Im Kreuz liegt die Kraft – Predigt vom 20.04.2022

 

 

 

Ich liebe das alt-raue Kreuz!“ Halleluja! Preis dem Herrn! Und darüber will ich heute auch sprechen – über das Kreuz! Im Kreuz liegt die Kraft! Wir predigen Christus, den Gekreuzigten und den Auferstanden! Denn der Gekreuzigte würde uns nicht viel nützen! Kreuzigen vermag man schnell jemanden, aber Auferstehen, das kann niemand außer dem Herrn!

 

 

 

Wir wollen das alt-raue Kreuz preisen, rühmen, anbeten und ehren! Es ist ein großer Unterschied, ob ich etwas weiß oder ob ich etwas tue. Deshalb, meine Lieben, ist nicht nur wichtig, Lehrbuch- oder Bibelwissen zu haben, sondern, dass wir es in die Realität übertragen möchten, so: „Was ist das Kreuz für mich?“ Für mich ist es eine Kraft! Paulus sprach, was geschrieben steht, siehe hier: „Ich schäme mich des Wortes vom Kreuz nicht, denn es ist eine Gotteskraft für alle, die da selig werden.“ (Siehe Röm 1,16a DBU; 1 Kor 1,18b)

 

 

 

Man braucht praktische Erfahrungen, auch mit dem Kreuz. Sei nicht schockiert über das, was ich heute predige! Ich empfing einige Offenbarungen vom Herrn, die ich gerne weitergebe. Das Kreuz ist eine Kraftquelle für alle, die glauben wollen. Nicht allein nur das, dass ich ein Amulett habe, welches ein Kreuz enthält, nein! Das Kreuz von Golgatha ist ausschlaggebend! Das verändert Menschenleben!

 

 

 

Ohne Kreuz keine Krone! Diese Parole möchte ich heute auch herausgeben. Kaiser Konstantin errichtete, zur Zeit da das Christentum zur Staatsreligion wurde, im Kolosseum zu Rom das große Kreuz als ein Zeichen! Darunter war folgendes Schriftbild erkennbar: „Gesiegt hast Du, o Galiläer!“ Über das Heidentum, das Judentum, das Römertum, und über alles andere auch, hast Du gesiegt, o Galiläer! Auf Golgatha haben zunächst einmal Tod, Hässlichkeit und Böses triumphiert, doch dann siegte ,das Kreuz‘. Ja, der Sieg über alle Hässlichkeit und Schwierigkeit! Wie viel Leid trug sich in der Arena des Kolosseums zu!

 

 

 

Wir brauchen praktische Glaubenserfahrungen mit dem Kreuz! Wir müssen nicht nur eine Theorie haben, sondern auch eine Praxis! Es ist ein großer Unterschied, ob ich ein Kochrezept habe oder ob ich das Gericht fertige. Wir müssen innewerden, dass die Theorie auch funktioniert! Funktioniert ,das Kreuz‘? Funktioniert das, was Jesus in diese Welt brachte? Zu denken vermag man viel. „Die Gedanken sind frei“, sagte einmal ein Dichterfürst. Aber funktionieren diese Gedanken auch? Das ist mir wichtig. Funktionieren die Pläne? Ich vermag großartige Pläne zu schmieden und große Dinge zu planen, aber lassen sich diese Pläne und Prinzipien auch umsetzen? Gesetze zu machen vermag jeder, aber sie in Kraft treten zu lassen und dadurch etwas zu bewirken, nicht. Zu Denken vermag jeder, sich Rezepte, Lösungen und Medikamente auszudenken vermag jeder, aber funktioniert dieses Medikament auch? Funktioniert ,das Kreuz‘ und wie funktioniert es? Woraus setzt sich ,das Kreuz‘ zusammen? Woraus besteht es?

 

 

 

Man vermag so viele Gebete zu sprechen, aber funktionieren sie auch? Wie viele Menschen plappern nur und reden törichtes Zeug! Doch ihre Gebete erhört keiner! (Siehe Mt 6,7) Was nützen mir sämtliche Gebete, wenn keine Gebetserhörungen stattfinden? Die Frage ist: Wie viele Gebetserhörungen hattest du in deinem Leben? Das Gebet ist ein Gespräch mit dem himmlischen Vater. Frage dich selbst: „Rede ich wirklich mit dem Herrn? Wo ist Er überhaupt? Ist Er im Himmel, ein paar Lichtjahre oder gar einhundert Lichtjahre entfernt von dieser Erde?“ Für mich ist der Herr ,in mir‘. Was das alles heißt und auf sich hat, muss ich begreifen und verstehen! Jeder vermag gute und schöne Sprüche zu machen.

 

 

 

Ich möchte den Brief an die Römer Kapitel 12 Verse 1-21 als Leitmotiv für mich nehmen, als eine Art Umriss. Hier stehen praktische Anweisungen über Folgendes: Wie funktioniert mein Glaube? Glauben vermag ich viel, so z.B. an ein höheres Wesen, an Geschichten, Erzählungen und Märchen. Aber stimmen sie auch? Hier finden wir ein paar praktische Tipps. Zunächst einmal steht geschrieben: Haltet euch nicht selbst für klug (Röm 12,16c). Da beginnt es! Wir sollen die Weisheit des Herrn erleben und erfahren! Außerdem steht geschrieben: Vergeltet niemandem Böses mit Bösem (Röm 12,17a). Die praktische Anwendung – und das ist ,das Kreuz‘ – ist, dass ich das Böse ertrage!

 

 

 

In diesem Abschnitt steht geschrieben, dass wir feurige Kohlen auf des Feindes Haupt sammeln sollen. (Siehe Röm 12,20b) Wie vollzieht man das? Muss ich zum Ofen gehen, Kohlen in eine Pfanne tun und sie jemandem auf den Kopf schütten, oder wie vollzieht man das auf geistlicher Ebene? Wir müssen die Angelegenheiten des Herrn geistlich verstehen und praktisch zur Anwendung bringen!

 

 

 

Weiter steht geschrieben: Befleißigt euch der Ehrbarkeit gegen jedermann. (Vgl. Röm 12,10b) Ehrbar heißt, den Leuten nichts vorzuspielen, sie nicht zu belügen, sondern ehrlich zu sein. Das ist eine praktische Anweisung. Eigentlich wurde den zehn Geboten entnommen, wie man damit umzugehen hat. Außerdem steht geschrieben: Ist's möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden (Röm 12,18). Ja, das sollte mit jedermann stattfinden! Also mit den Menschen auf der Straße, mit deiner Familie, mit deinen Kindern, mit deinen Angehörigen, mit der Verwandtschaft und mit der Schwiegermutter womöglich.

 

 

 

Weiter steht geschrieben: Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben (5 Mose 32,35): »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.« (Röm 12,19) Es steht im Alten Testament, im Buch des Propheten Jesaja, geschrieben: „Die Rache ist mein.“ „Ich will vergelten“, spricht der Herr. (Vgl. dazu Jes 34,8 sowie auch 5 Mose 32,41) Und hier wird diese Anweisung in die Praxis umgesetzt: „Erneuert euch im Geist.“ (Vgl. Röm 12,2a NLB) Diese Anweisung steht immer wieder da. So fängt dieser Abschnitt sogar an! Wir sollen uns immer wieder erneuern und prüfen, wie folgt: „Bin ich schon soweit? Habe ich dieses oder jenes schon erreicht? Bin ich dort schon angelangt?“

 

 

 

Ich fahre fort. Es steht geschrieben: Vielmehr, »wenn deinen Feind hungert, so gib ihm zu essen; dürstet ihn, so gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln« (Sprüche 25,21-22) (Röm 12,20). Das sind ganz klare Anweisungen! „So du jemanden hungern oder dürsten, nackt oder gefangen siehst“ sowie: „Wenn du das tust“ usw., das schreibt Paulus an die Römer, „so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln.“ Und dann auch: Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem (Röm 12,21). Das sind ganz klare, praktische Anweisungen.

 

 

 

Das Kreuz muss praktisch erlebt und erfahren werden, nicht nur im Kopf oder etwa so, dass man es als Amulett am Hals trägt, sondern so, dass man das Kreuz wirklich erlebt und erfährt! Man sammelt Erfahrungen während man etwas ausführt. Zu wissen vermag ich alles! Zu lesen vermag ich alles! Weißt du, es wird so viel Wissen durch Literatur angehäuft! Etwas zu lesen vermag jeder. Aber ich muss mich bewähren! Das heißt, wenn es meinem Feind ,dürstet‘, wenn er in Not gerät, dann muss ich ihm helfen! Ich darf keinen Unterschied machen zwischen Freund und Feind!

 

 

 

Ich werde heute ,ein paar heilige Kühe schlachten‘. Das mache ich immer gerne. Schade, dass ich kein Metzger geworden bin. Man sammelt Erfahrungen während man Experimente durchführt. Für mich war der Physikunterricht in der Schule großartig! Ich ging damals gar nicht nach Hause, weil ich noch mehr wissen, sehen und lernen wollte! Es reicht nicht aus, nur die Theorie bzw. die Formeln zu haben, sondern wir benötigen auch die Praxis! ,Das Kreuz‘ ist keine Formel, sondern Praxis! Es bedeutet, ,aus dem Boot auszusteigen‘, so wie es Petrus damals vollzog, als sich der Sturm auf dem Meer zutrug und er auf Jesus blickte. (Siehe Mt 14,29b) Auf Jesus zu blicken und nicht von Ihm wegzusehen – das ist, Jesus nachzufolgen! Dort zu sein, wo Jesus ist und sich in Krisen und Gefahren zu bewähren wie folgt: „Das ertrage ich alles durch Ihn!“, und nicht nur lediglich so: „Ich bete das alt-raue Kreuz an und preise das alte Holzstück von Golgatha.“ Das existiert nicht mehr! Das ist schon längst verfault und verfallen!

