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Mich regiert die Gnade – Predigt vom 15.01.2023      

 

Wir danken dem Herrn heute Morgen, dass Er bei uns ist, dass Er uns liebt und dass Er uns noch nicht aufgab. Es ist Gnade, dass wir noch am Leben sind! Ich verstand früher als junger Pastor  nicht, dass die älteren Geschwister aufstanden und den Herrn laut priesen wie folgt: „Ich danke Gott, dass ich noch meine Arbeit verrichten und dieses und jenes tun kann!“ sowie: „Ich danke Gott für die Gnade!“ Für mich war damals das Wort „Gnade“ ein Fremdwort, denn ich leistete, vollzog und veranlasste alles selbst. Doch heute kann ich sagen: „Mich regiert die Gnade.“ Und eben so lautet mein Thema: Die Gnade Gottes verwaltet mich. Ich lebe aus dem Erbarmen und der Gunst des Herrn heraus! Halleluja! Ich bin überwältigt von der Gnade Gottes!

 

Eines der schönsten Lieder, das wir gerne singen, ist von Philipp Friedrich Hiller aus dem Jahre 1767 und lautet wie folgt: „Mir ist Erbarmung widerfahren, Erbarmung, deren ich nicht wert; das zähl' ich zu dem Wunderbaren, mein stolzes Herz hat's nie begehrt. Nun weiß ich das und bin erfreut und rühme die Barmherzigkeit. Ich hatte nichts als Zorn verdienet und soll bei Gott in Gnaden sein; Gott hat mich mit sich selbst versühnet und macht durchs Blut des Sohns mich rein. Wo kam dies her, warum geschieht's? Erbarmung ist's und weiter nichts. Das muss ich Dir, mein Gott, bekennen, das rühm' ich, wenn ein Mensch mich fragt; ich kann es nur Erbarmung nennen, so ist mein ganzes Herz gesagt. Ich beuge mich und bin erfreut und rühme die Barmherzigkeit. Dies lass ich kein Geschöpf mir rauben, dies soll mein einzig' Rühmen sein; auf dies Erbarmen will ich glauben, auf dieses bet' ich auch allein, auf dieses duld' ich in der Not, auf dieses hoff' ich noch im Tod. Gott, der Du reich bist an Erbarmen, reiß' Dein Erbarmen nicht von mir und führe durch den Tod mich Armen durch meines Heilands Tod zu Dir; da bin ich ewig recht erfreut und rühme die Barmherzigkeit.“

 

Halleluja! Ich rühme die Barmherzigkeit! Denn ich verdiente weder meine Seligkeit noch meine Ewigkeit; ich bin hier nur auf der Durchreise. Ich kam, um meine Arbeit, meine Pflicht, zu erfüllen und dann gehe ich wieder in die Ewigkeit zurück. Was ich tat oder nicht tat, ist Gnade und Erbarmen!

 

Paulus war doch auch so ein Pharisäer: „Ich muss etwas leisten! Ich muss etwas beweisen! Ich muss etwas zustande bringen!“ Doch Jesus spricht: „Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft vollendet sich in der Schwachheit.“ (Siehe 2 Kor 12,9a) Seine Kraft ist in den Schwachen mächtig! Du musst gar nichts tun! Du musst nur still sein und ,dich betätscheln lassen, in aller Liebe. Ich bin der Person, von der ich hier heute reden und deren Erbarmen ich preisen möchte, begegnet! Der Herr vollbrachte und tat so viel in meinem Leben! Ich darf Gott schon mehr als fünfzig Jahre dienen. Gläubig bin ich natürlich schon länger. Ich danke dem Herrn für die Gnade, dass ich heute hier stehen kann!

 

Ich machte in meinem Leben vieles gut, und wiederum vieles nicht gut. Manchmal bete ich: „Herr, vergib mir das, was ich früher als junger Pastor predigte!“ Wenn jemand gesagt hätte: „Ich kann nicht an den Herrn glauben“, hätte ich ihn am Schopf gepackt, linkst und rechts eine Watsche verpasst und die folgenden Worte verlauten lassen: „Was? Du glaubst nicht an den Schöpfer? Betrachte doch die Natur! Überall darin beweist sich der Herr!“

 

Ich bin selbst durch so viele Tiefen gegangen, dass ich heute sage: „Herr, ich bin froh, dass mir keiner eine Watsche verpasste!“ Ich zweifelte an Gott, konnte nicht einmal mehr beten, aber ich diente Ihm dennoch und Er bestätigte sich. Selbst wenn ich immer mein Bestes gab, sagte ich zu mir: „Es hätte noch besser sein können; ich hätte es noch etwas besser machen können!“ Ich danke meinem Gott, dass Er „mit dem einen Auge nichts sieht und mit dem anderen übersieht“. Es ist Gnade, dass Er es einfach durchgehen ließ, und so ist es auch einmal im Wort Gottes formuliert, siehe hier: „Ich war ein unnützer Knecht“. (Vgl. Lk 17,10b) Folgendes teile ich dir heute mit: Das ich hier stehen darf, ist einfach Gnade, Erbarmen und Güte des Herrn!

 

Ich tat, was ich wollte und sollte, und ich tue immer wieder Buße wie folgt: „Herr, ich hätte es besser vollziehen können! Ich hätte es anders ausführen können! Ich hätte es noch intensiver tun können!“ oder aber: „Herr, ich hätte darauf verzichten sollen!“ Das ist auch einmal im Wort Gottes aufgezeigt! (Siehe 1 Kor 9,25 NeÜ)

 

Ja, ich vollzog so manches in meinem Leben, das ich heute preisgebe – und ich möchte hier aus der Schule plaudern, aus meiner Schule, aus der Lebensschule heraus, in der ich mich befand – nicht perfekt! Das bekunde ich meinem himmlischen Vater immer wieder! Ich bemühte mich zwar darum, alles perfekt zu machen, vollzog den „Dienst nach Vorschrift“, aber es gelang mir nicht immer. Nach dem Dienst, nach der Arbeit bzw. nach der Predigt sage ich dann oft zu mir: „Das hättest du auch noch sagen sollen!“ Hinterher weiß ich: „Ich hätte es noch besser als ich es vollzog predigen können!“ Aber ,das Baby ist entbunden und lebt, und nun muss ich mir an Seiner Gnade Genüge tun lassen.

