns ein Beispiel! Der alte, natürliche Mensch muss sterben und wieder auferstehen! Und nur das, was stirbt, lebt wieder auf bzw. geht wieder neu auf. Hier ging es um ,das Eingemachte‘. Hier offenbarte sich Gottes Sohn und Menschensohn. In dieser einen Woche fand unheimlich viel statt! Jesus offenbarte sich in aller Macht und Herrlichkeit! Er auferstand am dritten Tag!, was das Finale ist.

 

 

 

Zum Einstieg möchte ich die folgende Bibelstelle in Erwähnung bringen: Und er nahm den Bissen, tauchte ihn ein und gab ihn Judas, dem Sohn des Simon Iskariot (Joh 13,26b). Den anderen gab Er diesen Bissen nicht! Judas war erwählt für eine ganz bestimmte Sache. Judas ist eine ganz mysteriöse Gestalt in der Bibel. Und es ist eine merkwürdige Handlung! Er tauchte den Bissen ein und reichte ihn Judas. Jesus prophezeite das Folgende, siehe hier: „Einer von euch wird mich verraten und verkaufen! (Vgl. Joh 13,21b SLT, NLB)

 

 

 

Bevor Jesus das Abendmahl mit Seinen Jüngern hielt, verteilte Er Seinen Leib. „Das ist mein Leib, gebrochen für euch. sowie:Das ist mein Blut des Neuen Testaments, vergossen für euch. (Siehe Mt 26,26-28; Mk 14,22-24; Lk 22,19f.; 1 Kor 11,24-25b) Jesus löste etwas Gewaltiges in der unsichtbaren Welt aus, und das Erstaunliche ist, dass Er Judas benützte!, obwohl wir auf ihn so ein bisschen herabschauen und mit dem Finger auf ihn zeigen, so: „Das ist Judas!“

 

 

 

Ohne Judas wäre Jesus nie gekreuzigt worden! Ohne Judas hätten wir keine Erlösung! Das teile ich euch in aller Liebe mit. Denkt einmal darüber nach. Judas war ein Werkzeug des Herrn, auserwählt zur Zeit, da jeder einzelne Jünger auserwählt wurde. Schon da war bestimmt, was nachfolgend Erwähnung findet: „Einer von euch wird mich verraten.“ Er war vom Herrn erwählt! Jesus ahnte es, so: „Dieser, mit welchem ich das Brot breche und den Bissen eintauche, wird mich verraten.“ (Vgl. Joh 13,26a) Es war gleich einem Befehl! Jesus sprach zu Judas: „Was du zu tun vorhast, das tue bald!“ (Siehe Joh 13,27b MENG) Und: er ging sogleich hinaus. (Vgl. Joh 13,30a) Wahrscheinlich dachten die Jünger das Folgende: „Er muss vielleicht einkaufen“ oder: „Er muss eine Rechnung begleichen“ oder was auch sonst noch.

 

 

 

Judas ist willig und unwillig gleichzeitig. Er geht, weil er weiß: „Das ist meine Bestimmung. Ich muss das tun, und wehe mir, ich tue das nicht!“ Er wurde sogar von Jesus gedrängt, so: „Was du zu tun vorhast, das tue bald!“ Judas schlug den Weg Gottes ein, ja! Dieser Weg war sein Weg für sein Leben! Es war die Bestimmung für sein Leben! Manchmal haben wir merkwürdige Bestimmungen! Jeder hat eine andere Bestimmung für sein Leben. Mir müssen den Weg gehen, den der Herr für unser Leben vorzeichnete, auch wenn wir Verräter sind, auch wenn wir Bösewichte sind, auch wenn wir vielleicht so viel Unruhe in diese Welt bringen.

 

 

 

Judas führt den Willen Gottes aus, obwohl er es vielleicht gar nicht will, aber er tut es gezwungenermaßen. Hier gab sich Jesus selbstbewusst hin. Ich möchte auch das eine klipp und klar sagen: Jesu Tod ist kein Unfall und kein Unglück, sondern Er wollte es so! Er wollte sterben! Er richtete Seinen Blick gen Jerusalem, damit allen Menschen Erlösung widerfahre! Er wollte das Kreuz! Er provozierte es sogar! Ohne Kreuz gäbe es keine Erlösung! Er gab sich freiwillig hin, wie nachfolgend aufgezeigt ist: Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben (Gal 2,20). Er befahl Judas: „Was du zu tun vorhast, das tue bald! Beeile dich! 

 

 

 

Das Kreuz war der Wille des Herrn! Judas trieb die Sache voran. „Was du zu tun vorhast, das tue bald!“ Als ich das las, dachte ich bei mir: Warum hielt es der Heiland nicht auf? Warum begann Er nicht zu beten, so: „Herr, halte Judas von diesem Unfug ab!“ Nein, Er tat das nicht! Im Gegenteil! Er beschleunigte den Fortgang dieser Angelegenheit noch und sprach: „Was du zu tun vorhast, das tue bald!“ Als Judas diesen Bissen nahm, biss er an. Verstehst du? Es steht geschrieben: Als er nun den Bissen genommen hatte, ging er alsbald hinaus. Und es war Nacht (Joh 13,30). Es war Nacht! Er ging hinaus! Jesus wusste: „Da passiert jetzt etwas. Jetzt werde ich ausgeliefert. Jetzt ,rollt die Lawine unaufhaltsam‘. Es kann nicht mehr verhindert werden. Jetzt wird das Werk des Herrn vollzogen.“ Und Jesus sprach: „Jetzt wird der Menschensohn verherrlicht.“ Das war also eine Voraussetzung! Jetzt trat Judas hinaus in die Nacht! Jetzt also wird der Menschensohn verherrlicht. (Vgl. Joh 12,23)

 

 

 

Das Weizenkorn muss sterben, bevor es aufgehen kann! (Siehe Joh 12,24) Das ist die Geschichte! Wir müssen diese Dinge richtig verstehen, und nicht nur wie folgt: „Judas bzw. die Juden kreuzigten Jesus!“, sondern siehe hier: „So war es vom Herrn gewollt!“ Wir leben ein Gott gewolltes Leben! Jesus gibt sich freiwillig hin! Sich selbst hinzugeben ist eine der größten Lektionen des Lebens überhaupt! Also nichts zurückzuhalten und zu sagen: „Wenn Gott es will, möge es geschehen, Herr. Nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe. Auch wenn ich sterben muss, auch wenn ich das Kreuz erdulden muss und leide!“

 

 

 

Jesus lehrt uns hier, zu dienen, demütig zu sein, sich verraten zu lassen und sich verkaufen zu lassen für dreißig Silberlinge. Das alles passierte! Wenn Jesus das kann, dann müssen wir das auch können und lernen! Das ist die Lektion der Karwoche.

 

 

 

Die Erlösung fängt mit ganz menschlichen Zügen an und ist ein menschliches Werk! Jesus wird verraten und verkauft! Dann gibt Er ein Beispiel, bei dem ich verweilen werde: Die Fußwaschung. Damit begann die Erlösung. Jesus erniedrigt sich, wie es nicht mehr hätte niedriger gehen könnte! Der Herrgott wäscht den Menschen die Füße! Stell dir einmal so etwas vor! Der Sohn Gottes, der König aller Könige und wer Er auch alles ist, der Messias wäscht den einfachen Leuten aus Judäa die Füße! Jesus wäscht Seinen Jüngern die Füße! Damit trat die Erlösung in Kraft! Er erniedrigte sich selbst!