 

 

 

Wir müssen unsere Hausaufgaben erledigen und die Kraft des Herrn erleben! Es muss ,ein Flussbett‘ in unserem Leben geben, damit sich das Wort des Herrn, der Heilige Geist, Seinen Weg bahnt! Wir müssen lernen, im Einklang mit dem Wort des Herrn sowie mit der Natur zu leben, und nicht nur mit dem Schöpfer, etwa so: „Ich akzeptiere das Wort des Herrn.“ Ich sage auch ganz klar: Wir müssen richtig mit der Natur leben, uns richtig ernähren und wirklich mit unserer Umgebung Frieden haben! Habt mit allen Menschen Frieden“ las ich bereits. Und das, selbst mit den schwierigsten Menschen in der schwierigsten Lebenssituation! Und vor allem auch, mit schwierigen Menschen in der Familie. Und jeder hat in seiner Familie jemanden, der schwierig ist.

 

 

 

Jetzt komme ich zu einem wichtigen Anliegen, das im Wort Gottes geschrieben steht. Jesus spricht:Liebt eure Feinde“. (Siehe Mt 5,44a) Nicht nur die Freunde! Die Freunde zu lieben vermag jeder Depp! Aber die Feinde zu lieben – und das zu lernen ist so wichtig! – ist schwer. Liebe deinen Feind! Baue eine Brücke anstatt sie niederzureißen! Mit dem geschriebenen Wort wollen wir reifen, so: „Was sagt das Wort Gottes aus? Was lehrte mich das Wort des Herrn? Wie weit bin ich jetzt? In wie weit wurde dieses oder jenes Wort, welches an mir erging, ausgeführt?“ Wir sollen reifen! Das ist der Plan des Herrn für uns! Das ist ,das Kreuz‘. Ich muss reifen und jeden Tag mehr ertragen, erdulden und verstehen.

 

 

 

Wir müssen das Wort des Herrn und das Reifen richtig verstehen, so: „Was ist das? Wie funktioniert das? Wie bringe ich das zur Anwendung?“ Also, das Rezept in Empfang nehmen, sich vom Herrn bearbeiten, massieren und bedienen lassen und am eigenen Leib erfahren, wie wohl das tut! Das Kreuz muss man am eigenen Leib erfahren und spüren! Es muss am eigenen Leib wahrgenommen werden, gleich dem, wie man Zeltbau betreibt. Das Zelt ist nicht mehr als ein Lappen, aber es braucht Pflöcke. So gleicht das Kreuz auch einem Pflock, der ein Dach über mein Leben spannt. Die Planen werden von Pfählen getragen bei einem Zelt. Paulus war ein Tuch- und Zeltmacher. Deshalb schreibt er an die Römer: „Nehmt an, was wichtig ist. Wir brauchen den Geist auf jeden Fall, aber wir brauchen auch Verstand und Klugheit.“ (Siehe Röm 12,2) Was nützt es, wenn du Geist hast, aber keine Klugheit. Viele Menschen besitzen zwar den Heiligen Geist, aber sie wenden Ihn nicht an. Er kann nichts in ihrem Leben produzieren.

 

 

 

Wann sprach der Heilige Geist zum letzten Mal zu dir? Wann offenbarte Er sich dir? Es reicht nicht aus, eine innere Stimme, ein frommes Gefühl, Gänsehaut oder einen frommen Wunsch zu haben. Dieses Ansinnen muss zur Realität werden! Wünschen vermag man sich viel. Der Geist braucht einen Körper; eine Verkörperung. Das teile ich euch in aller Liebe mit. So ist das natürliche Leben. Das Idealbild braucht eine Idee. Der Idee geht eine Ausarbeitung sowie ein Modell und Muster voraus. Anderenfalls, so du sagst: „Irgendwie fügen wir etwas hinzu!“, entwickelt es sich zu einem Monster. Es braucht einen Plan, ein System.

 

 

 

Jede Form braucht Konturen. Der Glaube braucht eine Grundlage, ein Fundament, einen Unterbau, sonst wäre alles wie auf Sand gebaut! Du kennst ja die Geschichte, die der Heiland zu uns sprach und die geschrieben steht, siehe hier: Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute (Mt 7,24). Wer es nicht tut, ist ein Narr! Die Flut reißt alles hinfort! (Vgl. Mt 7,26f.)

 

 

 

Der Herr will, dass Sein Wort in unserem Leben nicht leer zurückkommt! (Siehe Jes 55,10f.) Es sei nicht nur Wort und Wirkung, und nicht nur der Buchstabe! Der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig. (Siehe 2 Kor 3,6b) Der Geist ohne den Buchstaben ist auch zu nichts nütze. Logos und Rhema gehören zusammen im christlichen Glauben!

 

 

 

Wir sind erst erfolgreich und gesegnet, ihr Lieben, durch die Einheit von Seele, Geist und Leib. Manche sind töricht und rufen aus wie folgt: „Wenn zwei oder drei in der Gebetsstunde, im Hauskreis o.Ä. eins werden, findet die Erhörung unserer Gebete statt!“ (Siehe Mt 18,20) Das ist Unfug! Das steht so nicht in der Heiligen Schrift! Diese Deutung ist verkehrt! Seele, Geist und Leib – diese Trinität liegt im Menschen selbst vor! Wenn diese Drei in Einheit mit dem Vater im Himmel, dem Heiligen Geist und dem Herrn Jesus Christus sind, dann können wir bitten, was wir wollen und es findet statt. (Siehe Joh 15,7) Diese Einheit, sowohl im Geist als auch im Körper, ist so wichtig! Wenn der Körper nicht will, kann der Geist tausendmal wollen, er wird nichts erreichen! Deine Seele kann sich wünschen, was sie will, es trifft niemals ein.

 

 

 

Ohne Kreuz keine Krone.“ – „Ohne Fleiß kein Preis.“ Diese Sprüche kennst du bestimmt. Wir vermögen ausschließlich nur dann etwas zu verbessern, wenn wir probieren, es ausprobieren, experimentieren und beobachten, ob es funktioniert, so: „Trägt mich das Eis? Ist es stark genug? Vermag ich darauf zu robben oder gar in einem Pferdefuhrwerk durchzufahren?“ Was nicht arbeitet ist nutzlos! Das sortiere ich aus! Deshalb ist Folgendes so wichtig: Wissen und Tun sind die beiden wichtigen Faktoren im Leben eines Christen! Dann läuft die Sache rund und fließt einfach.

 

 

 

Als Mieter vermagst du die Wohnung nur zu betreten, wenn du den Mietzins zahlst. Solange das nicht stattfindet, findest du das Schild „Betreten verboten!“ vor. Die Wohnung ist für dich unbegehbar. So verhält es sich bei unserem himmlischen Vater. Viele Menschen erbitten etwas vom Herrn, ohne ,den Mietzins‘ zuvor beglichen zu haben. Sie tun dieses und jenes nicht.

 

 

 

Die ,Fenster des Himmels‘ öffnen sich, wie geschrieben steht, siehe hier: Und prüft mich hiermit, spricht der HERR Zebaoth, ob ich euch dann nicht des Himmels Fenster auftun werde und Segen herabschütten die Fülle (Mal 3,10b). Aber zuvor steht das Folgende geschrieben: Bringt aber die Zehnten in voller Höhe in mein Vorratshaus, auf dass in meinem Hause Speise sei (Mal 3,10a). Die Fenster des Himmels werden aufgetan, wenn du den Zehnten bringst! Das ist kein Problem! Da gibt es keine Diskussion und keine Frage!

 

 

 

Der Herr macht aus Niederlagen Siege. Auch wenn es schwerfällt, du musst zuerst etwas unternehmen, denn du bist der Vorposten Gottes. Du musst vorangehen! Du musst den ersten Schritt vollziehen! Der Herr vollzieht dann alle weiteren Schritte, die du nicht mehr zu vollziehen vermagst. Wir singen des Öfteren das Lied, das wie folgt lautet: „Mir ist Erbarmung widerfahren, Erbarmung, deren ich nicht wert.“ Aber ich muss zunächst einmal wissen, was in mir und mit mir stattfand! Das Kreuz muss eine Realität werden! Es muss zunächst einmal die Sündenerkenntnis in mir vollzogen worden sein. Anschließend muss ich die Sündenbekenntnis nachvollziehen, umkehren und eine andere Richtung einschlagen! Von nichts kommt nichts. „Mir ist Erbarmung widerfahren“ usw. Was also verursachtest du, sodass du Gnade benötigst und der himmlische Vater Gnade vor Recht walten lassen soll?

 

 

 

Wir singen so leichtfertig: „Mir ist Erbarmung widerfahren“, doch was fand zuvor statt? Was verursachtest du? Denke einmal darüber nach! Zuerst muss etwas der Quere laufen, damit der Herr überhaupt Gnade und Erbarmen schenken kann! Wir vermögen erst dann etwas zu verbessern, nachdem wir erkannten, dass dieses oder jenes verkehrt war oder dieses und jenes in die verkehrte Richtung verlief. Wo gingst du deine eigenen Wege? Wo fielst du in Sünde? Wo gerietest du ins Elend? „Mir ist Erbarmung widerfahren“. Du vermagst erst dann um Gnade zu bitten, wenn du in der selbst verursachten Patsche sitzt und den Weg hinaus nicht mehr findest. Wo bist du in Jammer gefallen? Wo kann dir der Herr helfen?