 

Ich war nicht vollkommen, auch wenn ich dem Herrn mit ganzer Liebe und Hingabe diente. Gnade ist, dass es der Herr übersieht und spricht: „Johannes, du führtest aus, was du ausführen solltest; nicht mehr und nicht weniger. Hättest du mehr getan, wärst du stolz geworden oder, was weiß ich, du hättest größeren Erfolg gehabt. Das wäre dir in den Kopf gestiegen und du hättest hohen Blutdruck bekommen.“

 

Auch wenn ich große persönliche Opfer brachte, mich zerarbeitete in der Menge meiner Wege, wie es der Herr meinem Bruder anheimstellte, war es doch Gnade! Heute bin ich genau an dem Punkt angelangt, wie die alten Geschwister von damals, die das Gebet vollzogen: „Ja, das mussten wir tun. Es blieb uns nichts anderes übrig.“ Ja, Gnade ist, dass ich es tun durfte! Heute muss ich sagen: „Alles, was ich bin, ist Gnade, Erbarmen und Güte; es war Deine Liebe, Herr!“

 

Die Gnade kann man nicht verdienen. Man kann sie auch nicht käuflich erwerben. Man kann sie sich auch nicht erarbeiten! Gott ist gnädig. Er spricht: „Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und wem ich gütig bin, dem bin ich gütig. (Vgl. 2 Mose 33,19b)

 

Als junger Prediger konnte ich das Wort Gnade bald gar nicht mehr hören bei den älteren Geschwistern. Es ging mir auf die Nerven! „Gnade! Gnade! O, was wir haben ist alles Gnade!“ Ja, das stimmt! Heute weiß ich, dass alles Gnade ist. Manchmal muss man sein Leben durchlaufen, damit man versteht, welche Bedeutung diesem Wort zukommt. Ich glaube, man versteht die Gnade erst, wenn man älter ist, ,der Lack einmal ab ist’ und es überall bröckelt, knistert und knackst. Da nämlich bitte ich den Herrn manchmal um Barmherzigkeit: „Herr, sei mir gnädig! Übersieh es!“ Manchmal denkt man, dass man als Pastor alles hätte richtig ausführen sollen. Nein, ich bin kein Perfektionist und ich predige wider die Perfektionisten und Pharisäer!

 

Wie oft sann ich nach wie folgt: „Ich meinte es hier ehrlich! Meine Motive waren lauter!“ Doch hinterher stellte ich fest, dass es sinnlos und nichtig war, dass ich einfach ins Leere gearbeitet hatte und mich, wie bereits erwähnt, in der Menge meiner Wege zerarbeitete.

 

Blicke ich heute auf manche meiner Leistungen zurück, muss ich feststellen, dass ich vieles tat, was gar nicht nötig war. Ich könnte einiges davon aufzählen, doch das will ich nicht. Ich tat viel Sinnloses, half armen Leuten, doch ich hätte ihnen lieber Arbeit geben und sie diese verrichten lassen sollen. Ich leistete humanitäre Arbeit und verausgabte mich mit materiellen Dingen. Ich bete: „Herr, hab Erbarmen mit mir! Sieh es mir nach! Es war nicht der Mühe wert!“

 

Vieles tat ich aus menschlichem Mitgefühl heraus, um den Armen zu helfen. Es waren Menschen, die einen finanziellen Ruin erfuhren, die nicht wirtschaften konnten, die ihren Verstand nicht walten ließen und die einfach über die Stränge schlugen. Doch diesen Menschen war nicht zu helfen! Hinterher wurde es mir bewusst. Sie wären besser im Gefängnis geblieben. Manchen Gefangenen verhalf ich dazu, in die Freiheit zu gelangen, doch draußen taugten sie nichts.

 

Ich tat vieles ,aus meiner sozialen Ader heraus, weil die Leute mir Leid taten. Ich sagte zu mir: „Hilf diesen Menschen!“ Die Kranken taten mir leid, aber sie wollten gar nicht gesund werden. Du hättest ihnen sagen und geben können, was du willst, sie hätten es weder angenommen noch genutzt! Weil sie in einer solchen Bedrängnis und Not waren, spürte ich einfach: „Da sollte ich helfen. Das ist mein Nächster.“ Und ich habe lernen müssen, wer mein Nächster ist.

 

Ich denke immer wieder einmal an eine Begebenheit, die sich wie folgt zutrug: Im eiskalten Winter stand ein armer Bettler, der nur leicht bekleidet war, zitternd vor meiner Tür. Plötzlich hörte ich, wie eine innere Stimme zu mir sprach. „Wer zwei Mäntel hat, der gebe dem, der keinen hat.“ (Vgl. Lk 3,11a) Und, ich Esel – ich sage: „ich Esel“, denn es ist Gnade, dass ich diese Lektion lernen durfte – gab den einen Mantel, der wattiert und imprägniert war, diesem armen Mann. Er nahm ihn an und bedankte sich. Am nächsten Morgen trat er vor mein Haus, ohne diesen Mantel zu tragen. Stattdessen hielt er ihn in einer Tragetüte eingewickelt in der Hand und bekannte: „Mein Herr, ich möchte Ihnen diesen Mantel zurückgeben, denn er hat keine Westentasche.“ Das war mir gar nicht bewusst! Daraufhin wurde ich so traurig! Ich sagte: „Herr, sieh nur, ich wollte helfen, aber konnte es nicht!“ Dann aber las ich im Zuge meiner fortlaufenden Bibellese eine Schriftstelle, die wie folgt lautet: Denn ihr habt allezeit Arme bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun; mich aber habt ihr nicht allezeit (Mk 14,7). Da lernte ich, Armen zu helfen, wenn ich es will. Wenn ich es nicht will, muss ich es nicht. Das ist Gnade! Man muss in der Gnade wachsen, die Gnade annehmen lernen und die Gnade lernen.

 

Oft denke ich darüber nach, dass der Herr Gnade hat. Ich möchte wie Martin Luther beten: „Herr, sei mir ein gnädiger Gott.“ Nicht nur, dass ich die Sündenvergebung erfuhr, sondern ich erfuhr auch das Management Gottes in meinem Leben, sodass Er mein Leben richtig gestaltet. „Und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun.“ Ich muss den Armen nicht helfen! „Denn ihr habt allezeit Arme bei euch“, sprach Jesus zu Judas und Petrus.

 

Ich zweifle keinen Gramm an meiner Erlösung – das passt nicht zu diesem Wort – aber an meiner Vollkommenheit. Daran, dass der Mensch ein vollkommenes Wesen sein soll, zweifle ich oft. Denn ich hätte es anders, ja besser ausführen können! Ich hätte die Arbeit entweder intensiver oder lässiger vollziehen können, oder aber überhaupt für mich selbst etwas tun können. Ich tat nur, was ich vermochte. Ich diente dem Herrn mit einem ehrlichen Herzen. Das genau ist es, was Gott sucht. Er sucht Menschen, die ein ehrliches Herz haben. Diene dem Herrn ohne dass du etwas übertreibst oder überspannst!

 

Mit den wenigen Gaben, die Er mir gab, diene ich. Manchmal beneidete ich die Leute, denn sie haben so viele Gaben und Talente! Sie können musizieren! Ich denke nur an Jimmy Swaggart, der Klavierspielen, Singen und währenddessen die Leute unterhalten kann. Die Leute weinen vor Freude, stelle ich fest, wenn ich ihm zusehe. Jimmi Swaggart! Ja, er ist ein ganz begnadigter Mensch. Aber so begnadigt bin ich gar nicht, dass ich mich an die Orgel begebe, musiziere, predige, prophezeie u.v.m.

 

Jesus sprach, was nachfolgend geschrieben steht: So auch ihr! Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren (Lk 17,10). „Wir führten nur einfach das aus, was wir schuldig waren.“ Die Gnade kann ich nicht verdienen. Ich kann auch die Gnade gar nicht abarbeiten; ich kann meine Erlösung nicht abarbeiten. Es ist ein Geschenk, und das nehme ich an. Ja, Gnade ist ein Geschenk.