 

 

 

Du möchtest die Erlösung erfahren. Ich möchte auch erlöst werden. Aber wir müssen auch diesen Weg gehen, den Jesus uns vorausging! Er erniedrigte sich und wir müssen auch diesen Weg gehen! Denn der Schüler ist nicht größer als der Meister. (Siehe Lk 6,40a) Der Herr demütigte sich und wurde ein Sklave, ja ein Knecht! Er verrichtete einen Sklavendienst! Er wusch die Füße! Diesen Dienst verrichten eigentlich nur Sklaven! So weit stieg Jesus herab! Jesus lässt sich versklaven! Stell dir das einmal vor! Er lässt sich zu einem Sklaven, ja zu einem Diener machen! Das alles tat er aus Liebe zu uns, damit uns Erlösung zuteilwird! Anders hätte Er uns gar nicht erlösen können!

 

 

 

Füße zu waschen war in der Regel damals im Orient etwas Unbedeutendes, aber Notwendiges. Hier bei uns muss man das nicht unbedingt tun. Ich vollzog in meiner Gemeinde alle Jahre wieder einmal eine Fußwaschung, um einfach zu demonstrieren, was es heißt, sich vor seinem Bruder und seiner Schwester zu demütigen und einander zu dienen. Im Orient war es ein normaler Brauch.

 

 

 

Das Wort des Herrn, welches gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde und nachfolgend niedergeschrieben ist, lautet wie folgt: Denn ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe (Joh 13,15). Ja, die Fußwaschung! Viele Christen wollen am liebsten ,die Köpfe waschen‘, verstehst du? Sie würden am liebsten die Leute zurechtstutzen. Aber Jesus sprach: „Die Füße sollt ihr einander waschen.“ Wer das zu tun vermag, vermag alles!

 

 

 

Sich einander die Füße zu waschen ist eine Handlung der Demut. Es ist eigentlich nichts Besonderes. Man spricht nicht darüber, sondern man vollzieht sie entweder oder man lässt es zu, so: „Er wäscht mir die Füße!“ Das ist Dienst am Menschen! Fußwaschung ist ein Dienst, dem wir viel öfter nachkommen sollten! Ja, diesen Dienst sollten wir tun! Geistlich ausgelegt kommt dieser Tat die Bedeutung zu, dass wir einander ermutigen, stärken, erfrischen und erquicken! Es wird ein Dienst der Ermutigung vollzogen, so: „Bruder, oder Schwester, es geht wieder weiter!“

 

 

 

Das Reich Gottes ist Praxis sowie Leben und keine leere Theorie! Das Reich Gottes besteht aus Taten! „Ein Beispiel gab ich euch.“ Es besteht aus Taten, die sich an Jesus orientieren! Werke der Demut sind nicht einfach! Jeder möchte auf der Kanzel stehen und predigen, oder dirigieren, kommandieren und delegieren u.a. Doch er sollte lernen, zu dienen.

 

 

 

Jesus kam und diente. Zuletzt wusch Er Seinen Jüngern die Füße. Petrus wehrte ab: „O, nein! Mir darfst Du nicht die Füße waschen!“ Lies, was nachfolgend geschrieben steht: Da sprach Petrus zu ihm: Nimmermehr sollst du mir die Füße waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil an mir (Joh 13,8). Du siehst, wir haben keinen Anteil an Jesus, wenn uns nicht die Füße gewaschen werden! Also, wenn uns die anderen Geschwister nicht dienen! Wenn wir nicht anderen Geschwistern dienen, haben wir keinen Anteil an Jesus!

 

 

 

Jesus zeigt Seinen Jüngern und uns das selbstlose Dienen als Beispiel und Auftrag! „Ein Beispiel gab ich euch. Ich werde euch nicht zehn oder fünfzehn Beispiele geben, sondern nur das eine: Tut, wie ich tat. Führt aus, was ich euch sage.“ Darin liegt das Geheimnis des geistlichen Lebens, Brüder und Schwestern, denn die Erlösung fängt menschlich an und hört geistlich auf. Nicht etwa, dass sie geistlich anfängt und menschlich beendet wird! Nein, zuerst beginnt es menschlich. In aller Demut und Bescheidenheit beginnt etwas Alltägliches und ganz Normales. Also nichts Besonderes oder Geheimnisvolles, sondern etwas Praktisches: Jesus nahm eine Schüssel und ein Handtuch, bekleidete sich mit einer Schürze und vollzog die Fußwaschung.

 

 

 

Judas musste Jesus verraten, und preisgeben, wo Er sich aufhielt. Warum? Weil Jesus so gewöhnlich war! Er war ein ganz gewöhnlicher Jude. Vielleicht hatte Er einen langen Bart oder einen Schnurrbart. Er muss etwa 30, 33 oder 35 Jahre alt gewesen sein. Er musste verraten werden, so: „Das ist Er! Diesen führt ab!“ (Siehe Mt 26,48) „Es ist dieser, den ich küsse.“ Mit einem Kuss verriet er seinen Herrn. (Siehe Mt 26,49) Darum spricht man auch von dem Judaskuss. ,Wir müssen den Menschen Jesus verraten‘, weil Er ganz normal, alltäglich und ungewöhnlich, ja ganz praktisch ist. Er lebt mitten unter uns und wir müssen es zeigen, so: „Wer ist Jesus und wie sieht Jesus aus?“ Jesus spricht, was nachfolgend geschrieben steht: Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan (Mt 25,40).

 

 

 

Als der Herr Jesus mit der Schüssel in der Hand zu Petrus tritt, spricht Er: „Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil an mir.“ Um in das Reich Gottes zu gelangen muss man kein frommes Gesicht zeigen, groß irgendetwas demonstrieren, fromme Sprüche klopfen, Kraftsprüche zitieren o.Ä., sondern Krafttaten tun! D.h., man muss sich überwinden und in Demut einem seiner Brüder oder Schwestern die Füße waschen, dienen und arbeiten.

 

 

 

Jesus will uns dienen, und wenn Er das nicht kann, ist unser ganzes Leben zwecklos! Und wenn wir nicht dienen, ist auch unser ganzes Laufen für den Herrn umsonst! Mit der Fußwaschung beginnt die Passion sowie der Auftrag Gottes. Judas erhob sich, verließ den Raum und trat hinaus. Damit begann das Countdown zu laufen, und zwar dem Willen Gottes gemäß!

 

 

 

Es steht geschrieben: Es bat ihn aber einer der Pharisäer, mit ihm zu essen. Und er ging hinein in das Haus des Pharisäers und setzte sich zu Tisch (Lk 7,36). Auch das gehört eigentlich zur Karwoche, denn es fand in Betanien statt. Jesus zog in Jerusalem ein, aber des Abends war in Betanien Sein Aufenthaltsort bis zum Passamahl, welches Er halten wollte. In Betanien, bei Simon dem Aussätzigen, fanden sie sich gerade ein, als Maria Magdalena eintrat, Jesu Füße salbte und Ihn zu einem Messias machte! Jesus wurde von einer Frau zum Messias und Heiland dieser Welt gesalbt! Kein Hohepriester, kein Pastor und kein Rabbiner salbte Jesus, sondern eine Frau! Sie zerbrach ihr Nardenölfläschchen und salbte Jesu Füße! (Siehe Lk 7,37f.) Jesus sprach die folgenden Worte aus: „Sie vollzog ein großes Werk an mir.“ (Vgl. Lk 7,46b) Seitdem heißt Jesus Christus der Gesalbte! Der Gesalbte des Herrn! Weil Gott dieser Frau den Auftrag gab, so: „Salbe Jesus! Er braucht es! Jetzt ist Er in Betanien!“ Jetzt ist Er bei uns! Satan ärgert sich! Satan ärgert sich, wenn man Jesus salbt! Du darfst ,Jesus salben‘! Das ist ein praktisches Werk. Ja!