 

 

 

Mir ist Erbarmung widerfahren“ – die Kraft des Kreuzes und des Erbarmens! Jesus sprach: „Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.“ (Siehe Lk 5,31) Deshalb, ihr Lieben, gilt: Es ist kein Verbrechen, wenn man krank, schwach und am Boden zerstört ist. Paulus flehte zu Gott: „O Herr, nimm diesen Pfahl von mir! Hänge ihn auf! Vertreibe ihn!“ „Ich flehte dreimal“, sprach Paulus. (Siehe 2 Kor 12,8) Und weißt du, was der Herr erwiderte? Lass dir in deiner Schwachheit an meiner Gnade genügen.“ (Vgl. 2 Kor 12,9) Die Gnade ist genug! Das ist das Kreuz! Der Herr hilft mir in meiner Schwachheit und Unfähigkeit! Erst im Kreuz liegt die Kraft! Erst das Kreuz befördert mich zum Herrn!

 

 

 

Wenn ich so die Geschwister unserer Gemeinde betrachte, stelle ich fest, dass keiner zum Herrn kam, als es ihm gutging, als er jung war, als er verliebt war und alles in seinem Leben stimmte. Er kam zum Herrn, als es ihm dreckig ging. Zunächst einmal muss etwas Negatives stattfinden, damit daraus etwas Positives erwächst. Das Kreuz ist ein Pluszeichen. Es wertet auf von Minus zu Plus. Ja, das ist das Kreuz! Zuvor muss etwas Negatives stattfinden, damit der Herr eingreift und hilft. Du wirst arm, krank, obdachlos oder dergleichen. Du fällst in Sünde. Zuerst musst du verletzt werden, dann erst ist es möglich, dich zu heilen, zu verbinden, zu verarzten usw. Der Geschichte des Mannes, der unter die Räuber fiel, geht der Tatbestand voraus, dass er überfallen wurde und sich eine Verletzung zuzog. Warum solltest du einen gesunden Menschen verbinden? Du würdest sagen: „Was fällt dir ein? Bist du wirr?“ Ohne Kampf keinen Sieg. Ohne Niederlage keinen Erfolg. Deshalb nimm das Kreuz ernst! In der Bibel ist Folgendes aufgezeigt. Es steht geschrieben: Da sprach er zu allen: Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach (Lk 9,23). Wer mir nachfolgen will, der nehme sein Kreuz auf sich“ – also nicht das Kreuz Jesu, sondern sein eigenes – „und folge mir nach.“ Jeder soll ein Kreuzträger gleich Simon von Kyrene sein. (Siehe Lk 23,26)

 

 

 

Du brauchst die Gegensätze, damit dir der Unterschied klar wird und du erkennst, was alles stattfand. Ohne Finsternis gibt es kein Licht. Zuerst ist die Finsternis da, genau so, wie es in der Schöpfungsgeschichte beschrieben ist. Die Schöpfungsgeschichte begann genau so. Die Finsternis bedeckte das Erdreich und der Herr sprach: „Es werde Licht!“ (Siehe 1 Mose 1,1-3) Da finden die Wunder statt, ihr Lieben! Ohne Nacht kein Tag. Ohne Kreuz keine Krone. Hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass nur die Traurigen Trost erlangen? Solange du noch nicht verzweifelt und am Boden zerstört warst, hilft dir keiner. Dir vermag kein Trost verliehen zu werden. Gesegnete und zufriedene Menschen brauchen keinen Trost, aber die unglücklichen! „Nur Sündern kann vergeben werden“, ist im Wort Gottes aufgezeigt. (Siehe Joh 8,7ff.) Viele verstanden die Vergebung nicht, weil sie nicht in Sünde fielen! Erst nachdem du tief in die Sünde fielst und im Schlamassel steckst, vermagst du nun Vergebung zu erleben und zu erfahren!

 

 

 

Jesus sprach die folgenden Worte aus: „Wem viel vergeben ist, der liebt viel.“ (Siehe Lk 7,47a) Denke an Maria Magdalena in Betanien. Über sie wurden die folgenden Worte laut, die geschrieben stehen siehe hier: Da aber das der Pharisäer sah, der ihn eingeladen hatte, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wäre, so wüsste er, wer und was für eine Frau das ist, die ihn anrührt; denn sie ist eine Sünderin (Lk 7,39). „Wenn Jesus wüsste, was das für eine Frau ist! Wenn Er ein Prophet wäre, ja! Aber Er lässt sich von ihr berühren und die Füße salben!“ Jesus sprach: „Dieser Frau wurde viel Vergebung zuteil, darum liebt sie auch viel.“ Viele Menschen verspüren keine richtige Liebe zu Jesus, weil sie keine Vergebung erfuhren. Je schlimmer deine Sünde war, je größer deine Vergebung war, die daraufhin vollzogen wurde, desto mehr bist du fähig, zu lieben und umso mehr folgst du Jesus nach. Heiligen muss keine Vergebung zuteilwerden. Nirgendwo in der Bibel steht geschrieben, dass ein Heiliger kommen und die Vergebung abholen solle. Nur die in Ungnade fielen, benötigen Erbarmung. Nur diese singen laut: „Mir ist Erbarmung widerfahren, Erbarmung, deren ich nicht wert.“ Gleich Maria Magdalena! Die Pharisäer rümpfen die Nase und Judas Herz wird von Satan vereinnahmt! Während der Fußwaschung gelangte Satan in das Herz des Judas Ischariot. (Siehe Joh 13,18b.26b) Also, wem viel Vergebung zuteilwurde, der liebt viel! Ja, das Kreuz! ,Bist du schon am Kreuz angelangt?‘

 

 

 

Wer glaubt, dass er klug sei“, ist immer wieder im Wort Gottes aufgezeigt. Solange du Worte sagst wie: „Das habe ich immer schon gesagt“ oder: „Das wusste ich schon vor zehn Jahren“, gelingt es keinem, dich zu belehren. Du bist unbelehrbar und rennst in dein Verderben! Wer glaubt, er sei klug, ja! Im Wort des Herrn steht geschrieben: „Und Gott erhaschte die Weisen in ihrer Klugheit, aber den Einfachen, den Unmündigen, den Kindern offenbarte Er das Reich des Herrn. (Vgl. Mt 11,25) Eine weise Person – und diese Worte teilte eine weise Person aus Deutschland mit – sagte das Folgende: „Ich weiß, dass ich nichts weiß!“ Je weniger du weißt, desto mehr wird dir die Offenbarung des Herrn zuteil! Von wegen „Ja, ich weiß schon alles“. Vergiss es!

 

 

 

Ohne Kreuz gibt es keine Krone! Die Kraft liegt im Kreuz! Das ist Gotteskraft: „Herr, ich brauche Dich! Ich muss Dich haben! Ohne Dich komme ich nicht weiter!“ Das Kreuz ist das Mittel, welches das Negative besiegt und beseitigt! Auch wenn es manchmal schmerzlich ist, verstehst du? „Ich weiß, dass ich nichts weiß! Ich weiß, dass ich nichts bin! Ich weiß, dass ich nichts habe! Alles, Herr, bist Du!“ Auch wenn es schwer ist, demütig den untersten Weg zu gehen, aber das Kreuz befördert uns nach oben! Erst über das Kreuz wurde Jesus erhöht, nicht bereits bei der Himmelfahrt! Jesus sprach: „Wenn ich einst erhöht werde, ziehe ich euch alle zu mir.“ (Siehe Joh 12,32) Die Erhöhung Jesu war Seine Kreuzigung, Seine Gottverlassenheit, Seine Schmerzen, Seine Einsamkeit!

 

 

 

Der verlorene Sohn musste zuvor verlorengehen, damit er nach Hause zu kommen und ins Vaterhaus zurückzufinden vermochte und ihm daraufhin Erhöhung zuteilwurde. So viele Menschen fanden den Herrn noch nicht, weil sie noch nicht verlorengingen. Sie waren noch nicht weit von zu Hause entfernt, verprassten, verluderten, verlebten und vertaten noch nicht alles! Mitten im Schweinestall besinnt sich der verlorengegangene Sohn und ruft aus: „Mein Vater hat Brot die Fülle! Was habe ich hier zu suchen?“ (Siehe Lk 15,17) Damit du die Liebe des Vaters begreifst, musst du einmal ,im Schweinestall‘ landen. Erschrick nicht, was ich dir sage, aber so ist das! Da begreift der Junge die Liebe des Vaters und versteht! Erst dann fängt er an, Vater und Mutter zu ehren, wie: „Mein Vater hat Brot die Fülle!“ Verstehst du? Erst dann macht er sich auf und geht nach Hause! Der Hunger trieb ihn nach Hause! „Dieses Gefräß ist nichts für mich! Aber mein Vater hat Brot die Fülle!“

 

 

 

Manche Verlorene kommen nur heim, weil es sie hungert, sie nicht satt sind und hungrig bleiben. Über das Hungern gelangten sie zur Erkenntnis! So gelangt man zu diesem alt-rauen Kreuz, gleich dem Lied, das wir vorhin vernahmen. Er sinnt nach: „Das mein Vater noch da ist! Ja, und dass es möglich ist, zu Ihm zu gehen!“ sowie: „Wie wird Er mich aufnehmen? Wie wird Er mich empfangen?“ So viele Menschen erlebten noch nicht die Realität der Liebe des Herrn, weil sie noch nicht verlorengingen!