 

Die Geschichte lautet, wie nachfolgend geschrieben steht: Wer unter euch hat einen Knecht, der pflügt oder das Vieh weidet, und sagt ihm, wenn der vom Feld heimkommt: Komm gleich her und setz dich zu Tisch? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Bereite mir das Abendessen, schürze dich und diene mir, bis ich gegessen und getrunken habe; und danach sollst du essen und trinken? (Lk 17,7f.) Es geht um das Abendessen für den Großgrundbesitzer. Erst wenn er getrunken und gegessen hat, wird er zu dem Knecht sagen: „Und nun iss auch du.“

 

Zuerst muss der Herr bedient werden! Zuerst muss der Herr zufriedengestellt werden! Das wurde mir so bewusst unter der Gnade! Ja, der Herr muss zufriedengestellt werden! „Denn es gehört doch schließlich zu seiner Arbeit“, spricht Jesus weiter, wie geschrieben steht, siehe hier: Dankt er etwa dem Knecht, dass er getan hat, was befohlen war? (Lk 17,9) Und genau das gilt auch für euch, meine lieben Brüder und Schwestern: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen war, sollt ihr sagen: „Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren.“ Wir sind einfache Knechte und Mägde, die nur ihren Auftrag ausführten. Und ich stehe heute hier und sage: „Ich erfülle nur meinen Auftrag, nicht mehr und nicht weniger.“ Ja, ich erfülle nur meinen Auftrag.

 

Und auch du, wo auch immer du bist und was auch immer deine Aufgabe ist, erfüllst nur deinen Auftrag, nicht mehr und nicht weniger. Du solltest auch nicht mehr tun als nur, deinen Auftrag zu erfüllen; was auch immer es ist.

 

Jesus spricht: „Dankt er etwa dem Knecht, dass er getan hat, was befohlen war?“ Nein! Er bedankt sich nicht! Es ist selbstverständlich, die Pflicht zu erfüllen! So soll es auch bei euch sein. Wenn ihr alles getan habt, was euch aufgetragen war, so sollt ihr sagen: „Wir sind nur Knechte und Mägde. Wir haben nur unsere Pflicht getan.“

 

Wir sind auf dieser Welt bzw. in diesem Leben, nur um unsere Pflicht zu tun; egal, was für eine, ob es das Kinderkriegen ist o.a. Wir sollen uns die Erde untertan machen (Siehe 1 Mose 1,28a) und  wir sollen dieses und jenes ausführen. Wir tun nur unsere Pflicht, eben das, was uns auferlegt wurde.

 

Ich lebe von der Gnade Gottes. Deshalb lernte ich in meinem Leben, meine Pflicht zu tun. Die Erfüllung meiner Pflicht ist der Sinn meines Lebens; einfach meine Pflicht zu erfüllen als Mensch, als Pastor sowie als Christ. Bis heute komme ich nur meinen Pflichten nach und danke ganz besonders allen meinen Freunden. Ja, heute möchte ich ganz besonders allen meinen Freunden danken, die mir halfen, die Pflicht zu erfüllen, auf finanzieller Ebene, die Gebetsunterstützung leisteten und die Übertragung der Predigten sicherstellten. Was nützt es, wenn ich für die Predigten werbe und die Leute nicht erfahren, wo die Predigten übertragen werden oder gar die Übertragung nicht gewährleistet wird. Ich bin Gott dankbar, dass so viele Menschen dafür beten, dass die Predigten, die wir hier halten, auch entdeckt, gehört und verstanden werden. Der Heilige Geist muss dabei helfen, dass die Botschaft korrekt übertragen wird.

 

So viele Menschen beten für uns und unterstützen uns, damit wir unsere Pflicht erfüllen können. Es kommen immer wieder neue Pflichten auf uns zu. Anfang des Jahres hatte ich einige tausend Euros für Werbung, damit es den Leuten zugänglich gemacht wird, zu begleichen. Ohne Werbung vernehmen die Leute nichts! Wir müssen einige Plattformen bezahlen. Manches ist kostenlos, aber wenn du richtig hineingelangen und durchstarten möchtest, musst du etwas bezahlen. Bei uns fallen einige Kosten für Werbung an; die Jahressumme beträgt einige tausend Euro. Ich danke dem Herrn, dass es uns im letzten Jahr möglich war, diese Summe aufzubringen!

 

Jemand investierte gleich fünftausend Euro, damit wir die Anzeigen bezahlen können! Diese Anzeigen funktionieren großartig! Wir haben z.B. eine Plattform, auf die täglich dreihunderttausend Leute stoßen. Jedes zweite Mal erscheint unsere Anzeige: „Berliner Predigten“. Die Leute können sie anklicken und hören. Diese Seite ist sehr hoch frequentiert! Es finden Menschen her, die sich taufen lassen, die Jesus Christus annehmen oder uns darauf einfach nur etwas mitteilen. Durch eure Hilfe und die meiner Geschwister erreichten wir im vergangenen Jahr fast eine Million Zuhörer! Und das schließt nur die kontrollierten Zahlen ein.

 

Verschiedene Plattformen gaben mir ein Feedback wie folgt: „Herr Matutis, Ihre Plattform ist eine, die am häufigsten besucht wird.“ Dafür danke ich dem Herrn! Bis nach Brasilien, China, Kanada oder Russland, dort wo die Russlanddeutschen leben, werden unsere Predigten ausgestrahlt! Dort setzt sich dann diese Werbung auf ihren Plattformen fort! Manche Russlanddeutsche, die hier im Westen leben, wollen mit den Russlanddeutschen dort nichts zu tun haben. Aber wir erreichen die Leute bis nach Wladiwostok. Die Leute, die von Josef Stalin dorthin verschleppt wurden, hören unsere Predigtbotschaften! Sie hören sie sich gern in ihrer Muttersprache an! Manchmal senden sie mir die folgende Nachricht zu: „Bruder Matutis, du sprichst ein bisschen zu schnell. Da komme ich gar nicht mit.“ Aber meine Sendezeit verstreicht nach einer Stunde!

 

Das ist Gnade! Unser Hörerkreis wächst erstaunlich und sie gratulieren mir. Aber auch das ist kein Verdienst, Geschwister, sondern Gnade! Eure Gebete und Gaben bewirken, dass sich die Sache fortsetzt! Weltweit werden die Leute gesegnet!

 

„Nun danket alle Gott“. Ich will dem Herrn danken für die Gnade, dass ich das noch tun kann, dass es mein Alter noch zulässt und ich noch fit bin. Ich danke Gott, dass ich viermal wöchentlich von hier aus die Predigt halten kann. Das ist Gnade! Und dass mein Verstand noch funktioniert, dass ich noch Ideen bekomme, dass ich noch inspiriert werde und dass mir noch etwas Neues einfällt auch! Der Herr segnete mich in meinem Leben! Ich durfte so viel sehen und erleben, so viel mitmachen und durchmachen, und ich bin immer noch hier und darf Gott dienen!

 

Jedes Mal inspiriert mich der Herr und gibt mir eine neue Botschaft. Ja, Er inspiriert mich! Das ist der Dienst, zu dem ich berufen bin! Das ist Gnade! Ja, es ist Gnade! Leute, ich verstand das vor fünfzig Jahren nicht; zumindest nicht ganz; verstanden habe ich es zwar schon, aber anders. Dass ich dem Herrn mit eurer Unterstützung und mit euren Gebeten dienen darf, ist nicht selbstverständlich für mich! Dass ich hier meine Pflicht erfüllen darf, so wie ihr – denn ich helfe nur euch, eure Pflichten zu erfüllen – ist nicht selbstverständlich! Wenn ich hier predige, predige ich für die Welt, aber ihr unterstützt mich. Wenn ich die Hände erhebe, siegt das Volk Gottes. Das fand unten im Tal bei Josua statt im Streit wider Amalek, wider Satan, wider die Sünde, wider das Verderben. (Siehe 2 Mose 17,11)

 

Paulus war auch ein solcher Mensch, der von der Gnade lebte. Er betete, wie geschrieben steht, siehe hier: Ich ermahne euch aber, Brüder und Schwestern, durch unsern Herrn Jesus Christus und durch die Liebe des Geistes, dass ihr mir kämpfen helft und für mich zu Gott betet (Röm 15,30). Ihr halft mir, zu kämpfen, einfach ,in die Arena zu gehen, auf die Plattform zu treten, schief angeguckt und verspottet zu werden. Denn so etwas findet auch statt. Nicht nur die Worte, wie folgt: „Bruder Matutis, Gott sei dank, dass es dich gibt.“ Nein, die Leute beschimpfen mich! Was glaubst du, wie viel Spott und Hohn ich einstecken muss! Aber ich half.