 

 

 

Satan erfüllte das Herz des Judas. Das geschah in Betanien, als Maria Magdalena Jesu Füße salbte. (Siehe Lk 7,39) Er roch, dass Parfüm versprüht wurde, Deodorant oder einen anderen wertvollen Duft. Satan ärgert sich, wenn man ,Füße wäscht‘! Wenn man sie noch dazu salbt, ärgert er sich doppelt, und erst recht dann, wenn es die Füße Jesu sind!

 

 

 

Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Diese Worte sprach der Heiland aus. Satan ärgert sich, wenn man Jesus dient! Sei dir sicher, er ärgert sich auch über dich. Genau so, wie er sich über Maria Magdalena ärgerte, ärgert er sich über dich. Bei dem einen fährt Satan aus und bei dem anderen fährt er ein. So verhielt es sich bei Simon, der sich im Haus des Pharisäers aufhielt. Bei einer Fußwaschung fahren entweder Dämonen aus oder ein. Betrachte die Fußwaschung, die in Betanien stattfand. In dieser Karwoche passierte so viel nahe dem Ölberg. Hier bekommt entweder Satan oder der Herr einen Anteil. Entweder das Reich Gottes oder das Reich Satans wird gefördert! „Jesus muss weg!“, und Judas verrät Ihn für dreißig Silberlinge. (Siehe Mt 26,15) Auf dass Erfüllung findet, was durch die Propheten schon Jahre, Jahrhunderte voraus prophezeit wurde. Dass Jesus für dreißig Silberlinge verkauft werden würde, wurde prophezeit. (Siehe Sach 11,13)

 

 

 

Jesus zeigt: Es reicht nicht aus, alles zu wissen, zu verstehen oder zu begreifen, sondern man muss es auch erleben! Ja, man muss auch erleben, was da alles passiert! Die Fußwaschung muss man erlebt haben! Die Salbung muss man auch erlebt haben! Man muss zugucken, was da alles stattfindet! „Wenn Er wüsste, was das für eine Frau ist.“ (Vgl. Lk 7,39b) Es war eine stadtbekannte Frau, wodurch auch immer. Ich fahre fort. Es steht geschrieben: Und als er in Betanien war im Hause Simons des Aussätzigen und saß zu Tisch, da kam eine Frau, die hatte ein Alabastergefäß mit unverfälschtem, kostbarem Nardenöl, und sie zerbrach das Gefäß und goss das Öl auf sein Haupt (Mk 14,3). Während der Salbung wurde das kleine Alabastergefäß geöffnet und das ganze Haus wurde erfüllt mit dem Duft des Öls! Wenn du dem Herrn dienst und für Ihn arbeitest wird das ganze Haus, ja die ganze Gemeinde und die ganze Gesellschaft unter Umständen erfüllt! Solange das Salböl nur im Gefäß verschlossen bleibt, ist es wertlos! Es ist zwar ein gutes Parfüm, das teuer erstanden wurde, aber es ist wertlos! Es muss aufgebrochen und am richtigen Platz verwendet werden!

 

 

 

Der Duft aus dem Alabastergefäß war die Wende. Jesus wurde gesalbt und Satan erfüllte das Herz des Judas. Das Countdown fing an. Das Gefäß wurde zerbrochen. Das Weizenkorn muss sterben. Es gibt keine Abkürtzung, meine Brüder und Schwestern, auch nicht für Jesus. Wir müssen den Weg des Kreuzes gehen, ob es uns passt oder nicht. Das teile ich euch in aller Liebe mit.

 

 

 

Jesus spricht zu Petrus Worte wie: „Wenn ich dir nicht diene und dich wasche, mein Bruder, dann hast du keinen Anteil an mir.“ Wenn wir uns nicht bewegen, wenn wir den Willen Gottes an unserem Leben nicht zulassen, haben wir keinen Anteil an Ihm! Jesus muss an uns die Waschung und Reinigung vollziehen! Petrus ruft daraufhin aus: „Ja, Herr, dann wasche mir noch dazu die Hände, meinen Kopf und alles andere auch!“ (Vgl. Joh 13,9) „Nein“, sprach der Herr! „Ihr seid schon rein um des Wortes willen.“ (Vgl. Joh 13,10b) Und: „Die Füße reichen aus.“ (Vgl. Joh 13,10a) Warum? Weil die Füße draußen in der Gülle waren. Sie gingen draußen auf den staubigen Straßen Palästinas umher und verletzten sich womöglich. Die Füße reichen aus, denn die Füße haben Kontakt mit dem Erdboden, mit dem Alltag, ja mit dem Leben! Deshalb nur die Füße!

 

 

 

Am Waschtrog scheiden sich die Geister, ob jemand einen Teil an Jesus hat oder nicht, ob jemand ein echter Jünger Jesu ist oder nicht. Hier zeigt sich, ob du deiner Schwester oder deinem Bruder die Füße zu waschen vermagst. In der Gemeinde, der ich viele Jahre als Pastor vorstand, fand Fußwaschung statt. Zu Beginn als die Gemeinde in Amerika hervortrat, stritt man sich darum, ob man nun beide Füße waschen solle oder nur den rechten bzw. den linken. Es ist gleich! Wenn du den einen Fuß wäschst, füge den anderen hinzu. Darauf kommt es nicht an. Wir wuschen beide Füße und es war angenehm. Es ist ein Dienst, den die Geschwister untereinander tun. Jemanden zu korrigieren bzw. ihn zurechtzustutzen vermag jeder, aber die Füße zu waschen bzw. zu dienen, das nicht!

 

 

 

Es steht geschrieben: Stand er vom Mahl auf, legte sein Obergewand ab, nahm einen Schurz und umgürtete sich (Joh 13,4 SLT). Das Gewand ist ein Bild auf Seine ganze Herrlichkeit. Darum würfelten die Leute später. (Siehe Joh 19,23f.) Das ist Christentum!, die Schürze zu nehmen und einfach zu dienen! Man zeigt, so: „Ich bin nicht nur ein Theoretiker, ein Pastor.“ Er legte Seinen Talar mit den schönen Quasten ab, von dem sogar Kraft ausging! Wenn man die Quaste berührt, geht von ihr Kraft aus. Dessen entledigt Er sich! Er entledigt sich der ganzen Herrlichkeit. „Sanftmut und Herrlichkeit“ lautete der Text des Liedes, das wir vorhin vernahmen.