 

 

 

Du findest zum Herrn durch Krankheit, Not, Furcht u.a. „Haltet euch nicht selbst für klug“, schreibt Paulus. So lange es jemandem gut geht, fragt er nicht nach Gott. Also ich kenne so jemanden nicht. „Wozu brauche ich Gott?“ oder: „Die Hälfte meiner Gebete vermag ich mir selbst zu erhören, und ich vermag mich auch selbst demgemäß zu verhalten!“ Er hält sich für klug, tüchtig und gescheit, so: „Ich kann das vollziehen! Ich bin ein Pharisäer! Ich bin ein perfekter Mensch! Herr, ich danke Dir!“ (Siehe Lk 18,11) Aber der Sünder ruft aus: „Herr, sei mir armen Sünder gnädig! Herr, erbarme Dich meiner!“ (Siehe Lk 18,13)

 

 

 

Wir finden zum Herrn, wenn es uns übel ergeht. Im Übel liegt das Kreuz! Im Kreuz liegt die Kraft!Das musst du entdecken! Wenn ich jetzt zu meinem Vater gehe, so erkenne ich Folgendes: „Nimmt Er mich an oder nicht? Vermag ich nach Hause zu kommen oder nicht? Darf ich nach Hause kommen? Wie reagiert Er auf mich?“

 

 

 

Als die Kirchenväter nach Amerika auswanderten und gen West, also von der Ostküste zur Westküste zogen, zur Zeit da die Eisenbahn gebaut wurde, lief ein Junge aus einem gläubigen Elternhaus fort. Er kannte viele Leute, die daheim die Heilige Schrift studierten, fleißig lasen und ihre Andacht hielten. Das lag ihm ferne! Es war ein Mennoniten-Bruder aus einem Mennoniten-Stamm. Er rief aus: „Das will ich nicht! Ich ziehe in die große, weite Welt! Ich will das Leben kennenlernen, genießen und ausleben!“ Er zog los und irgendwann überfiel ihn ein so großer Schmerz, gleich dem verlorenen Sohn. Er schrieb eine Postkarte an seine Mutter: „Mutti, darf ich nach Hause kommen? So du es mir erlaubst, hänge bitte ein weißes Tuch an die Wäscheleine“, denn seine Familie wohnte schräg gegenüber eines Bahndammes. Und: „Dann weiß ich, dass ich zu euch zurückkehren darf.“ Weißt du, was stattfand? Die Mutter hängte nicht nur ein weißes Tuch auf, sondern sämtliche weißen Tücher, die sie vorfand! Die Leine war voller weißer Tücher bespannt, als der Junge zur vereinbarten Uhrzeit vorbeifuhr! Er brach fast zusammen während er vorbeifuhr und sprach: „Ich darf auf jeden Fall nach Hause kommen!“ Das ist das Kreuz! Wenn du das verstehst, weißt du: Gott setzte ein Zeichen als Symbol: „Ich darf nach Hause kommen! Ich bin bei meinem himmlischen Vater willkommen!“ Die Not zieht die Menschen zum Herrn! Die Not ist es, die den Menschen den Weg gen Himmel ins göttliche Vaterhaus zeigt!

 

 

 

Es ist erstaunlich! Erst im Schweinestall in der Fremde besinnt sich der Junge! Dort, wo er alles verlebte und verprasste, besinnt er sich, so: „Also, mein Vati und meine Mutti haben Brot die Fülle!“ Hunger ist es oftmals, der einen nach Hause zieht, der einen dazu treibt, den Kreuzesweg zu gehen.

 

 

 

Und jetzt möchte ich noch ein paar Wahrheiten verkündigen: In der Todesstunde finden viele Menschen zu Gott heim! Du weißt es gar nicht, doch in Bruchteilen von Sekunden erlebt der Mensch seine ganze Verlorenheit. Ich hatte einmal eine Nah-Tod-Erfahrung wie folgt: Innerhalb einiger Sekunden, bevor ich von meinem Motorrad gegen eine Mauer fiel und eine Gehirnerschütterung bekam, sah ich alles, was in meinem Leben – es war noch ein junges Leben – stattfand, was noch nicht in Ordnung war! Und genau das ist es! In der Todesstunde erlebt der Mensch die Gegenwart des Herrn! Er ist in der Ewigkeit und es gelingt ihm nicht mehr, davonzulaufen.

 

 

 

Du wirst nicht glauben, was da alles passiert, gerade jetzt während der Kriege, in der Ukraine und wo sie nicht überall stattfinden! In den letzten Jahren, seit 1945 bis heute, fanden nahezu 200 Kriege statt! Gerade während der Kriege und so auch dann, wenn die Menschen plötzlich sterben, in Bruchteilen von Sekunden, bevor der Geist ausfährt, erlebt der Mensch die Gegenwart des Herrn! Es finden viele Menschen zu Gott, selbst die schlimmsten Atheisten: „Herr, wenn es Dich gibt“ usw. Selbst den Atheisten, Gottesleugnern und Spöttern vergeht das Lachen, wie: „Ich stehe vor Gott und auf tausend Fragen habe ich keine Antwort.“ Dann, wenn die Schmerzen kommen und die Sterbenden damit beginnen zu stöhnen: „O Gott, o Gott, o Gott!“, dann rufen sie zum Herrn! Verstehst du das? Sie wissen es vielleicht nicht besser. „O Gott, o Gott, o Gott!“ Das vermag jeder Mensch zu rufen. Der Herr vernimmt ihr Rufen! Im Wort des Herrn ist Folgendes aufgezeigt: Es steht geschrieben: Ruf mich am Tage der Not; dann rette ich dich und du wirst mich ehren (Ps 50,15 EU). Das steht in der Heiligen Schrift. Das geschieht vor allem dann, wenn es heimwärts geht. Das Geheimnis des Lebens – passt gut auf – liegt im Sterben. Ja, das Geheimnis des Lebens liegt im Sterben! Da entdecken die Menschen den Herrn! ,Am Kreuz‘ erleben wir die Kraft Gottes! Wenn es nach Hause geht, offenbart sich uns der Herr! Hier ist Jesus dahingegangen und hinterließ uns etwas! Am Kreuz starb unser Heiland!

 

 

 

Zwei Leute wurden neben Jesus ans Kreuz geschlagen. Es waren zu Seiner Linken und zu Seiner Rechten die beiden Schächer bzw. Schlächter oder wie auch sonst wir diese beiden nennen mögen. Und der eine rief aus: „Jesus, wenn Du in Dein Reich kommst, denke an mich!“ (Siehe Lk 23,42) Und Jesus erwiderte: „Ja, ich will deiner gedenken, wenn ich Zutritt zu meinem Reich habe.“ (Vgl. Lk 23,43) Der Herr denkt an uns ,wenn wir am Kreuz hängen‘! Das Kreuz öffnet uns den Himmel! Erst durch das Kreuz erinnert sich der Herr an uns! Ja, dieses Kreuz, welches Jesus Durchtritt verschaffte! Preis Gott! Tröste dich! Er will, dass allen Menschen geholfen werde und alle zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. (Siehe 1 Tim 2,4) Zu Lebzeiten wird es ihnen nicht gelingen, sich zur Erkenntnis der Wahrheit durchzuringen, aber in der Todesstunde immer! Denn da gelingt es ihnen nicht mehr, davonzulaufen oder irgendetwas zu verrichten. Sie müssen sich der Wahrheit stellen. Sie sind im Koma.

 

 

 

Ich hörte von Leuten, die sich im Koma befanden, wie sie nach dem Herrn riefen. So schnell stirbt ein Mensch nicht, weil der Todeskampf ein paar Sekunden, Minuten oder gar Stunden währt, da der Atem anhält, die Durchblutung nachlässt und mehr stattfindet, als du überhaupt zu denken vermagst. Ein Bruder war einst in unserer Gemeinde zu Gast, der den Tod erfuhr! Es war ein Pastor aus Amerika, der hier zwei Tage einen Predigtdienst verrichtete. Er erzählte uns, dass jemand gemeinsam mit ihm folgendes Lied sang: „Welch ein Freund ist unser Jesus“. Er hörte „den Engelsgesang“. Eigentlich wurde er bereits aufgegeben, für Tod erklärt und mit einem Blaulichtfahrzeug ins Krankenhaus transportiert. Er war zugedeckt, weil man dachte, dass seine Sterbestunde bereits vorbei wäre und man ihm deshalb keine Aufmerksamkeit mehr zuteilwerden lassen müsse. Aber jemand legte für ihn ein gutes Wort ein. Diese Person bewies, dass es ein Pastor sei und sie sich auf dem Weg zu einer Konferenz befinden würden. Der „Tod“ holte ihn unverhofft ein.