 

Weiter betete Paulus, was nachfolgend geschrieben steht: Damit ich mit Freuden zu euch komme nach Gottes Willen und mich mit euch erquicke. Der Gott des Friedens aber sei mit euch allen! Amen (Röm 15,32f.). Das schrieb Paulus am Ende des Römerbriefes. Er will nach Rom reisen.

 

Ich will mit euch gemeinsam unsere Pflichten erfüllen, die wir als Christen haben: „Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.“ (Siehe Mk 16,15) Auf diese Art und Weise erfüllen wir unsere Pflicht, also indem wir die Seelenernte einbringen und Menschen motivieren: „Bleibt fest! Lasst euch nicht erschüttern!“ Diese Botschaft gab mir der Herr in den letzten Tagen. Ich soll die Christen ermutigen, wie folgt: Werdet stark, wie nachfolgend geschrieben steht: Zuletzt: seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke (Eph 6,10). Ich will nicht nachlässig sein und nicht das Wort vernehmen müssen: „Du untreuer Knecht! Du wusstest alles und tatest nichts.“ (Vgl. Mt 25,26f.)

 

Diese Passage ist dem Gleichnis von den anvertrauten Talenten und Pfunden entnommen. Es steht geschrieben: Sein Herr sprach zu ihm: Recht so, du guter und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude! (Mt 25,23) Dieses Pult ist so klein, aber es hat von hier aus eine große Ausstrahlung. Was glaubst du, was das in der Ewigkeit einmal sein wird! Der treue Knecht handelte mit seinen wenigen Pfunden.

 

Wir sind durch den Glauben an die Gnade gerettet, wie geschrieben steht, siehe hier: Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme (Eph 2,8f.). Lies es selber nach! Wir sind geschaffen zu guten Werken!, um das Evangelium zur Zeit und zur Unzeit zu verkündigen. (Siehe 2 Tim 4,2a) Zur Unzeit, d.h. gelegen und ungelegen. Das ist das gute Werk. Manche verstehen das nicht, aber darauf gehe ich jetzt nicht ein.

 

Im Gleichnis von den anvertrauten Talenten spricht Jesus von der Belohnung und nicht von der Erlösung! Wir sind erlöst durch die Gnade Jesu Christi, durch Sein Werk, das Er auf Golgatha vollbrachte, als Er ausrief: „Es ist vollbracht.“ (Siehe Joh 19,30a)

 

Für deine Erlösung musst du nichts mehr tun! Aber es gibt noch so viele Menschen, die noch nicht erlöst sind! Sie müssen die Gnade erfassen! Wir müssen treu in dieser Welt dienen! „Recht so, du guter und treuer Knecht“ oder du gute und treue Magd, je nachdem. Zunächst einmal ist es wichtig, sicherzustellen, dass wir gerettet sind! Dem Herrn können nur Gerettete dienen. Das ist so wichtig! Nur gerettete, erlöste und geheiligte Menschen sind dazu befugt!

 

Jesus dienen nur Seine Jünger, die durch Ihn selbst befugt wurden, die Er rief und einsetzte. Nur Gerettete dienen Gott! Ungläubige Menschen sind nicht imstande, dem Herrn zu dienen. Sie können Ihm helfen, Ihn unterstützen, ,eine soziale Ader haben. Sie sollen das Wort des Herrn vernehmen und den Glauben in Aktion bringen!

 

Es steht geschrieben: Aber ohne Glauben ist’s unmöglich, Gott zu gefallen (Hebr 11,6a). Deshalb gilt: Gerettet musst du sein und dann erst kannst du für den Herrn arbeiten, ,losschießen und losrennen, einfach dich ,auf den Acker begeben, Sense und Dreschflegel nehmen und arbeiten. Du gehst hinter dem Pflug. Pflüget ein Neues! (Siehe Hos 10,12b) Manchmal müssen wir neue Wege gehen und etwas Neues pflügen! „Dienet dem HERRN mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken!“ ist einmal im Wort Gottes festgehalten. (Siehe Ps 100,2) Es ist Gnade, wenn man immer noch mit dem Herzen dienen kann und begeistert ist! Ja, es ist Gnade, wenn man nach fünfzig Jahren immer noch dabei ist und sich an Gott erfreut!

 

Der Herr stellte uns ein und an. Wir dienen Ihm. Er vertraute uns Seine Arbeit an. So manches Mal frage ich: „Herr, warum ließest Du mir diese Arbeit zuteilwerden und keinem anderen?“ Ich stellte Ihm des Öfteren diese Frage. Es gibt so viele tausend Christen, die nicht predigen, sondern entweder bei uns im Gottesdienst sitzen und der Predigt lauschen oder an dem Platz, wo sie wohnen, etwas vollziehen. Es ist Gnade, wenn wir dem Herrn dienen dürfe, Seine Arbeit verrichten können, sie für würdig befunden wird und Er mich für würdig befand: „Ich will dich einstellen.“

 

Vielleicht kennst du das ja aus deinem früheren Leben. Irgendwann einmal hieß es: „Wir suchen jemanden für diese und jene Aufgabe.“ Dann wurdest du eingestellt. Du wurdest angenommen, obwohl du gar nicht so begabt und talentiert warst. Aber so war es; man nahm dich an. Ja, es ist Gnade, dass der Herr uns Seinen Acker überlässt: die Erde, diese Welt, die Gemeinde oder was auch sonst noch. Es ist Gnade, dass wir etwas tun dürfen, dass wir uns an Seinem Werk beteiligen können und dass wir Sein Reich mitbauen sowie nach dem Reich Gottes trachten. (Siehe Mt 6,33) Es ist Gnade, an der Seelenrettung und am Bau des Reiches Gottes beteiligt sein zu dürfen; dem Herrn zu dienen, da Er uns anstellte: „Komm arbeite! Nimm den Pflug, geh und pflüge.“

 

Etwas für die Ewigkeit tun zu dürfen ist Gnade! Irgendetwas, und wenn es manchmal auch nur etwas Belangloses ist. Es ist Gnade, dass Er uns überhaupt einlud, bat, rief und berief, für Ihn zu arbeiten. Ja, es ist Gnade! Für mich ist es Gnade, hier zu stehen und zu predigen! Das gilt auch für dich, was auch immer du tust für den Herrn. Das ist unsere Chance. Nicht alle bekommen diese Gnade, etwas tun zu dürfen! „Was macht dieser oder jene besser, dass er oder sie angenommen und angestellt wird, um dem Herrn zu dienen?“ sowie: „Was macht dieser oder jene besser, dass der Herr ihn oder sie befugt und als Sein Werkzeug benützt, gleich Paulus, der zuvor so viel Schaden in der Gemeinde Jesu anrichtete?“ Zu ihm sprach Jesus: „Dieser ist mein auserwähltes Werkzeug“. (Siehe Apg 9,15a)