 

 

 

Wenn ich dir nicht die Füße wasche, so hast du keinen Anteil an mir“, sprach der Herr zu Petrus. Die Fußwaschung durch Jesus war ein Akt der Demut. Sie wurde vom Herrgott, dem Allmächtigen, selbst vollzogen! Am Anfang war das Wort. (Siehe Joh 1,1 HFA, GNB, NGÜ, NLB) Da siehst du, wie gewaltig Er war! Doch jetzt wird Er ganz klein! Ja, ein Zwerg! Er gibt hier ein Zeichen: Jesus wäscht den Sündern die Füße, dem Petrus u.a. Auch bei Judas hätte Er die Fußwaschung vollzogen, wenn er dageblieben wäre. Doch Judas wurde ein anderer Auftrag zugewiesen.

 

 

 

Petrus sträubte sich! Es ist nicht möglich, die Fußwaschung menschlich zu erklären. So auch nicht theologisch oder logisch, sondern es muss uns vom Heiligen Geist gezeigt werden, so: „Ich muss meinem Bruder und meiner Schwester dienen und mich in Niedrigkeit beugen. Nicht allein nur etwa das, dass ich meine Knie zum Beten beuge bzw. niederknie, nein! Um die Fußwaschung zu vollziehen beugt man sich nieder.“

 

 

 

Jesus teilte Petrus später mit: „Hernach wirst du es erfahren“, denn er wusste nicht, was das alles bedeuten soll. „Du wirst es aber hernach erfahren.“ (Siehe Joh 13,6f.) Später! Es ist für das andere Leben bedeutungsvoll, wenn du einst in der Ewigkeit bist. Hernach wirst du erfahren: „Er diente mir! Er wusch mir die Füße! Er ermutigte mich! Er erquicke mich! Er inspirierte mich!“ Ich möchte dich auch durch diese Predigt inspirieren. Ich betreibe hier auch ,Fußwaschung‘ während ich predige. Ich will dich ermutigen. Es ist etwas für deine Erlösung. Ja, die Fußwaschung ist etwas für deine Erlösung! Ich wiederhole: „Wenn ich dir nicht die Füße wasche, hast du keinen Anteil an mir!“, sprach der Herr. Petrus möchte natürlich ganz gewaschen werden, aber der Herr sprach: „Es reicht, wenn es nur die Füße sind.“ Es ist ja nur ein Beispiel. Wir sollten dem Beispiel Jesu folgen. Mein Thema lautet: Jesus gab uns ein Beispiel.

 

 

 

Fußwaschung ist ein Dienst der Aufrichtung und Ermutigung! Der Herr richtet die Niedergeschlagenen auf. (Siehe Ps 145,14) Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind und verbindet ihre Wunden. (Siehe Ps 147,3) ,Fußwaschung‘ ist, wenn du Niedergeschlagene ermutigst! Und es gibt so viele Niedergeschlagene in unserer Umgebung, die Ermutigung benötigen!, solche, die von Satan unter der Gürtellinie niedergeschlagen wurden! Sie liegen niedergeschmettert auf dem Boden, gleich dem Mann, der von Jerusalem nach Jericho zog und bei dem der Samariter innehielt. Wir sollen nicht einfach nur beten, dem Levit und Priester gleich, die sich ,im Tempel aufhielten‘. Nein! Steig von deinem Esel herab! Der Samariter goss das Öl in die Wunde, reinigte und verband sie und brachte ihn in die Herberge. Das ist Dienst am Niedergeschlagenen. (Siehe Lk 10,30-35)

 

 

 

Fußwaschung ist eine unserer Würdigungen, wie: „Ich darf jemanden ermutigen. Ich darf Herrgott spielen. Ich darf Heiland spielen.“ Jesus sprach: „Ein Beispiel gab ich euch.“ Du darfst so werden wie Jesus, und nicht nur singen: „So sein wie Jesus!“ Nein, du sollst so werden wie Jesus war; wie Er wirklich war: Er diente, richtete Niedergeschlagene auf, heilte zerbrochene Herzen und verband die Wunden.

 

 

 

Jesus wäscht die Füße! Hier dient Gott höchstpersönlich! Das darfst du auch tun in deiner Umgebung, wo auch immer du bist. Du darfst Gottesdienst betreiben. Gottesdienst geschieht nicht nur in der Gemeinde. Da wirst du ermutigt durch den Prediger, durch Bibellesungen, durch Gebet und Gesang. Aber zu Hause, dort in deiner Umgebung, wo du arbeitest und wohnst, wird dem Herrn gedient.

 

 

 

Fußwaschung ist etwas großartiges! Ich bin dem Herrn dankbar für die Gemeinde, in welcher ich etwa zwanzig bis dreißig Mal die Fußwaschung durchführte, jedes Jahr ein- bis zweimal. In manchen Gemeinden hieß es sogar, dass man die Fußwaschung gleich im Anschluss an das Abendmahl durchführen sollte; Abendmahl und Fußwaschung also. Das wird in manchen Gemeinden zusammen durchgeführt. Der Größere dient dem Kleineren, der Reiche dient dem Armen, der Ältere dient dem Jüngeren, der Erfahrene dient dem Unerfahrenen, der Reife dient dem Unreifen. Das ist Gottesdienst! Es zieht uns nach oben, wenn der eine dem anderen in der Art und Weise dient, wie es Jesus vollzog. Aber die meisten verlernten es. Jesus betont ausdrücklich diesen Beispielcharakter während Er die Fußwaschung durchführte, so: „Ein Beispiel gab ich euch.“ Einander die Füße waschen – mehr brauchst du nicht. Wenn du das vermagst, vermagst du alles! Dann hast du die wahre Theologie studiert! Das ist wahre Theologie!

 

 

 

Warum ausgerechnet nur die Füße waschen? Weil sie den Körper, den Menschen und dessen ganze Last tragen! Alles ,steht und fällt‘ wenn die Füße schwach sind. Die Füße haben Berührung mit dem Schmutz der Welt. Wie oft bekamst du ,schmutzige Füße‘! Wie oft gerietest du in etwas hinein! Wie oft warst du dankbar, wenn dich deine Geschwister ermutigten, so: „Ach komm, vergiss es. Das ist alles nur Schmarren!“ So würde es der Bayer ausdrücken. Wir alle geraten irgendwann einmal in etwas hinein, gleich Judas. Du musst es tun. Dir bleibt nichts anderes übrig. Es ist Gott gewollt dass Jesus verraten wird! Vermagst du das zu verstehen? Es ist schwer! Ich beschäftigte mich lange mit Judas. Es ist schwer zu verstehen oder gar diesen Weg zu gehen! Was wäre das Christentum ohne Judas bzw. ohne die Juden? Wir schimpfen auf die Juden, so: „Sie kreuzigten den Heiland!“ Doch sie mussten es vollziehen! Ihnen blieb nichts anderes übrig, als das zu tun! Es war der Wille des Herrn!

 

 

 

Wie oft wurden wir staubig und dreckig, und wie oft waren wir erschöpft! Doch dann kommt jemand vorbei und demütigt sich! Als ich in Stuttgart diente, besuchte uns ein Bruder aus Balingen, der Pastor war gleich mir. Normalerweise verhält es sich wie folgt: Wenn ein Pastor einen anderen Pastor besucht, bringt er meistens irgendetwas vor, was ihn bewegt. Nun gut. Nachdem er Platz nahm, fragte er: „Johannes, wie geht es dir? Was machst du?“ usw. Er wollte rein gar nichts von mir! Später fiel mir auf, dass dieser Bruder bei mir eine Fußwaschung vollzog. Er wollte nichts von mir, aber nahm sich meiner an, interessierte sich für mich, fragte nach meinem Wohlbefinden, danach, was ich tue und ob alles in Ordnung sei. Er vollzog eine Fußwaschung, ohne es überhaupt zu wissen. „Ein Beispiel gab ich euch.“ Diesen Bruder werde ich nie vergessen! Mir nichts dir nichts, ohne einen Bedarf zu haben und ohne etwas von mir zu wollen, suchte er mich auf. Wenn du Menschen in ihrer Trübsal und Not besuchst, vollziehst du eine Fußwaschung dadurch, dass du den Waschtrog in die Hand nimmst.