 

 

 

Zwischen Himmel und Erde gibt es so viel, was nicht in den Schulbüchern steht, was die Theologen nicht wissen und die Philosophen bisher nicht errieten. Verstehst du das? Wir müssen erleben, wie es ist! In Brackenheim betreute ich einen sterbenden Bruder. Ich betete, sang und las ihm etwas aus der Bibel vor. Manchmal hielt ich nur seine Hand. Selbst wenn du nur die Hand hältst, spüren die Menschen mehr, als du denkst. Plötzlich kommt diese Person zu sich und ruft aus: „Hier sind Vögel! Ja, hier sind Vögel!“ Ich vermochte mir dabei nichts vorzustellen, aber weißt du, was diese Person erfuhr? Sie erfuhr Engel, die sie heimholten! Mein Bruder rief aus: „Hier sind Vögel!“ In der Heiligen Schrift steht es geschrieben: Wenn die Erlösten heimgehen, werden die Engel kommen und sie heimtragen. Lazarus wurde heimgetragen direkt in Abrahams Schoß. (Siehe Lk 16,22a)

 

 

 

Tröste dich! Auch in der Todesstunde erfährst du die Gegenwart des Herrn! Gott ist nicht nur ein Gott der Lebenden, sondern auch ein Gott der Toten. Auch der Tote lebt bei Gott! Der Tod ist nur für den Übergang vom Diesseits zum Jenseits vorgesehen! Tröste dich! Jesus starb auch für diese Art Menschen, die nichts vom Herrn wissen wollen, siehe hier: „Wenn Du in Dein Reich kommst, denke an mich.“ Der andere stellte diese Frage nicht. Aber an jenen dachte der Herr gewiss auch.

 

 

 

Der Schrei Jesu am Kreuz: „Mein Gott, mein Gott, warum verließest Du mich?“ (Siehe Mt 27,46) sagt aus, dass der Herr alle verlassenen und verstoßenen Seelen erreicht! Die einzige Aufgabe bezüglich einer echten Mission und eines echten evangelistischen Dienstes ist die folgende, siehe hier: Bete für irgendeine Person, so: „Herr, offenbare Dich dem Bruder oder der Schwester, meinem Vati oder meiner Mutti oder diesem und jenem!“ Wir können nichts tun, außer zu bitten, dass dieser oder jener Person Offenbarung widerfährt. Jesus sprach die folgenden Worte aus, die geschrieben stehen, siehe hier: „Niemand kommt zu mir, es sei denn, dass der Vater ihn ziehe.“ (Siehe Joh 6,44a) Bete für diese Menschen, liebe sie, sei freundlich zu ihnen und begegne ihnen respektvoll! Diene ihnen so gut du es eben vermagst und bringe ihnen durch dich den Herrn nahe! Der Herr möchte durch dich wirken! Er möchte durch dich hindurchfließen!

 

 

 

Jesus sprach, was geschrieben steht, siehe hier: Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen (Joh 7,38). Plötzlich erkennen Lahme, Blinde und Taube das Licht des Herrn. Woanders als bei gläubigen Menschen erleben sie den Herrn nicht! Eventuell noch in der Natur. Die Natur bahnt sich ihren Weg. Er merkt: „Ich kann weder etwas ausrichten noch eine Veränderung vollziehen.“ In der Natur gestaltet sich das Leben selbst! Alles reift von selbst ganz natürlich. Aber dir ist es möglich, die Liebe des Herrn jemandem anheimzustellen und zu sagen: „Herr, segne sie.“ Herr, segne auch alle Menschen, die jetzt gerade, wo auch immer sie sich gerade befinden mögen, im Internet oder wo auch sonst noch, diese Andacht hören. Dort wird das Negative durch das Positive überwunden durch die Liebe des Herrn! ,Das Kreuz erhält die Krone.‘ Ausschließlich das Kreuz! Menschen, die Leiden und Schwierigkeiten durchleben, erfahren das Kreuz. Törichte werden klug durch das Kreuz. „Ich liebe das alt-raue Kreuz“ singt der Liederdichter. Der Schwache wird stark durch das Kreuz. ,Dem Kreuz wird eine Krone aufgesetzt.‘ Das Kleine wird groß und das Wenige wird viel durch das Kreuz. Ja, eins und eins sind zwei. Es findet Vermehrung statt. Unmündige werden mündig. Feinde werden Freunde durch das Kreuz. Betrachte die Schächer! Zuerst spotteten sie über Jesus, so: „Was will denn dieser da! Warum ist Er ans Kreuz geschlagen!“, und dann werden sie Freunde. Aus Feindschaft wird Freundschaft.

 

 

 

Nun folgt die Botschaft, die mir, da der Herr sie mir aufschloss, sehr wichtig erscheint: Am Kreuz wird alles überwunden! Damals verließen zwar alle Jesus, aber am Kreuz fügte sich alles, wie folgt: Maria und Johannes fanden zusammen. „Maria, Mutti, das ist dein Sohn!“ (Siehe Joh 19,26) „Johannes, das ist deine Mutter!“ (Siehe Joh 19,27a) „Ich werde sie alle zum Vater – zum Himmel und zum Reich Gottes – ziehen.“ Das geht von selbst!

 

 

 

Das Kreuz verändert die Menschen! Ja, das Kreuz! „Gesiegt hast Du, o Galiläer!“ Dieser Satz ist in großen Lettern im Kolosseum aufgezeigt. Ich erschrak zunächst einmal, als ich diese Aufschrift sah! Ich dachte bei mir: „Was sucht das Kreuz an einer so gottlosen, unheiligen, heidnischen Stätte?“ Erst als man es von Nahem betrachtete, las man die Worte des Kaisers Konstantin, die wie folgt lauten: „Gesiegt hast Du, o Galiläer!“ Es ist so wichtig, dass wir näher zum Kreuz gezogen werden, damit wir es erleben, erfahren und verstehen! Liegt es weiter zurück, denken wir: „Ach, diese Geschichte ereignete sich vor zweitausend Jahren.“

 

 

 

Das Kreuz macht den Unterschied, denn aus bitter wird süß. Betrachte das Folgende: Die Israeliten kommen aus Ägypten und haben Durst. Sie eilen zum See, um Wasser zu schöpfen und bemerken, dass das Wasser bitter und ungenießbar ist. Das fand bei der Wüstenstation Mara statt. Sie rufen aus: „Dieses Wasser ist ungenießbar!“ (Vgl. 2 Mose 15,24) Daraufhin befragt Moses den Herrn: „Lieber Gott, was soll ich tun?“ Der Herr sprach: „Schnitze ein Holzstück und lasse es dem Meer zuteilwerden.“ Daraufhin wurde das Wasser genießbar! (Siehe 2 Mose 15,25a) Durch das Kreuz, Brüder und Schwestern, wird das Holz – wird unser Leben und unser Alltag – genießbar! Halleluja! Durch das Kreuz wird unsere Familie genießbar! Wenn lauter ungenießbare Leute in deiner Familie, in der Gesellschaft oder Gemeinde sind, werden sie genießbar gemacht durch das Kreuz! Sie sind plötzlich süß! Das Wasser war plötzlich süß und angenehm!

 

 

 

Damals verließen viele Menschen Jesus. Sie verstanden Ihn nicht. Erst durch das Kreuz kamen sie einander näher. Alle waren Verräter! Alle liefen davon! Alle versagten, außer Johannes, der bis zum Schluss am Kreuz blieb, zusammen mit der Mutter Maria und einigen Frauen. Die Klugheit des Herrn ist unbegreiflich! Sie liegt im Kreuz! Halleluja! Preis Gott! Ja, sie liegt im Kreuz! Dagegen ist alle Klugheit der Menschen nichts wert! Das ist alles nur ein Vogelschiss; nicht mehr und nicht weniger! Vielen Menschen ist das Kreuz fremd und unzugänglich. Beginne damit, das Kreuz in deinem Leben zu bewirken und ,die bittere Medizin einzunehmen‘. In der Feindschaft liegt die Freundschaft. Wenn dich jemand hasst, wider dich eingestellt ist und dich bekämpft, dann ist diese Person an dir interessiert! Dann bist du wichtig! Mein Vater ließ immer einen frommen Spruch verlauten: „Hinter einem leeren Sack läuft kein Dieb her.“ Wenn du nichts wert bist, hat keiner an dir Interesse! Aber du hast etwas zu bieten. Weil sie etwas von dir haben wollen und du ihnen wichtig bist, besteht Feindschaft! Darin liegt die Freundschaft! Gewinne deine Feinde und mache sie zu Freunden, wie auch immer das stattfinden mag. Bete, dass es dazu kommt!

 

 

 

Wenn es keinen Gott gäbe, hätten die Atheisten Ihn schon längst verworfen! Sie würden Ihn längst nicht mehr bekämpfen, so: „Gott ist tot!“ Viele Christen sind in Gefängnissen, in so genannten Gulags, eingesperrt! Sie würden die Gläubigen nicht bekämpfen, wenn es keinen Gott gäbe! Aber es gibt Ihn „leider“. Da vermagst du nichts dagegen auszurichten!

 

 

 

Haltet euch nicht selbst für klug“ ist im Wort des Herrn aufgezeigt. Sie hielten sich für klug, und diese, welche sich für klug hielten, wurden zu Narren. (Siehe Röm 1,22a) Satan versprach Adam und Eva Klugheit, siehe hier: „Ihr werdet so schlau sein wie Gott.“ (Siehe 1 Mose 3,5) Und sie essen vom Baum der Erkenntnis, werden töricht und aus dem Paradies vertrieben. Klug – doch wie der Herr wollte, dass man klug wird! Und zwar, über Jesus Christus bzw. über das Kreuz! Deshalb wurde verboten, den anderen Baum, der in der Mitte des Paradieses stand, zu berühren, und Adam und Eva mussten vertrieben werden. Wenn sie vom Baum des Leben gegessen hätten, hätten sie nie wieder errettet werden können! Dadurch wären sie Zeit ihres Lebens in Sünde verblieben! Dieser Baum des Lebens ist Jesus Christus, der Herr. Das Kreuz ist der Baum des Lebens. Halleluja! Preis Gott! Diese Leute wollten gut sein und wurden böse! Gleich die nächste Generation nach Adam und Eva, der Nachfahre Kein also, wurde ein Mörder! Der Erstgeborene erschlägt seinen Bruder! (Siehe 1 Mose 4,8b) Du sollst das Kreuz begreifen, denn Kraft liegt im Kreuz!