 

Der Zerstörer der Gemeinde Jesu soll ein auserwähltes Werkzeug sein? Weiter steht geschrieben: Dass er meinen Namen trage vor Heiden und vor Könige und vor das Volk Israel (Apg 9,15b). Paulus sollte Sein Zeuge sein, wohin auch immer er seinen Fuß setzte! Das ist Gnade! Deshalb gilt für ihn und uns: „Lass dir an meiner Gnade genügen“. Dass du ein auserwähltes Werkzeug bist, ist Gnade! Wir stehen unter der Gnade! Der Herr wählte gerade dich, gerade mich aus. Er platzierte dich an irgendeinen bestimmten Platz und da musst du jetzt diese Position halten. Und dass man überhaupt gebrauchsfähig ist, dass man zugerüstet wird, dass man in der Gnade wächst und immer besser und besser, qualifizierter und qualifizierter wird, diese Gnade ist keine Selbstverständlichkeit!

 

Also, ich danke Gott für diese Gnade und dafür, dass Er sie gerade mir zuteil werden ließ! Wir haben ein wunderschönes Lied: „Amazing Grace“, was soviel heißt wie: „Die wunderbare Gnade“. Warum wir erwählt wurden, können wir weder fassen noch verstehen noch begreifen! Selbst wenn der ganze Himmel aus Papier bestünde, wäre es mir nicht vergönnt, diese Gnade zu beschreiben. Amazing Grace! – O du wunderbare Gnade!

 

Vielen genügt es, nur in den Himmel zu gelangen; es reicht ihnen vollkommen aus. Mir reicht das nicht aus! Ich kann auch hier auf der Erde bleiben. Ich bin nicht so scharf darauf, in den Himmel zu gelangen, wie die anderen Christen. Ich will dir mitteilen, um was es mir geht: Wer nur in den Himmel kommen will, um dort irgendwo ,in der Arena zu verweilen und zuzuschauen, wie die zwei Männer da unten im Stadion kämpfen, tut mir leid! Ich möchte mitkämpfen, ich möchte ,Tore schießen, ich möchte etwas für den Heiland erreichen! Das ist es, was ich möchte! Also nicht nur zuschauen und jubilieren: „Wir errangen den Sieg!“ Gewiss, das ist schön und wahr und herrlich, dass wir den Sieg errangen, doch den Zuschauern werden die geistlichen Gaben und Pfunde nicht anvertraut! Ich möchte kein Zuschauer im Reich Gottes sein!

 

Vielen wurden andere Aufgaben aufgebürdet. Den Fußballspielern wäre es nicht möglich, Fußball zu spielen, wenn es nicht die Zuschauer gäbe, die den Eintritt bezahlen würden. Von was sollten sie sonst leben? Man braucht sowohl die Zuschauer als auch die Akteure; man braucht beides. Bitte verstehe, was ich dir mitteilen will! Vielleicht bist du auf jemanden eifersüchtig und denkst: „Warum dieser und nicht ich?“ Ich erlebte auch eine solche Situation, da ich mich fragte: „Warum führen jene die Arbeit aus, und warum ist die Situation soundso?“

 

Im Alten Testament benützte der Herr für Seinen Dienst im Heiligtum nur die Leviten; also, den Stamm Levi. Nicht alle Israeliten waren im Dienst für Gott aktiv, im Tempel, sodass sie den Weihrauch entzündeten, dem Herrn Opfer brachten u.v.m. Alle Leviten waren zwar gleich Priester, doch nicht alle Priester waren gleich Hohepriester. Der Herr sortiert aus! Er erwählt sich Leute nach der Devise: „Wem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig“. „Es steht ihm zu auf Gnade.“

 

Nicht von allen Leviten konnte der Priesterdienst vollzogen werden. Nicht durch alle Priester konnte das Amt der Hohepriester vollzogen werden. Nicht alle Leviten waren gleich Sänger. Es gab sowohl Sänger in der Gemeinde Israel als auch Träger der Bundeslade. Nicht allen wurde dieser Dienst anheimgestellt. Nur einige der Leviten waren ermächtigt, diesen Dienst zu tun. Alle anderen Leviten versahen den übrigen Dienst im Heiligtum des Herrn. Einige von ihnen übernahmen die Reinigungsrituale, einige schafften die Tauben herbei, wiederum einige wählten die Opferlämmer für die Schlachtung aus, brachten sie herbei und übernahmen die Opferung. Manche Leviten waren mit Blut verschmiert dabei.

 

Nur Aaron und dessen Nachkommen waren befugt und dafür vorgesehen, dem Herrn die Brandopfer darzubringen, den Weihrauch zu entzünden und die Gaben am Räucheraltar zu entrichten. Nur das Geschlecht der Familie Aaron – höre mir gut zu! Die Leviten! Merke dir gut das Wort „Leviten“. Also nicht nur: „Leviten verlesen“, sondern „Leviten“ – war für den Dienst im Allerheiligsten bestimmt. Ihnen wurde die Aufgabe zugetragen, die Sünden des Volkes vor dem Herrn kundzutun, Ihn um Vergebung zu bitten und zu sagen: „Euch sind eure Sünden vergeben; geht hin in Frieden.“ Die übrigen Leviten durften teilhaben am Dienst der Leviten. Du darfst teilhaben an meinem Dienst und ich darf teilhaben an den Diensten, die ihr vollzieht.

 

Nicht allen vertraute der Herr Sein Vermögen an. Dem einen verlieh Er ein Pfund, dem anderen fünf Pfunde usw. Aber dieser, dem Er es anvertraute, sollte treu sein und seine Pflicht erfüllen! Er sollte treu in der Gnade leben und sie bewerkstelligen. Einfach die Treue! Der Herr sucht die Treue!, sodass du bewirkst, was du bewirken sollst und somit deine Pflicht erfüllst. Der Herr achtet darauf: „Erfüllt er seine Pflicht? Erfüllt er die Aufgabe, die ich ihm auferlegte?“ Aus einer Schriftstelle geht hervor, dass am Ende deiner Tage, so du treu warst, der Herr dir noch mehr geben und anvertrauen wird. (Vgl. Lk 16,10a) Er wird dich noch befördern!

 

Mit der Gabe, die dir anvertraut wurde, sollst du dem Herrn treu dienen. Der eine kann gehen, der andere kann geben bzw. spenden, und wieder ein anderer kann beten. Dreimal ein G, das für Gaben steht: GehenGeben Gebet. Nicht alle können gehen, denn nicht alle haben die Möglichkeit bzw. die Begabung und das Talent dafür, zu gehen. Nicht alle haben das Talent, zu geben. Wenn du kein Geld hast, kannst du nichts geben, und dann sollst du auch nichts geben. Du sollst nicht etwa bei der Bank einen Kredit aufnehmen, damit du eine Spende für den Herrn vollziehen kannst. Das ist nicht der Wille des Herrn. Sein Wille ist es, von dem zu geben, was du hast, und zwar aus dem Zehnten deines Vermögens. (Siehe Mal 3,10a)

 

Nicht alle können beten. Manche wissen gar nicht, wie man ein Gebet vollzieht; wie man richtig betet. Jeder hat etwas Bestimmtes. Am Ende gibt es dann ,den Zahltag’: „Wie dientest du dem Herrn?“ Nicht etwas der Kirche oder der Gemeinde, sondern, wie dientest du dem Herrn? An jenem Tag wird die Treue beobachtet, beurteilt und bewertet: „Wie zuverlässig warst du? Wie groß war deine Hingabe, Schaffensfreude und Kreativität? Wie erfinderisch warst du? Nutztest du deine Möglichkeiten wirklich?“ Der Herr schaut nicht auf deine Leistungen, darauf, wie viel du vollzogst, wie groß die Fläche war, die du reinigtest, sondern darauf, mit welcher Hingabe du diesen Reinigungsdienst vollzogst. Er achtet nicht auf die Masse und Menge, sondern auf die Qualität deines Dienstes. Lieber im Kleinen konsequent treu sein, als etwas Großes vollziehen und dabei lässig sein.