 

 

 

Fußwaschung hat etwas mit Demütigung und Erhöhung zugleich zu tun. Der Große demütigt sich vor dem Kleinen. Er erhöht den Kleinen und nimmt ihn ernst. Das ist Fußwaschung. Der allmächtige Gottessohn demütigt sich und wäscht dem Buben die Füße, dem Petrus zunächst einmal. Das erwarteten sie gar nicht! Tue etwas Unerwartetes und du vollziehst automatisch eine Fußwaschung. Ob es der linke oder rechte Fuß ist, das ist unerheblich!

 

 

 

Fußwaschung hat etwas mit Unterordnung zu tun. Der Starke dient dem Schwachen. Der Gastgeber dient den Gästen. „Mir botest du kein Wasser an“, trug Jesus dem Pharisäer zu. „Aber diese Frau benetzte meine Füße mit ihren Tränen und trocknete sie mit ihrem Haar. Mit ihrem teuren Öl salbte sie meine Füße. Doch du tatest nichts von alledem.“ (Vgl. Lk 7,44-46) Das ist Gottesdienst, Geschwister! Nicht nur Halleluja rufen, wedeln, winken oder Theaterspielen!

 

 

 

Jesus zeigte das Folgende: Gott ordnet sich den Menschen unter; der Gerechte dem Ungerechten. Wir müssen lernen, als Gerechte den Ungerechten zu dienen! Verstehst du das? Wir müssen lernen, dem ,Judas‘ die Füße zu waschen und ihm sogar noch ,einen Kuss zu geben‘! Es war sogar noch viel mehr! Bei der Fußwaschung wäscht man nicht nur die Füße, sondern man salbt sie auch und gibt sogar noch einen Kuss. Das vollzog der Herr. Er gab Judas einen Kuss. Bei der Fußwaschung erleben wir Jesus und, wie uns der Größere begegnet. Das wird unvergesslich bleiben! „Der Herrgott wusch mir die Füße!“

 

 

 

Sie schickt der Herrgott!“ Das ist auch gleich einer Fußwaschung! Du dienst jemandem und erhältst daraufhin dieses Feedback. Das ist ein wohlgefälliger Gottesdienst! Das Wort des Herrn, welches gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde und nachfolgend niedergeschrieben ist, lautet wie folgt: Ich ermahne euch nun, Brüder und Schwestern, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr euren Leib hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst (Röm 12,1). Übergebet eure Leiber als ein lebendiges Opfer dem lebendigen Gott!

 

 

 

Die Fußwaschung ist eine besondere Offenbarung des Herrn, wie Gott hier zeigt: „Ich will dir dienen! Kann ich das überhaupt? Ich will nur mal bei dir vorbeischauen, dich grüßen.“ Es ist vielleicht gar nicht viel, aber du rufst aus: „Er besuchte mich! Er fragte nach mir. Er interessierte sich für mich!“

 

 

 

Jesus dient Seinen Jüngern! Wir sind Seine Gäste! Er empfängt uns! Die Fußwaschung gehört an den Anfang des Geschehens, zum Empfang. „Er dient uns!“ In dem Moment, da du Jesus in dein Leben aufnimmst, beginnt Er damit, den Dienst an dir zu vollziehen und dich zu stärken. Der Starke dient dem Schwachen.

 

 

 

Ich fahre fort: Es steht geschrieben: Als er nun ihre Füße gewaschen hatte, nahm er seine Kleider und setzte sich wieder nieder und sprach zu ihnen: Wisst ihr, was ich euch getan habe? Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn ich bin's auch. Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen (Joh 13,12-14). „Ich bin zwar nicht mehr da“, spricht Jesus, „aber ihr sollt euch untereinander in dieser Art und Weise dienen.“ Das sollte eine bleibende Erinnerung sein! Immer dann, wenn eine Erweckung stattfand, ganz gleich wo, bei der Pfingstgemeinde, bei der Gemeinde des Herrn oder bei den Mennoniten, überall setzte gleichzeitig die Fußwaschung ein. Warum? Weil es in der Heilgen Schrift aufgezeigt ist: „Ein Beispiel gab ich euch.“ Warum vollzieht ihr es nicht? Nur Halleluja rufen? Nein! Ihr sollt auch einander in aller Demut dienen!

 

 

 

Der Dienst der Demut war für den Heiland so wichtig, dass Er ihn aufhob bis zum Schluss. Jesus war ein Diener, und wir sind auch Diener des Herrn. Wir sollen Seinem Beispiel folgen! Wir sind Gottes Hauspersonal. Wir sind zwar keine Herrgötter, aber wir sind Gottes Hauspersonal! Wir waschen den Menschen die Füße, sprich, wir dienen ihnen, wir ermutigen sie, wir tragen den Mist weg, was das auch immer heißt.

 

 

 

Jesus kam nicht, um zu herrschen! Es steht geschrieben: Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker niederhalten und die Mächtigen ihnen Gewalt antun. So soll es nicht sein unter euch; sondern wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener (Mt 20,25f.). Am Samstag predige ich darüber, was Jesus in der Hölle suchte. (Siehe Predigt: „Was suchte Jesus in der Hölle“ vom 16.5.2022) Ein Thema, das du unbedingt hören solltest! Was sucht Jesus in der Hölle? Er sucht die Verlorenen! Er sucht die armen Sünder! Das sucht Er in der Hölle! Diese will Er herauskriegen, wie auch immer das geschieht. Wir sind nicht zum Herrschen da, sondern um zu Dienen und um die Verlorenen zu suchen! Folge dem Beispiel Jesu!

 

 

 

Die Worte Jesu lauten wie folgt: So spricht der Herr: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer jemanden aufnimmt, den ich senden werde, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat (Joh 13,20). „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Ja, es geht um einen meiner geringsten Brüder! Einer der Päpste wusch vor gar nicht allzu langer Zeit an einem Gründonnerstag zwölf Sträflingen eines Gefängnisses die Füße! Ja, er suchte zwölf Sträflinge aus und wusch ihnen die Füße. Vermagst du dir das vorzustellen? Dass der Papst ihnen die Füße wusch, werden sie niemals vergessen! Ein Großer dient den Kleinen, den Sträflingen, den Gefangenen, den Sündern! Der Herr liebt die Sünder! Er will nicht, dass man den Pastoren und Bischöfen die Füße wäscht, sondern den Sträflingen! „Ja, das sind Sünder, denn warum sitzen sie überhaupt im Gefängnis bzw. in der Strafanstalt?“

 

 

 

Der Größte unter euch soll der Kleinste von allen werden“, spricht Jesus hier. (Vgl. Mt 23,11) Der Führende soll der Dienende werden. Ja, wascht einander die Füße! Seid großzügig zueinander! Und dann: Dient einander in der Vergebung! Seid großzügig! Gebt klein bei! Was passiert ist, ist passiert. Du vermagst nichts mehr rückgängig zu machen. „Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben?“, fragte Petrus. Das ist diese heiße Diskussion wie folgt: Es steht geschrieben: Da trat Petrus zu ihm und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er gegen mich sündigt? Bis zu siebenmal? Jesus sagte zu ihm: Ich sage dir nicht: Bis zu siebenmal, sondern bis zu siebzigmal siebenmal (Mt 18,21f.). Vergib großzügig fünfhundert Mal pro Tag! Vergebung ist das Gebot der Heiligen Schrift.