 

 

 

Es folgen ein paar Gedanken, die der Herr mir verlieh und aufschloss: Du sollst kein Richter sein! Du sollst nicht darüber richten, was gut und böse ist. Du bist kein Richter! Wir sind keine Richter über diese und jene in der Gemeinde, in der Gesellschaft oder überhaupt! Seit Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis aßen und Satan ihnen Klugheit schenkte, meinen alle Menschen, dass sie das Göttliche erkennen und erleben könnten. Sie wissen, überall mitzureden und mitzuarbeiten. Nein! Sie können das nicht! Der Herr muss uns ,das Kreuz‘ zeigen und dort hinführen! Sie dachten, dass es ihnen nun gelingen würde, mit ihrer Klugheit die Welt sowie das Paradies aufzubauen. Das Arbeiterparadies auf Erden sogar. Doch was geschah? Kain wurde zum Mörder! Seitdem gibt es Kriege in der Welt! In den letzten dreitausend Jahren wurden etwa 8000 Friedensverträge geschlossen, doch kaum jemand willigte ein! Manche davon wurden nur ein paar Tage aufrechterhalten. Oder sieh nur die ganzen Friedensversprechungen! Der Mensch wurde seines Bruders Mörder!

 

 

 

Die böse Saat Satans ging auf, als Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis aßen und nicht über das Kreuz zur Erkenntnis gelangten! Sie studierten und lasen nur etwas, redeten sich dazu noch etwas ein oder ließen sich etwas einreden. Wer sich für weise hält wird zum Mörder, ganz gleich, wo er sich aufhält, auch in der Gemeinde inmitten der Christenheit. Er wird zum Verbrecher, Banditen und Gangster! Ja, dem, der sich für weise hält, wird dieses Los zuteil! Wir sollten verlauten lassen: „Ich weiß, dass ich nichts weiß!“ „Ich bin, da ich nichts bin!“ „Nichts hab' ich zu bringen, alles, Herr, bist Du!“ singen wir in einem Lied.

 

 

 

Das Kreuz ist der einzige Weg zum Herrn! Es gibt keine Abkürtzung zum Himmel! Das ist der einzige Weg! Der Stolz ist das Ur-Problem der Menschen. Stolz ist der Grund, warum sie nicht weiterkommen und nichts aus ihnen wird. Menschen wollen zwar etwas für den Heiland tun, wissen aber weder wie noch was. Erst über das Kreuz erfährst du die Wahrheit, also das, was du vermagst: Nichts! Lass den Herrn wirken! Lass es geschehen und verarbeite es! Der Herr will etwas für die Menschen tun! Er will an uns Seine Wirkung vollziehen! Er will uns modellieren, formen, entwickeln nach Seinem Bilde. (Siehe 1 Mose 1,26a) Das will der Herr vollziehen! Nur das Kreuz kann dich weiterentwickeln, und mich auch. Aus Feinden werden dann Freunde.

 

 

 

Zur Todesstunde des Herrn waren wir alle miteinander Feinde! Wir waren in Sünde, Nacht und Finsternis! Wer zum Kreuz Jesu kommt, begreift Folgendes: Das Kreuz ist kein Privatbesitz, sondern davor dürfen alle Menschen treten. Das Kreuz steht allen Menschen zu! „Wer zu mir kommt, wird gerettet werden!“ (Siehe Joh 12,46) Sowie: „Wer Jesum im Glauben am Kreuze erblickt, wird heil zu derselbigen Stund'.“ Sieh nur einmal die erhöhte Schlange an und es ist einerlei, was mit dir stattfand, ob dich die giftige Schlange biss, ob du Schmerzen hast, oder auch keine, du wirst heil! (Siehe 4 Mose 21,8; Joh 3,14f.) Das ist auch ein Bild über damalige Geschehnisse. Die ganze Bibel verfügt über Bilder vom Kreuz. „Er wird der Schlange den Kopf zertreten“. (Siehe 1 Mose 3,15b) Das ist das uralte Bild von Ewigkeiten her. Und dann, die erhöhte Schlange bzw. die eherne.

 

 

 

Jesus liebt – und nun halte dich fest – auch die bösartigen Menschen! Du bist nicht der Herr! Du musst nur Frieden in Ihm haben! Das ist alles!, so: „Herr, Du liebst alle Menschen, auch die unsympathischen.“ Jesus rief aus: „Vater, in Deine Hände befehle ich meinen Geist!“ (Vgl. Lk 23,46a) Uns bzw mir sollte ein Anliegen sein, meinen Geist und mein Denken, meine Vernunft und meine Einstellung, mein Wollen, Wünschen und Sehnen in die Hand des Herrn zu legen und dieses Gebet verlauten zu lassen: „Vater, in Deine Hände befehle ich meinen Geist.“ Dein Geist muss in den Händen des Herrn ruhen!

 

 

 

Das Kreuz erlöst dich von allem, was dich plagt und was eine Trennung vom Herrn vollzieht. Das Kreuz erlöst dich von allem Negativen! Wenn du das Kreuz erlebtest, vermag dir kein Unrecht mehr etwas anzutun! Deine Nachbarn vermögen zu schimpfen, zu poltern und die ganze Nacht durchzufeiern, du schläfst in Frieden ein, weil du das Gebet vollzogst: „Herr, verstopfe meine Ohren, damit ich das nicht höre.“ Ich betete einmal für eine Person, die mir mitteilte: „In meinem Haus ist der Teufel los! Ich halte es nicht mehr aus, denn die Nachbarn über und unter mir sind okkult belastet! Um mich herum sind lauter Dämonen! Ich wohne in einer Wohngemeinschaft bzw. Kommune.“ Ich teilte dieser Schwester Folgendes mit: „Ich lege jetzt meine Finger an deine Ohren. Der Herr möge dich taub machen, damit du das alles nicht mehr vernimmst, sondern nur noch das, was du vernehmen solltest. Das andere nicht.“ Das Kreuz befähigt uns, dass wir Dinge überhören, die uns nicht betreffen und die uns nichts angehen. Der Herr spricht: „Mein ist die Rache! Ich werde mit den Leuten fertig!“ Diese Debatte ging über ein Jahr. Diese Schwester durchlebte zwar die Hölle, aber sie vernahm nichts mehr. Sie vernahm weder ,das Grunzen und Brüllen der Löwen‘ noch irgendein Poltern und Beben. Nach einem Jahr wurden diese Nachbarn vom Vermieter gekündigt und es zogen anständige Nachbarn ein. Aber bevor das stattfand, musste sie sich gedulden, aushalten und überhören. Überhöre!

 

 

 

Das Kreuz erlöst dich von allem, was dich plagt! Nachdem du das Kreuz überlebtest, bist du auch imstande, das Unrecht, das Schlimme und Bösartige zu ertragen. „Mir ist Erbarmung widerfahren! Erbarmung, deren ich nicht wert.“ Dieses Erbarmen wurde dir nicht von Menschen, sondern vom Herrn selbst zuteil! Halleluja! Der Herr hatte Erbarmen! Diese Person wurde schwerhörig, sodass sie nichts mehr vernahm. Sie vernahm keinen Lärm und Krach mehr, sondern nur noch das Wort des Herrn und das, was ihr zuteilwerden sollte.

 

 

 

Als Billy Smith hier vor Ort Heilungsgottesdienste vollzog, war ein schwerhöriger Bruder anwesend. Am nächsten Tag gab er Zeugnis, wie folgt: Er ging in die Küche und fragte seine Frau, was er für sie tun könne. Sie sagte: „Ich rief dich doch gar nicht.“ Er sagte: „Ich höre nun sogar auf meine Frau, obwohl sie sich mir gar nicht zuwendet.“ Der Herr kann Ohren öffnen und verschließen! Ja, Er kann Augen öffnen und verschließen!

 

 

 

Während der Andacht, die wir regelmäßig daheim gemeinsam mit meinen Kindern vornahmen und während derer wir die fortlaufende Bibel-Lese vollzogen, lasen wir: „Petrus aber tat seinen Mund auf und sprach“ usw. Meine Kinder waren sehr kritisch und fragten: „Papa, vermag man auch mit geschlossenem Mund zu sprechen?“ Verstehst du das? Der HERR muss uns Mund, Ohren und Augen öffnen! Er muss uns das Herz öffnen, damit wir befähigt sind, zu glauben. Das ist die Wirkung des Kreuzes!