 

Auf dem Altar hier steht eine kleine, holzgeschnitzte Figur. Zuerst dachte ich, dass das ein Krieger wäre. Aber dann stellte ich fest, dass es kein Krieger sein kann, weil er keine Schuhe trägt. Es ist der verlorene Sohn. Das erschloss sich mir aus den Details. Oft sind die Details wichtiger als du denkst und ahnst! Die Treue wird belohnt! Etwas Kleines in Treue zu bearbeiten, macht den Herrn froh und glücklich! Deshalb gilt: Bleibe im Kleinen treu und in dem Wenigen wirst du gelobt!

 

So mancher Israelit wäre gern ein Priester bzw. ein Levit geworden, aber es ist ihm nicht vergönnt. Er gehört vielleicht zum Stamm Juda, zum Stamm Sebulon, zum Stamm Naftali oder zu welchem Stamm auch sonst noch. Mancher Israelit wird sich gefragt haben: „Was tat dieser Levit, dass er so hoch befördert wurde?“ sowie: „Was tat er, dass er befugt ist, im Allerheiligsten zu dienen, den Opferkult zu verrichten u.v.m.? Was leistete er?“ und: „Ich habe doch denselben Vater wie er, den Vater Jakob!“

 

Von Vater Jakob und Mutter Lea sind die Stämme Ruben, Simeon, Levi, Juda, Issachar und Sebulon. „Warum ist dieser Stamm besser gefördert, besser anerkannt, besser gewürdigt? Warum soll er besser als mein Stamm sein? Dieser Stamm hat denselben Vater wie ich auch, sowie dieselbe Mutter; Mutter Lea!“

 

Lies einmal, was im 1 Buch Mose Kapitel 34 steht! Darin ist eine Geschichte enthalten, die aufdeckt, dass die Leviten Mörder waren! In Sichem richteten sie ein Blutbad an. Gerade diese Mörder sollen befugt sein, anderer Menschen Sünden zu vergeben? Die Unwürdigsten sollen im Heiligtum dienen, die Versöhnung predigen und die Gnade verkündigen? Höre mir gut zu: Die Unwürdigsten sollen die Gnade Gottes verkündigen! Lies es selbst nach. (Siehe 1 Mose 34,1-31)

 

Jakob konnte die Leviten gar nicht segnen! Er sprach: „Geht weiter, der Nächste bitte!“ Verstehst du das? Er segnete die Leviten nicht. (Siehe 1 Mose 49,5-7) Dieser Stamm musste von Gott gesegnet und bestätigt werden und nicht vom Vater Jakob. (Siehe 5 Mose 10,8) Dafür nahm er sich später die Söhne Josefs, Ephraim und Manasse vor. Er kreuzte seine Hände während des Gebets, damit sich nicht noch einmal derselbe Fehler wiederhole, der bei Esau und Jakob und Isaak vollzogen wurde. (Siehe 1 Mose 48,14)

 

Die Leviten bekamen im Gelobten Land kein Land als Erbteil. Sie gingen leer aus. (Siehe 5 Mose 10,9a) Sie waren für den Dienst im Heiligtum bestimmt. (Siehe 5 Mose 10,9b) Gerade dem Stamm Levi teilt der Herr den Priesterdienst im Tempel zu! Was taten sie besser? Es sind Verbrecher! Entschuldigung, dass ich das hier kundtue. Der Herr liebt Mörder! Hör mir gut zu, damit du eine ganz andere Gesinnung bekommst! Moses ging auch aus dem Stamm Aaron hervor. (Siehe 2 Mose 2,1-2a) Er war auch ein Mörder, der sich durch Mord an einem Ägypter verging. (Siehe 2 Mose 2,11f.) Lies einmal seine Geschichte nach. (Siehe 2 Mose 2,2 – 5 Mose 34,5 bzw.12) Moses ging auch aus dem Stamm Levi hervor. Es war auch einer, der die Gnade Gottes fand. Nach vierzig Jahren kehrte er heim (Siehe 2 Mose 4,20) und durfte Israel führen. (Siehe 2 Mose 4,21a bzw. 2 Mose 3,10)

 

Im 1 Buch Chronik Kapitel 6 sind die Nachkommen Levis aufgeführt. Es ist heute nicht meine Aufgabe, sie alle aufzuzählen, aber darin steckt sehr viel Potential! Der Herr gab dem einen dieses Talent und dem anderen jenes. Doch es gibt einen unter ihnen, der sich schlau dünkt, der hingeht und sein Talent vergräbt! (Siehe Mt 25,18)

 

Lies, was geschrieben steht, siehe hier: Da trat auch herzu, der einen Zentner empfangen hatte, und sprach: Herr, ich wusste, dass du ein harter Mann bist: Du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst ein, wo du nicht ausgestreut hast; und ich fürchtete mich, ging hin und verbarg deinen Zentner in der Erde. Siehe, da hast du das Deine. Sein Herr aber antwortete und sprach zu ihm: Du böser und fauler Knecht! Wusstest du, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und einsammle, wo ich nicht ausgestreut habe? Dann hättest du mein Geld zu den Wechslern bringen sollen, und wenn ich gekommen wäre, hätte ich das Meine wiederbekommen mit Zinsen. Darum nehmt ihm den Zentner ab und gebt ihn dem, der zehn Zentner hat. Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden. Und den unnützen Knecht werft hinaus in die äußerste Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappern (Mt 25,24-30).

 

Eine andere Schriftstelle lautet, wie geschrieben steht, siehe hier: Denn wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat (Mt 13,12). Und siehe, so wirkt die Gnade. Wenn du die Gnade nicht benützt, passiert dir genau das Gleiche, was dem untreuen Knecht widerfuhr.

 

Der Herr kennt seine Knechte und Mägde. Er weiß genau, wem Er viel, wenig und gar nichts zuteilen soll. Er überträgt jedem individuell die Verantwortung über den Teil Seines Reichtums. So ist der Heiland! Das ist Gnade! Er kann machen, was Er will; Er ist souverän!

 

Die ersten beiden Knechte erhalten sehr viel; der tüchtigere am meisten. (Siehe Mt 25,15a) Beide können sich zugleich problemlos auf die Verantwortung einlassen. (Siehe Mt 25,16f.) „Du siehst, Herr, ich gewann noch zwei, oder fünf, Talente dazu.“ (Siehe Mt 25,22.20) „Ich habe jetzt zehn Talente; Herr, schau, was ich vollzog.“ Sie verdoppeln mühelos ihr Vermögen. Doch der dritte Knecht ist dazu nicht imstande. (Siehe Mt 25,24f.) Ich weiß nicht, warum er dazu nicht imstande war, was sein Problem war. Also, ich weiß es, doch ich versuche es jetzt einmal  nachzuvollziehen: Er geht hin, um ein Loch in die Erde zu graben und das Vermögen seines Herrn in der Erde zu verstecken. Damals waren die Safes in der Erde vergraben.