 

 

 

Du darfst eines nicht vergessen: Früher, bis zum Mittelalter, selbst hier in Deutschland, schüttete man den Unrat auf die Straße. Die Städte waren verdreckt! Deshalb gab es auch überall Seuchen und Krankheiten. Der Sklave wäscht die Füße! Der Sklave dient! Hier wäscht der Rabbi, der Herr Jesus Christus, der Meister, die Füße! Der Lehrer wäscht dem Schüler die Füße! Stell dir das einmal vor! Dein Herr Lehrer wäscht dir die Füße! Der Größere dient dem Kleineren. So findet die Verwirklichung des Reiches Gottes statt! Der Herr aller Herren dient der gefallenen Menschheit; den gefallenen Menschen! Er dient nicht den Engeln, sondern den gefallenen Menschen! Das ist der Auftrag, den die Kinder Gottes haben! Wir sollen den gefallenen Menschen, wo auch immer wir hinkommen, ob innerhalb oder außerhalb der Gemeinde, dienen und die gefallene Person wieder aufrichten.

 

 

 

Wer den gefallenen Menschen dient, der dient sich selbst. So jemand erfüllt Gottes Auftrag in seinem Leben. Das ganze Leben ist Dienen. Betrachte das Leben. Kinder Gottes sind Diener des Herrn! Sie haben eine höhere Bestimmung. Und derjenige, der die höchste Bestimmung in der Welt und im All hatte, war Jesus. Er diente und wusch den Jüngern die Füße in aller Liebe und Bescheidenheit.

 

 

 

Jesus kam auf die Erde, um zu dienen! Er kam nicht, um die Herrschaft anzutreten! Er kam, um sich hinzugeben! Dafür steht die Karwoche. Dass wir uns hingeben erwartet Er auch von Seinen Jüngern! Ob jemand seinen Lohn, sein Dankeschön, seine Anerkennung, seine Medaille oder seine Auszeichnung empfängt ist vollkommen unerheblich. Wichtig ist, dass du eines Tages die Belohnung vom Herrn empfängst. Diene!

 

 

 

Jesus sprach, was nachfolgend geschrieben steht: Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren (Joh 12,26). Am Waschtrog, mit einer Schürze bekleidet, da soll Sein Diener sein! Dort ist der Herr Jesus zu finden! Oder gleich dem Papst: Hinter der Gefängnistür bei den Sträflingen – da wäscht ,Er‘ die Füße!

 

 

 

Wo ist der Herr? Wir sollen Gott in die verschiedenen Situationen, in denen sich die Menschen befinden, hineintragen! Sogar in die unmöglichsten Situationen! Wo ist Jesus? Er ist immer dort, wo jemand in Not ist. Er ist immer dort, wo Menschen in Schwierigkeiten geraten! Er ist immer dort, wo Menschen straffällig werden! Er ist immer dort, wo Menschen keinen Ausweg mehr sehen! Er ist immer dort, wo die Menschen am Ende sind! Ja, dort ist Er zu finden! In der Hölle ist Er zu finden! „Pastor, was sagst du!“, rufst du aus! Ja! Er fuhr hinab an die untersten Örter der Unterwelt! Das ist die Hölle für mich. Er suchte dort die Verlorenen! Jesus geht den Verlorenen nach!

 

 

 

Die Fußwaschung soll uns befähigen, dorthin zu gelangen, wo Jesus ist. Solange du nicht ,auf die Füße blickst‘ gelangst du dort gar nicht hin! So wird man ein Apostel, ja ein Gesandter des Herrn! Du möchtest vielleicht missionieren, nach Afrika auswandern oder dergleichen, aber beginne damit, zu Hause den Leuten, deinen Angehörigen, Familienmitfliedern usw., die Füße zu waschen! Ohne der Fußwaschung gelangst du nicht dorthin, wo Jesus ist! Nur durch die Fußwaschung findet das statt! Siehe hier: „Ein Beispiel gab ich euch. Macht es so, wie ich es euch vorlebte. Ja, dem Vorbild gleich, das ich vollzog.“

 

 

 

Ohne der Fußwaschung wirst du überfordert sein, aber wenn du die Fußwaschung einmal verstandest, und begriffst, was es bedeutet sich zu beugen, sich niederzuknien, jemandes Füße zu waschen und zu beten, dann nicht. Ich erklärte damals meinen Geschwistern, was man während der Fußwaschung tut, so: „Man nimmt einen Fuß oder beide, segnet und salbst sie und betet für denjenigen, anbefiehlt diese Person dem Herrn, dass sie die Wege Gottes geht, auch wenn die Wege verkehrt waren, die sie bisher ging.“ Du vergibst ihr die Sünden, denn Jesus sprach, was nachfolgend geschrieben steht: Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten (Joh 20,23). Sei großzügig!

 

 

 

Ohne der Fußwaschung gleichst du nicht Jesus, auch wenn du noch so viele Gebet sprichst! Die Tat zählt! Kinder Gottes sind Diener! Sie folgen dem Beispiel Jesu! Du benötigst die Fußwaschung, um den Weg des Segens zu gehen! Dir müssen die Füße gewaschen werden von irgendjemandem, der über dir ist, der sich beugt, demütigt, extra zu dir kommt, gleich diesem Bruder aus Stuttgart, von dem ich euch vorhin berichtete. Ich wartete die ganze Zeit darauf, dass er etwas fragt oder mich um etwas bittet, was ich tun solle. Doch nichts dergleichen fand statt! Er kam selbst und gab sich selbst hin! Es ist schön zu wissen, wenn man sich selbst hingibt und sich für jemanden zur Verfügung stellt, wenn man jemanden besucht, nach jemandem schaut und sich nach jemandem erkundigt.

 

 

 

Jesus sprach zu Petrus: „Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil an mir.“ Die Fußwaschung beteiligt dich und mich an Jesus! Durch die Fußwaschung begreifst du, was der Herr wirklich tat: Er erniedrigte sich! Er beugte sich! Er nahm sich nicht wichtig! Er machte sich selbst zu einem Sklaven! Bei der Fußwaschung lernst du, dem anderen zu dienen. Gewiss, Petrus empfing vom Herrn auch ein Wort, das wie folgt lautet: „Wenn du einmal älter wirst, wird dich ein anderer gürten“ usw. (Vgl. Joh 21,18b) Auch das ist ein Dienst, dass wir jemand anderen gürten, aufhelfen und ermutigen.