 

 

 

Bevor du zu anderen gnädig bist, musst du zuvor erst einmal lernen, die Gnade an dir persönlich stattfinden zu lassen. Was nützt es, wenn alle anderen den Herrn erleben und erfahren, außer du selbst! Bevor du zu anderen nicht gnädig bist, vermagst du dem Herrn nicht zu dienen. Dann schadest du den Leuten nur! Wenn du nicht selber Heilung erfuhrst, bist du ein Fluch für die anderen! Du gibst deine Krankheit weiter. Aber wenn du die Gnade, das Erbarmen Gottes und das Kreuz erfuhrst, reichst du an andere die Gnade, Liebe und Güte des Herrn weiter. Dann bist du imstande, Unrecht über Unrecht zu erleiden, und alles prallt an dir ab. Es erreicht dich nicht mehr und es schadet dir so auch nicht mehr. Es schadet nur denen, die Böses vorhaben. Es trifft sie zehnfach selbst! Deshalb las ich, wie folgt: „Befleißigt euch der Ehrbarkeit wider jedermann und habt mit allen Menschen Frieden.“ (Röm 12,17b.18) Ja, „gegenüber jedermann“, sprich der großen und kleinen, der dicken und dünnen und welcher Personen auch immer. Mache keine Ausnahme! Trage auch die Ehrlosen, die Kratzigen, die Bösartigen, die Streitsüchtigen, die Zänkischen, ja alle! Herr, Du trugst den Verräter Judas, und Petrus trugst Du auch. Überlege einmal, welche Sorte Mensch der Herr noch heute trägt! Er trug die ganze Welt!

 

 

 

Lebe im Frieden und sei im Frieden mit dir selbst, deiner Seele, deinem Geist und dem Herrn! Ja, lebe im Frieden! Wobei du keinen Frieden hast, das lass sein und streife ab! Das ist nicht für dich bestimmt. „Die Friedfertigen“, lese ich in der Bibel, „werden mit dem Herrn das Kreuz tragen.“ Sie werden durch das Kreuz Frieden mit ihren Feinden schließen! Das Wort des Herrn, welches gemäß der Überlieferung aus der Heiligen Schrift offenbar wurde und nachfolgend niedergeschrieben ist, lautet wie folgt: Jetzt aber in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst fern wart, nahe geworden durch das Blut Christi. Denn er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht hat und hat den Zaun abgebrochen, der dazwischen war, indem er durch sein Fleisch die Feindschaft wegnahm. Er hat das Gesetz, das in Gebote gefasst war, abgetan, damit er in sich selber aus den zweien einen neuen Menschen schaffe und Frieden mache und die beiden versöhne mit Gott in einem Leib durch das Kreuz, indem er die Feindschaft tötete durch sich selbst (Eph 2,13-16). Sie beginnen, für die Feinde zu beten und segnen sie. Fange an, den bösen Buben oder die Hexe zu segnen. „Ja, aber sie dienen Satan, dem Okkultismus und Spiritismus“, rufst du aus. Ja, segne die Hexe! Nur zu!

 

 

 

Es steht geschrieben: Selig, die Frieden stiften - sie werden Söhne und Töchter Gottes genannt werden (Mt 5,9 ZB). Die Friedfertigen werden sogar Kinder Gottes heißen! Sie sagen: „Ach komm, der Herr liebt dich. Reg dich nicht so auf.“ Die Nachfolger Jesu sind dazu berufen, Frieden zu stiften, und zu nichts anderem! Als Jesus sie rief, fanden sie bei Ihm Frieden. Jesus ist der Friedefürst und der Friede in Person! Das Reich Jesu ist ein Reich des Friedens. Das ist nicht etwa das Tausendjährige Reich. Darauf musst du nicht warten. Dass der Friede Gottes deine Seele erfüllt, kann du schon jetzt erleben, in diesem Moment!, sodass du sogar am Loch der Otter spielst und keine Furcht vor den Löwen hast, sie streichelst usw. (Siehe Jes 11,8)

 

 

 

Daniel hielt sich in der Löwengrube auf. Der Löwe fügte ihm keinen Schaden zu. Warum? Weil er ein Kind Gottes und friedfertig war! Daniel graulte Vater Löwe unter dem Kinn am Bart. Der König fragte ihn Folgendes: „Konnte dich der Herr, dem du ohne Unterlass dienst, vor den Löwen bewahren?“ (Siehe Dan 6,21b) Ja, das konnte Er. (Siehe Dan 6,23a) Und er kam gut aus dem ganzen Schlamassel heraus! Jetzt waren seine Verräter an der Reihe! Sie wurden zermalmt noch bevor sie den Boden in der Löwengrube erreichten. (Siehe Dan 6,25b) Lies selbst diese Geschichte nach! (Siehe Dan 6,1-29)

 

 

 

Die Jünger Jesu halten Frieden, während ihnen selbst Leid widerfährt! Während sie ,das Kreuz tragen‘, während sie Schwierigkeiten erdulden, währenddessen helfen sie sogar noch den anderen! Ja, selbst in ihren Leiden! Das sind die wahren Diener und Kinder Gottes! Sie bewahren Gemeinschaft, wo andere die Gemeinschaft abbrechen, alles stehenlassen und fliehen. Sie sagen: „Komm, ich lade dich zum Kaffee ein.“

 

 

 

Mein Vater setzte diesen Bibelvers in die Tat um, als wir drei Jahre lang eine Räumungsklage erfuhren. Meine Eltern kauften ein Haus, doch die Leute zogen nicht aus. Es sah nur so aus. Der Verkäufer sagte: „Die Kündigung wurde bereits vollzogen! Alles nimmt seinen Lauf!“ Aber es verhielt sich anderes! Mein Vater musste noch eine Lektion lernen, als er diesen Bauernhof am Bayrischen Wald erwarb. Nach drei Jahren kam, unter Polizeiaufsicht und dem Gerichtsvollzieher, die Räumungsklage, woraufhin den Leuten nichts anderes übrigblieb, als auszuziehen. Sämtliche Möbel wurden hinausgetragen und unten im Dorf deponiert. Während die Leute von der Polizei abgeführt wurden und die Schlüsselübergabe stattfand, sagte mein Vater zu dieser Familie: „Darf ich euch in meine Wohnung zum Teetrinken einladen?“ Daraufhin sagte der Polizist: „Sind sie übergeschnappt? Wir hatten jetzt so viel Mühe, diese Leute aus dem Haus hinauszubefördern, und Sie wollen sie wieder hineinsetzen?“ Zuvor hielten wir nämlich gerade eine Andacht ab – das taten wir bereits damals schon – und lasen folgende Schriftstelle, die nachfolgend geschrieben steht: Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot, dürstet ihn, so tränke ihn mit Wasser, denn du wirst feurige Kohlen auf sein Haupt häufen, und der HERR wird dir's vergelten (Spr 25,21f.).

 

 

 

Ja! „Sammelt feurige Kohlen auf ihr Haupt.“ Wir wussten: unser Haus liegt abgelegen! Es ist noch ein Hügel dazwischen. Falls uns etwas widerfährt, wird uns keine Hilfe zuteilwerden! Diese Menschen waren bösartig! „Sammelt feurige Kohlen auf ihr Haupt.“ Und sie ließen sich darauf ein! Sie tranken Tee, aßen Kekse und wir sprachen miteinander. Dann sagte mein Vater: „Wir möchten in Frieden auseinandergehen.“ Daraufhin sagte diese Familie: „Wir haben dasselbe Begehren. Wir wollen auch in Frieden auseinandergehen. Es tut uns leid, dass wir solche Schwierigkeiten verursachten.“ So gingen wir auseinander. Und alle Jahre wieder brachte der Sohn dieser Familie – er war so ein richtiger Waldmensch – Pfifferlinge, Blaubeeren oder anderes. Immer wieder einmal schaute er vorbei, ohne böse Absichten zu haben.

 

 

 

Das trägt sich zu, wenn du im Guten auseinandergehst! „Sammelt feurige Kohlen auf ihr Haupt.“ Ich weiß, wovon ich spreche. Ich predige euch nicht vom Himmel und vom lieben Gott. Der Herr ist ein praktischer Gott. Halleluja! So überwinden wir das Böse mit Gutem. Nur im Kreuz liegt diese Kraft! Wir durchlitten die Hölle, nahe dem Bayrischen Wald mit zehn Personen in einer kleinen Wohnung, in einem Dorf gelegen, zu wohnen! Die Hölle durchzustehen, heißt, das Kreuz zu tragen. Jesus stiftete für uns am Kreuz den Himmel. Der göttliche Friede soll in uns selbst sein! (Siehe Joh 14,27) Wir beteten: „Herr, lass diese Leute ausziehen.“ Doch sie zogen nicht aus. Es wurden ihnen drei bis vier Räumungsklagen anheimgestellt!

 

 

 

Nirgendwo wird der Frieden größer sein als dort, wo du bösen Menschen in Frieden begegnest. Das findet dann statt, wenn du bereit bist, zu leiden. Das erlebten wir als Familie buchstäblich! Wir fassten es nicht! Wir vermochten es nicht rückgängig zu machen, weil der Vertrag schon unterschrieben und bestätigt war.

 

 

 

Abermals: Die Friedfertigen werden mit ihrem Herrn das Kreuz tragen! Der Frieden wird durch die Gläubigen vollzogen! Der Gläubige muss der Friedensbote sein! Jetzt halte dich noch einmal fest: Jesus hielt sich am liebsten inmitten Seiner Feinde auf! Nicht inmitten Seiner Freunde, sondern mitten unter den Pharisäern und Schriftgelehrten, den Zweiflern und Kritikern, den Spöttern, Mördern u.a. war Er! Zu ihnen trug Er das Leben! Es steht geschrieben: Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist (Lk 19,10). Inmitten dieser Leute hielt Er sich auf! Gerade dort wollte Er sein! Er wollte Sohn Gottes, Kind Gottes, Tochter Gottes sein! Viele Sekten, Fromme und Religiöse haben das Begehren, unter ihresgleichen zu sein, etwa so: „Wir wollen alle eins sein.“ Vergiss es! Du solltest lernen, unter deinen Feinden zu leben, und nicht unter deinen Freunden!