 

Zunächst einmal achte darauf, was er sagt: „Ich dachte“. Er dachte mehr über die Pfunde, Gaben und Talente nach, die er besaß, als die anderen. Es gibt so viele Christen, die über die Gnade nachdenken und darüber reden, aber sie nicht benützen!

 

Die ersten beiden erfahren ihren Einsatz durch Treue. Sie wirtschaften und haushalten und bekommen dafür eine große Anerkennung: „Recht so, du guter und treuer Knecht“ (Siehe Mt 25,21a.23a) Der dritte Knecht machte sich sehr viele Gedanken; mehr wahrscheinlich als die anderen zwei. Er machte sich Gedanken über seinen Pfund. (Siehe Mt 25,24) Doch er machte sich leider die falschen Gedanken! Er war sehr vorsichtig und sehr bedacht. „Was ich gefürchtet habe“ usw. (Siehe Hiob 3,25a) „Ich befürchtete, ich könnte es verlieren.“ (Vgl. Mt 25,25a) „Es ist ein Talent. Aber was ist das für so viele?“ (Vgl. Joh 6,9b)

 

Wahrscheinlich hatte er auch Ängste und Minderwertigkeitskomplexe: „Das schaffe ich nicht. Ich bringe das nicht. Ich bin nicht so begabt und talentiert wie die anderen beiden; ich kann mit denen nicht mithalten.“ Vielleicht dachte er so. Ich versuche einmal, mich in die Situation des dritten Knechts einzufühlen. „Der Herr wird mit mir nicht zufrieden sein, wenn ich nur ein Talent dazugewinne. Nur ein einziges Talent; was ist das für den Herrn?“ Er konnte mit seiner Gabe nicht umgehen! Das war sein Problem! Viele Leute können mit ihrer Gabe nicht umgehen. Sie vermehren sie nicht. Er kommt nicht einmal auf den Gedanken, das Geld zur Bank zu tragen, um dafür Zinsen einzuholen! So viele haben Vermögen, Gaben und Talente und setzen sie nicht ein! Darüber möchte ich heute sprechen! – „Mich regiert die Gnade“ ist mein heutiges Thema. – Sie kommen gar nicht erst auf diesen Gedanken.

 

Der Gemeinde zu Heilbronn war eine liebe Schwester zugehörig, die wahrscheinlich dement war, aber damals wusste man nicht, was Demenz überhaupt ist. Ein Bankdirektor dieser Stadt rief mich an und teilte mir mit: „Herr Matutis, gehe ich recht in der Annahme, dass zu Ihnen in die Gemeinde eine Frau Moser kommt?“ – Sie ging bereits heim, deshalb kann ich darüber sprechen. – „Frau Moser legt ein sehr merkwürdiges Verhalten in unserer Filiale an den Tag“, und er fügte hinzu: „Wenn sich Frau Moser das nächste Mal bei uns aufhält, würde ich Sie gern anrufen wollen. Bis Sie hier eintreffen, werde ich sie aufhalten.“ Ich sagte: „Ist gut, das kann ich machen.“ So war ich also gegenwärtig, als Frau Moser ihr gesamtes Vermögen, ihre Rente, abhob, nachzählte und wieder einzahlte. Ich sprach sie an: „Schwester Moser, was machst du?“ und sie antwortete mir: „Den Banken kannst du heutzutage nicht trauen.“ Sowie: „Ich will nur wissen, ob mein Geld noch da ist.“

 

Viele zählen ihr Geld nur nach und zahlen dann wieder ein, anstatt es gleich richtig einzusetzen. Wir sollen lernen, das Geld einzusetzen, und nicht nur nachprüfen, ob es noch vorhanden ist.

 

Der gute Mann in dem zuvor erwähnten Gleichnis setzt sein Geld nicht ein, wie er es einsetzen sollte, obwohl er alles weiß. Er benützt das Vermögen nicht, das der Herr ihm zuteilwerden ließ. Er kommt nicht einmal auf den Gedanken, den Schatz an andere weiterzugeben: „Komm, wirtschafte du mit dem einen Pfund und dem einen Talent.“ Selbst das vollzog er nicht!

 

Unserer Gemeinde in Süddeutschland war eine Schwester zugehörig – ich nenne sie Isolde, denn so hieß sie auch – die für einen Perserteppich sparte. Sehr viele Schwaben sparten damals für einen Perserteppich, und sehr viele davon waren meiner Gemeinde zugehörig. Sie legten ihr Geld für einen Perserteppich an. Nun aber war ein Aufruf in der Gemeinde wie folgt: „Wir machen im Saargebiet eine Zeltmission. Wer möchte uns unterstützen? Wer möchte mithelfen, die Neugründung einer Gemeinde im Saargebiet zu unterstützen?“ Schwester Isolde, die ihr ganzes Erspartes für einen Perserteppich zur Seite gelegt hatte, investierte es für die Zeltmission!

 

Und nun gib acht, was ich noch sagen werde: Aus dieser Evangelisation im Saargebiet traten acht Pastoren ihren Dienst an! Acht Pastoren dienten damals in der Gemeinde. Schwester Isolde hat ihren Lohn im Himmel! Sie konnte sich zwar keinen Perserteppich kaufen, aber es entstanden einige Gemeinden! Acht junge Männer bekehrten sich, gingen auf die Bibelschule und trugen das Evangelium hinaus, ringsherum! Hier denke ich ganz besonders an Helmut, der in Sinsheim, Walldorf und Mannheim eine Gemeinde gründete und noch heute als Achtzigjähriger predigt! Er war herzkrank und während er predigte und für Kranke betete, wurde er gesund!

 

Man veranlasste damals noch etwas ganz Verrücktes: Ein Evangelist rief aus: „Wenn der Herr dich heilte, dann begib dich zweimal um das Zelt und prüfe, ob du danach nicht von deinem Herzleiden erlöst bist!“ Er vollzog es, lief zweimal um das Zelt herum, und spürte: „Ich bin geheilt!“ Bis heute ist er im Predigtdienst vertreten!

 

Ein anderer hieß Charlie. Er war Pastor in Kiel, Lübeck, Nördlingen, Ingolstadt und Emmingen-Liptingen. Diese Person war ein Segen für viele Menschen! In Kiel führte er eine ganze Rockerbande zum Herrn! Diese Rocker nahmen seitdem Dienste im Werk des Herrn vor! Du siehst, wie gewinnträchtig ein Perserteppich sein kann! Schwester Isolde stellte ihren Perserteppich dem Herrn zur Verfügung und nur durch den Erlös, der sich daraus ergab, wurde das Werk für den Herrn vollzogen. Sie bekam den Lohn im Himmel dafür!