 

 

 

Während wir die Fußwaschung vollziehen, lernen wir das Folgende: Der Höhere dient dem Niedrigen. Wer von beiden bist du? Du tust, was dir der Herr befahl. Du bildest dir nichts ein. Während der Fußwaschung lernst du, da zu sein wo Jesus ist. Du findest Jesus nur ,am Waschtrog‘ vor, nicht am Kreuz! Das tat Er ein für allemal für dich, doch nun bist du gefordert. „Ein Beispiel gab ich euch.“ Hier erfüllst du den Auftrag Gottes! Hier erfüllst du die Liebe Gottes! Hier lernst du, in Demut zu wandeln! Hier lernst du, deine Knie zu beugen! Hier beginnt sich der Herr zu offenbaren: „Was? Der Herrgott wäscht mir die Füße? Was ist denn das? Wo vermag ich das einzuordnen? Geht das überhaupt?“

 

 

 

Hier beginnt der Herr Seine Wirkung am Menschen zu vollziehen! Eine Veränderung findet statt! Petrus musste durch die Fußwaschung die Liebe Gottes an seinem eigenen Leib erfahren! Die körperliche Liebe, so: „Der Herr liebt mich!“ Das ganze Leben geht vom Fuß aus! Ohne ,gewaschene Füße‘ zu haben, kommen wir nicht durch! Die Jünger wären nicht durch die Passionszeit, die Verhaftung und Geißelung Jesu bis hin zu Seiner Hinrichtung gekommen, wenn nicht an ihnen die Fußwaschung vollzogen worden wäre! Das alles hätten sie nicht überlebt, wenn ihnen nicht zuvor die Füße gewaschen worden wären! Das war eine Vorbereitung auf das, was auf sie zukommt. „Hernach wirst du es erfahren.“ Das ist ganz arg wichtig!

 

 

 

Weißt du, du merkst vielleicht, dass irgendwer etwas tun sollte. Du solltest beten: „Himmlischer Vater, hilf ihm ,die Füße zu waschen‘. Vielleicht muss diese Person einen Gerichtsprozess durchschreiten, inhaftiert werden oder dieses und jenes. Ich ging damals mit einigen Leuten, die Drogenhandel vollzogen, zum Richter und war während der Verhandlungen anwesend, damit die Geschwister wussten: „Wir sind hier nicht allein!“ Verstehst du? Begleite die Schwachen, die ,zur Hinrichtung‘ geführt werden!

 

 

 

Meinem Sohn war nicht klar, was er nach dem Abitur lernen sollte, bis wir in der Andacht lasen: „Steh denen bei, die zur Hinrichtung geführt werden.“ (Vgl. Spr 24,11) Er wurde Rechtsanwalt und steht ihnen bei. Er half gern den Geschwistern in der Gemeinde, die Nöte hatten. Ohne etwas dafür zu verlangen, diente er ihnen. Ja, stehe denen bei, die zur Hinrichtung geführt werden. Ein Rechtsanwalt zu werden – das war der Berufungsauftrag für sein Leben.

 

 

 

Ohne dass dir gedient wird, vermagst du nicht zu dienen! Stehe denen bei, die zur Hinrichtung geführt werden! Ohne die Fußwaschung des Herrn wären wir sowie die Jünger nicht durchgekommen! Sie wären nicht dazu befähigt gewesen, all den negativen Einflüssen zu widerstehen. Sie wären nicht imstande gewesen, die ganzen Tiefs, die sich in ihrem Leben auftaten, zu durchwandern! Sie überwanden es! Der Heiland konnte ihnen nachgehen, weil ,ihre Füße gewaschen waren‘!

 

 

 

Wir müssen schwere Wege gehen. Dazu benötigen wir die klare Anweisung des Herrn Jesus Christus, damit wir und die anderen das Ziel erreichen. Steht einander bei! Ermutigt einander! Das gilt nicht nur für die Christen, sondern auch für die Nichtchristen. Diese brauchen manchmal mehr Ermutigung als die Christen. Steht denen bei, die zur Hinrichtung geführt werden, denen, die verlorengehen.

 

 

 

Wir müssen richtig präpariert werden, um schwere Wege zu gehen. Indem wir anderen Verständnis entgegenbringen vollziehen wir die Fußwaschung. Du musst es am eigenen Leib erfahren bzw. selbst die Wege gegangen sein! Was dir schlecht bekam, bekommt auch den anderen Leuten schlecht. Was dir wehtat, tut auch den anderen Leuten weh. Deswegen: Du machtest dieses und jenes durch. Denk einmal darüber nach, was du alles bereits erfuhrst und erlebtest in deinem Leben! Ziehe einmal Bilanz, so: „Ja, vielleicht finde ich solche Leute, denen ich beistehen sollte, die nichts zu essen haben, die gekündigt wurden, die dieses oder jenes Problem haben.“ Hierbei ist so wichtig, dass Jesus uns dieses Beispiel gab! Wir alle machten etwas Wichtiges durch in unserem Leben! Jesus sprach: „Ich will, dass du da bist, wo ich bin.“ Jesus ist bei den Zerbrochenen, Kranken, Zerbrechlichen, Verlorenen, Armen und Unseligen! Ja, bei denen ist der Herr Jesus Christus! Lies einmal das Evangelium nach Johannes, die Kapitel 13 bis 17, durch! Das alles gehört zur Vorbereitung der Diener Gottes!

 

 

 

Wir müssen schwere Wege gehen, und wir gehen diese schweren Wege nur wegen der anderen! Jesus vollzog den Kreuzesweg für andere, nicht für sich selbst! Er hätte es nicht nötig gehabt, zu sterben. Er tat es für die anderen und nicht für sich! Judas nahm sich das Leben, weil er verzweifelt war und weil er die Welt nicht mehr verstand, warum auch immer. Sein Dienst kam nicht so an, wie er es glaubte. Vielleicht dachte er Folgendes: „Ich verrate jetzt Jesus und dann wird Er als Held hervorgehoben! Er wird die Römer richten und dieses und jenes findet statt!“ Er wollte die Sache beschleunigen und vorantreiben! Wie oft denken auch wir, dass wir dem Herrn nachhelfen könnten! Wir wollen beschleunigen und nachhelfen, damit das Reich Gottes schneller hervorbricht. Nein! Das Reich Gottes wird herbeigeführt zu Seiner Zeit, auf Seine Art und Weise. (Siehe Gal 4,4)

 

 

 

Judas verrechnete sich! Wie viele Menschen verrechneten sich schon in ihrem Leben! Doch Jesus liebt ,den Judas‘ auch. Ich sage euch eines, ob du es glaubst oder nicht: Auch Judas wird im Himmel sein, denn der Herr rief jeden einzelnen Seiner Jünger heraus und erwählte ihn! Wenn Jesus jemanden erwählte, dann bleibt er erwählt, selbst wenn er verlorengeht, selbst wenn er sich das Leben nimmt. Jesus starb auch für die Selbstmörder. Er sprach: „Niemand nimmt mein Leben. Ich gebe es freiwillig.“ (Vgl. Joh 10,18a) Er wollte sterben, damit selbst der letzte Selbstmörder Rettung erfährt! Das teile ich dir in aller Liebe mit. Ja, du hast mich richtig vernommen.

 

 

 

Wir erhielten die Vollmacht vom Herrn, um den Menschen zu dienen und sie zu ermutigen, gerade jetzt, wo viele so traurig sind. Wir sollen ,auf Schlangen und Skorpione treten‘, (Siehe Lk 10,19) Und wir sollen tapfer sein! (Siehe 2 Tim 1,7) Wir haben keinen leichten Weg! Uns bleibt nichts erspart!

 

 

 

Es steht geschrieben: Der Gott des Friedens aber wird den Satan unter eure Füße treten in Kürze. Die Gnade unseres Herrn Jesus sei mit euch! (Röm 16,20) „Der Gott des Friedens wird Satan bald zertreten und unter eure Füße stellen.“ Wir müssen schmutziges, schwieriges und gefährliches Gelände durchschreiten! Wir müssen auf Schlangen und Skorpione treten! Wir haben keinen einfachen Weg! Aber der Herr ebnet den Pfad! Wir vermögen einander zu ermutigen! Wenn du jemanden kennst, der schwere Wege geht, so fang an zu beten wie folgt: „Herr, segne die Marie und die Luise, den Fritz und den Karl!“ oder wen auch immer. „Herr, segne Du sie!“ Und Satan wird zertreten! Also, du stehst auf einem besiegten Feind! Sei nicht so zimperlich!

 

 

 

Du musst Dinge tun, die dir vielleicht gar nicht liegen und rufst aus: „Füße waschen! Was soll das?“ Vielleicht musst du auch Dinge tun, die du zuvor niemals tatest. Vielleicht machte diese oder jene Person einen Ausrutscher. Jesus taucht Seinen Bissen ein, reicht ihn Judas und beide verzehren ihn. Beide sind Schicksals- und Leidensgenossen. Petrus ,rutschte aus‘. Er verleugnete den Herrn! Das war genau so schlimm und schmutzig, wie das, was Judas vollzog! Er log sogar vor Jesus und sagte: „Diesen kenne ich nicht!“ Jesus betrachtete ihn. Das fand nicht nur bei dem kleinen Mädchen und dem Hohepriester statt, sondern vor Jesus selbst! (Siehe Joh 18,17.25.27) Petrus ist noch schlimmer dran als Judas! Doch Jesus geht Petrus nach und spricht nachdem Er die Auferstehung erfuhr: „Petrus, hast du mich lieb?“ (Vgl. Joh 21,15.16.17)

 

 

 

Ja, Menschen rutschten aus oder liefen davon, gleich der Jünger Jesu. Aber sie bekamen wieder Boden unter ihre Füße, weil ihre Füße gewaschen wurden, und zwar von Jesus selbst! „Petrus, hast du mich lieb? Komm einmal her und setz dich zu mir.“ Und dann streichelt Er Petrus und gibt ihm vielleicht auch einen solchen Kuss, wie ihn Judas bereits zuvor bekam. Jesus reinigte ihn, bevor solches alles stattfand. Er sprach die folgenden Worte aus, die geschrieben stehen, siehe hier: Ich aber habe für dich gebeten, dass dein Glaube nicht aufhöre (Lk 22,32a). Bestimmt betete Er für Judas, dass alles recht wird und dafür, dass er alles richtig macht, obwohl er alles falsch machte. Verstehst du? Gott steht uns bei, selbst wenn wir Fehler begehen und uns falsch verhalten.

 

 

 

Ganz verrückt ist Folgendes: Satan soll unter unseren Füßen sein. Unter deinen Füßen – das ist der einzige Platz, wo Satan sich aufhält, wo er sein darf und wo du ihn zulassen darfst! Unter deinen Füßen tobt die Hölle! Da tun sich Abgründe auf! Da boomt es! Das findet in der Karwoche statt. Karfreitag! „Sie haben meinen Herrn gekreuzigt!“ Das wird mein Thema sein. (Siehe Predigt: „Sie kreuzigten ihn“ vom 15.4.2022) „Meinen Herrn kreuzigten sie! Meinen Herrn nahmen sie! Wo ist Er?“ Satan will ,in die Ferse Jesu stechen‘. (Siehe 1 Mose 3,15b) Er will den Fortschritt aufhalten! Damit der Fortschritt, die Sache Gottes, nicht aufgehalten wird, darum ist die Fußwaschung so wichtig! Das ist der Sinn!

 

 

 

Es steht geschrieben: Und alles hat er unter seine Füße getan und hat ihn gesetzt der Gemeinde zum Haupt über alles, welche sein Leib ist, nämlich die Fülle dessen, der alles in allem erfüllt (Eph 1,22f.). Alles liegt unter den Füßen des Leibes Christi! Es liegt nicht unter deinen Füßen, sondern unter den Füßen Jesu Christi! Satan stach in Seine Füße und Jesus auferstand triumphierend! „Es ist vollbracht!“ (Siehe Joh 19,30a) Es ist alles getan! Es ist alles vorbei! Das ist die Geschichte von Ostern! Es ist alles getan, was und durch wen getan werden sollte.

 

 

 

Satan liegt unter deinen Füßen bzw. unter den Füßen Jesu Christi! Du musst dich darum nicht sorgen! Das Wunder geschah in den Krügen, die man zur Fußwaschung benutzte, in Kana, wo die Verwandlung von Wasser zu Wein stattfand. Bei den Krügen geschah das erste Wunder Jesu, diese Veränderung und was dadurch vollzogen wurde! (Siehe Joh 2,9f.) Diese Krüge waren ausdrücklich für die Fußwaschung vorgesehen! (Siehe Joh 2,6) Wunder geschehen, wenn wir damit beginnen, auszuführen, was Er zu uns spricht, was Er uns zeigt und was Er uns befiehlt. (Siehe Joh 2,5) Der Gehorsame hat Satan unter seinen Füßen!

 

 

 

Jesus entäußerte sich und niemand kann Widerspruch leisten. Jesus nahm keine Ehre von Menschen an. Er diente! Er diente Petrus, damit er später sein Ziel erreichen konnte. Verstehst du? Wir sollen einander dienen, damit deine Schwester und dein Bruder ihr Ziel erreichen und dorthin gelangen, wohin sie gelangen sollen.

 

 

 

Die Kennzeichen wahrer Demut sind die Folgenden: Dass du zunächst einmal nicht mehr empfindlich bist, wie: „Das ist unter meiner Würde!“ Der Demütige lässt sich als Schlachtschaf behandeln! Das Lämmchen wird zur Schlachtung geführt. Jesus demütigt sich. Er schlägt nicht zurück. Er schweigt. Er steht vor dem Hohepriester, vor Pilatus, und wird angespuckt. (Siehe Mt 27,30) Er nahm alles auf sich! Jesus nahm die Sünden aller Menschen, auch die von Judas, auf sich! Das teile ich euch in aller Liebe mit. Studiere diese Theologie und meditiere einmal darüber! Jesus wählte den letzten und untersten Platz! Er diente den anderen, nicht sich selbst!

 

 

 

Der Herr will uns auch ganz hoch nach oben bringen. Er will uns befördern, so: „Er wäscht mir die Füße! Ach, wär bin ich?“ Und dann so: „Wasche mich ganz, lieber Heiland!“ „Nein, die Fußwaschung ist genug“, spricht der Herr. Wir wollen weniger reden und mehr tun, liebe Geschwister, ja zu Tätern des Wortes werden! So wie Jesus diente, so wollen auch wir einander dienen.

 

 

 

Gebet: Jesus, in dieser Karwoche gedenken wir Deiner. Du gabst alles! Du bist alles für uns Menschen! Du wurdest alles für uns Sünder! Du dientest uns und jedem Einzelnen, damals wie heute, und wir wollen Deinem Beispiel und Deinem Vorbild folgen und Deine Nachahmer sein! Herr, segne uns und gib uns viel Gnade, solches zu vollziehen! Amen