 

„Du hättest das Geld zur Bank tragen sollen“, sprach der Herr zu dem dritten Knecht. (Siehe Mt 25,27a) Er vergrub sein Geld! Ich kenne Leute, die auch ihr Geld vergruben! In Flein zu Heilbronn lebte eine Schwester, die sich einen Perserteppich zulegte – damals waren der Gemeinde elf Hauskreise inne – und ich sprach sie an: „Schwester, bei dir will ich auch einen Hauskreis machen.“ Sie erwiderte: „Johannes, was denkst du? Ich legte mir gerade einen Perserteppich zu. Der wird mir ja dann zertreten!“ Das Schlimmste dabei war, dass dann diese törichte Schwester den Perserteppich umdrehte! Dadurch werden die Fäden zertreten; der Teppich wird erst recht demoliert! Ihr Haus war für einen Hauskreis prädestiniert, da sie direkt an einer Bushaltestelle wohnte. Die Leute brauchten nur aus dem Bus treten und waren schon bei ihr. Du siehst, der eine gebraucht sein Talent und der andere nicht. Schwester Isolde setzte ihr Talent für Jesus ein, sodass die Gnade Gottes wirkte. Die andere tat es nur widerwillig.

 

Es gab damals noch einen Bruder Eberhard. Ich kenne sie alle. Wir waren gemeinsam auf der Bibelschule. Der eine wurde als Missionar nach Frankreich geschickt und betreute in Colmar eine Gemeinde sowie viele weitere. Er war ein ruhiger Mann, aber er hatte den Heiland lieb. Acht Pastoren wurden aus der Zeltmission im Saargebiet gewonnen! Und es entstanden vier bis fünf weitere Gemeinden dazu!

 

Jesus spricht hier in einem Gleichnis zu Seinen Jüngern. Er spricht nicht zu den Heiden, zu den Gottlosen und Ungläubigen. Er spricht hier ganz klare Worte aus. Es war Gnade, dass die anderen ihre Pfunde gebrauchten und die Gnade nützten! „Ich sparte.“ Ich kannte diese Isolde sehr gut. Sie hatte drei Kinder. Eines davon verunglückte tödlich. Zwei Kinder blieben ihr erhalten. Tochter und Schwiegersohn sind in einem Team Pastor. Sie betreuen eine Gemeinde. Ihr Sohn ist auf meiner Facebookseite aktiv. Immer wieder lässt er mir einen Kommentar zuteilwerden. Sie leben und dienen dem Herrn. „Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig!“ (Siehe Apg 16,31)

 

So etwas findet statt, wenn du dem Herrn dienst. Diese Isolde war nicht die populärste! Man verachtete sie, weil sie eine Witwe war; sie war eine schlichte, einfache Frau. Ihre Familie war nicht sonderlich groß in der Gemeinde anerkannt. Sie war eine Zugereiste; du kennst diesen Begriff von den Flüchtlingen her. Aber sie gab ihr Erspartes, das für den Teppich bestimmt war, mit Freuden dem Heiland! Diese Frau wird jetzt ,einen roten Teppich im Himmel haben! Das teile ich euch in aller Liebe mit; ihr könnt von mir denken, was ihr wollt. Sie half durch ihren Beitrag, den Auftrag Gottes im Saargebiet auszuführen. Was sich in diesem Zusammenhang weiter zutrug, liegt in der Allmacht des Herrn, das ist nicht unser Teil. Der Herr gebraucht das Wenige, das wir haben. Das Reich Gottes ist wie eine Kettenreaktion: es wirkt weiter!

 

Ich denke nur an Charlie, der eine ganze Rockerbande bekehrte, die aus sieben bis acht Männern bestand. Er bekehrte Banditen und diese wiederum missionieren! Udo, der der Größte und Schlimmste von ihnen war, lebt in Freiberg, Sachsen. Der Herr benützt Menschen zu Seinem Dienst! Eine Zeit lang diente er in meiner Gemeinde zu Cottbus. Dort baute er ein Indianerzelt auf, in dem er missionierte. Ein anderer wirkt in Norddeutschland in einer Baptistengemeinde. Dort ist er ein sehr erfolgreicher Pastor. Der Herr wirkt durch uns Menschen! Einer wird errettet und dieser errettet wieder einen anderen, und dieser errettet wieder andere und wieder andere und wieder andere und wieder andere. Du glaubst gar nicht, wie das Reich Gottes funktioniert!

 

Es ist Gnade, wenn wir unseren Verpflichtungen vor Gott nachkommen gleich dieser Isolde! Wir sollten uns einmal selbst zur Rechenschaft ziehen und uns fragen: „Tue ich mein Bestes oder verhalte ich mich gleich der Schwester in Flein, die nur ihren Perserteppich schonen wollte?“

 

Vollziehe, was du kannst! Mit deiner Gnade, mit meiner Gnade, mit unserer Gnade sollten wir unseren Zweck des Lebens und unsere Existenz erfüllen. „Er tat, was er konnte.“ Kann das der Heiland auch von dir sagen? „Du tatest, was du konntest.“ Mehr nicht. Denn wenn du mehr tust als das, was du kannst, übertreibst du es und begibst dich ins Pharisäertum!

 

Jesus spricht einmal in Seinem Evangelium die folgenden Worte aus: „Wer sich selbst richtet, der wird nicht gerichtet werden.“ Lies es selber nach. (Siehe 1 Kor 11,31) Noah fand Gnade bei Gott. (Siehe 1 Mose 6,8)

 

Abschließend möchte ich euch noch ein prophetisches Wort zuteilwerden lassen. Die Losungsworte, die das letzte Jahr nicht aufgebraucht wurden, verwende ich jetzt, indem ich sie  nach und nach in eine Predigt einfließen lasse.

 

So spricht der Herr: „Mit mir springst du über deine Mauern. Mit mir überwindest du alle deine Hindernisse und Begrenzungen. Lebe in meiner Gegenwart und vertraue mir, dann wirst du alles verkraften. Was ich dir einmal gab, gehört dir auch. – Was der Herr dir einmal gab, gehört dir für immer! Wirtschafte richtig, gemäß der heutigen Predigtbotschaft! – Lass dir das nicht rauben. Halte dich an meine ewigen Wahrheiten. Mein Wort gilt immer noch und gibt dir täglich, was du brauchst. Es gibt dir Optimismus für den Tag. Es ermutigt dich, weiterzumachen und festzustehen.“

 

Der Herr lehrt dich hier, andere so zu lieben wie Er dich liebte und anderen so zu dienen wie Er dir diente!

 

Gebet: Vater im Himmel, stärke alle, die meine heutige Predigt vernahmen, und gib, dass die Idee und der Gedanke aus dem Leben der Isolde, die längst beim Herrn weilt, uns inspirieren möge, das Beste für Dein Reich zu tun! Lass sie und uns, gleich Noah, Gnade bei Dir finden, damit sie und wir gerettet werden und nicht untergehen; die ganze Familie, „du und dein Haus“.

 

Vater, ich danke Dir für Deine Gnade, die Du uns offenbartest! Heiliger Geist, ermutige die Kinder Gottes, ihre Talente einzusetzen und mit ihren Gaben zu wuchern, vor allem die, deren Talente noch brachliegen. Dein Reich muss gebaut werden! Hilf uns, lieber Heiland, dass wir alle unsere Rechnungen hier, für Werbung und alles andere, bezahlen können.

 

Erwecke noch viele ,Isoldes in Deinem Reich! Dein Reich braucht Isoldes, die das Geld, das für den Perserteppich vorgesehen war, einsetzen, um das Reich Gottes zu bauen; die andere Menschen inspirieren und einfach eine Kettenreaktion auslösen in dem Namen Jesu. Amen