 

 

 

Die Gläubigen rufen aus: „Wir wollen eins sein!“ Sie wollen ,in ihrem eigenen Saft schmoren‘. Nein! Du vermagst nur zu überleben, wenn du lernst, zu kämpfen. Sonst hättest du gleich in der DDR bleiben können, siehe: SED, also Sozialistische Einheitspartei! Das will der Herr nicht! Jesus sprach, was geschrieben steht, siehe hier: Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert (Mt 10,34b). Mutter wider Tochter, Tochter wider Mutter, Vater wider Sohn und umgekehrt. Das bringt Jesus. Wir müssen lernen, das Kreuz zu tragen!, und zwar nicht dort, wo alle einer Meinung sind, sondern dort, wo alle eine gegenteilige Meinung haben.

 

 

 

Eins zu sein, das ist viel mehr! Es ist, eins zu sein mit dem Herrn, mit seiner Seele, seinem Geist und seinem Leib. Nicht ,im eigenen Saft schmoren‘, so: „Wir wollen alle eins sein, Geschwister!“ Wir müssen das Kreuz erdulden! Ja, und das Kreuz liegt in den Spannungen und Reibungen! Spannung und Entspannung, Spannung und Entspannung usw. – das ist das Leben!

 

 

 

Viele verstehen das Kreuz nicht recht. Es steht geschrieben: Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen (Mt 18,20). Wo zwei oder drei eins werden – ich predige es fortlaufend, doch die meisten kapieren es immer noch nicht – hier ist eine andere Einheit gemeint! Jesus starb inmitten Seiner Feinde! Sie sagten: „Anderen half Er, aber sich selbst hilft Er nicht.“ (Siehe Mt 27,42a) Und: „Wenn Du der Sohn Gottes bist, beweise es! Steige vom Kreuz hinab.“ (Siehe Mt 27,42b) Als Er dann Seinen Tod starb – und Er starb den Tod der Liebe Gottes – rief Er aus: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“ (Siehe Lk 23,34a)

 

 

 

Unter Seinen Feinden will Christus Seinen Sieg proklamieren! „Gesiegt hast Du, o Galiläer!“ Halleluja! Und genau du solltest unter deinen Feinden das große Kreuz aufrichten! Ja, gesiegt hast Du, o Galiläer! Gesiegt hast Du, Herr Jesus Christus! Du siegtest über das ganze Heidentum!

 

 

 

Noch ein paar Gedanken: Lerne, mit deinen Feinden zusammenzuleben, und zwar in Frieden, so viel es an dir liegt. Das schlimmste Problem bei Christen ist das Richten, also dieser Pharisäer zu sein, der sich in sich selbst zurückzieht und sich besser dünkt als die anderen, so: „Danke, Herr, dass ich nicht so bin wie dieser da.“ (Siehe Lk 18,11) Frieden gibt es nur, wenn du aufhörst damit, dich besser darzustellen als die anderen. Geschwister! Wir, Freunde und Feinde, sitzen alle ,in einem Boot‘. Wenn es dem Bürgermeister gut geht, geht es uns auch gut. Geht es dem Bürgermeister schlecht, geht es uns auch schlecht. Es heißt: „Darum sondert euch nicht ab, sondern sinnt nach Gutem wider jedermann.“ Frage dich selbst: „Was vermag ich Gutes zu tun?“ Christen sind hier, um Gutes zu tun! Was vermag ich für die Großmutter, für den Großvater oder für den Kranken zu tun? Wir sollen den Menschen nicht noch mehr Leid zufügen, sondern Heilung bringen! Schafft Frieden ohne Waffen! Ich verabscheue, was der Westen und die NATO tun: Sie schicken Waffen in die Ukraine, damit noch mehr Leid und Elend produziert wird! Das Kriegsgeschehen wird ausgedehnt! Sie sollen Frieden bewirken!

 

 

 

Seit dem Brudermord Kains gibt es Kriegstreiben in dieser Welt. Die Worte der Bibel lauten: „Soviel es an euch liegt“ usw. Du hast nicht alles in der Hand; ich auch nicht. Wir haben nicht alles in der Hand, aber wir sollten zulassen, dass der Wille des Herrn geschieht und beten, dass es geschieht, auch in Kriegsgebieten wie der Ukraine. Vieles lässt deinen Frieden nicht zu und du erreichst nichts. Du sollst inneren Frieden haben. (Siehe Lk 17,21) In den letzten Tagen riefen mich mehrere Personen an und fragten: „Pastor, was unternehmt ihr für die Flüchtlinge in der Ukraine?“ Ich vermag da nichts zu tun. Der Herr soll darüber befinden! Was der Herr vorhat, wird geschehen. Ich vermag es nicht zu verhindern, aber ich habe den Frieden in mir. Der Herr kommt zu Seinem Ziel – das bedeutet, das Kreuz zu tragen.

 

 

 

Ich habe keine Furcht vor einem Weltuntergangsszenario. Ich erlebte bereits so etwas. Ich habe das alles hinter mir. Ich lebe, weil Christus lebt und weil Er die Macht hat. „Soviel es an euch liegt“ usw. Vermeidet jede Quelle des Streits! Euer Herz soll allzeit voll des Friedens, voll des Heiligen Geistes, sein! Alles soll bereit sein, Frieden zu schließen! Ja, denn: „Soviel es an euch liegt“ usw. Vollziehe es, denn es heißt, dass wir Frieden stiften sollen!

 

 

 

Jesus kam und brachte Frieden! Deshalb heißt es auch: „Rächt euch nicht selbst“ usw. Da fängt es an! Nimm „dein Recht“ nicht in deine Hand! Lass den Herrn streiten und sei still. (Siehe 2 Mose 14,14) Der Herr wird dich auf rechter Straße leiten. (Siehe Ps 23,3b) Er wird ,das Meer teilen und du gelangst trockenen Fußes hindurch‘. (Siehe 2 Mose 14,21f.) Veranstalte kein Theater! Wir müssen uns bewähren! Und das ist das Kreuz! Kraft liegt im Kreuz! Ja, wir müssen uns bewähren! Wir müssen es aushalten und durchstehen! Jetzt sind wir im Schlamassel und müssen abwarten, bis wir wieder in die Freiheit gelangen! Das findet durch den Herrn statt! Warte ab und unternimm nichts wider die anderen! Frage deinen Gott: „Herr, was machte ich verkehrt? Wo liegt denn der Fehler bei mir selbst?“

 

 

 

Nach dieser Räumungsklage sagte mein Vater oftmals: „Wir waren zu leichtgläubig. Dieser Bauernhof gefiel uns so sehr, dass wir ihn blindlings kauften. Vielleicht hätten wir vorher prüfen müssen.“ Wir gerieten in vielfache Nöte, weil wir zu wenig prüften! Wir waren leichtsinnig, oberflächlich und gleichgültig, prüften nicht genug und gerieten in diesen Schlamassel hinein. Das verursachte unsere Not.

 

 

 

Wir müssen uns bewähren und ,uns selbst besiegen‘. Das ist auch hier vor Ort unser Problem, ihr Lieben! Es ist so wichtig, dass wir Frieden in unserem Leben haben! Wir müssen selbst wieder zurück auf den Boden der Tatsachen finden, selbst Frieden haben, selbst ,uns kreuzigen lassen‘, selbst den alten Menschen aufgeben, also noch bevor er uns genommen wird, und uns selbst ,die Dornenkrone aufsetzen lassen‘ u.v.m. Das Kreuz ist, dass man sich schlagen und plagen lässt! Wer Rache üben will, nimmt das Leben des Feindes ,in seine eigene Hand‘ und proklamiert: „Ich werde es wohlmachen! Ich werde das Land verteidigen! Ich werde es bewirken und vollziehen!“

 

 

 

Jesus starb für mich, als ich noch Feind war! Er starb für die Schächer am Kreuz von Golgatha! Deshalb suche nicht die Rache! Lasse es den Herrn vollziehen! Es ist sehr schwer, ein Opfer zu sein und dieses Leid zu tragen! Du musst selbst das Opfer sein! Man vermag sehr gut zu erzählen: „Ja, die anderen! Die anderen! Die anderen!“ Aber was, wenn es um dich selbst geht? Ich rate dir: Lass die Lust auf Rache ruhn! In unserem menschlichen Blut liegt die Sehnsucht und der Wunsch, so: „Ich will mich rächen! Ich werde ihm zeigen, was ich kann und was ich bin!“ Lass den Herrn wirken! Er wird mit uns zurechtkommen, ihr Lieben!

 

 

 

Unversöhnliche Menschen sind komplizierte Menschen. Sie werden schnell krank. Unversöhnliche Menschen sind anfällig für alle möglichen Krankheiten. Im Wort des Herrn ist aufgezeigt, was nachfolgend geschrieben steht: Und gebt nicht Raum dem Teufel (Eph 4,27). Es geht um Vergeltung. Der Herr soll dir das Recht zusprechen. Er ist unser Rechtsanwalt! Er ist unser Richter! So viele Menschen richten andere! Lass doch die Menschen frei! Lass sie machen, was sie wollen! Du musst nur lieben. Das ist das A und O. „Die Rache ist mein“, spricht der Herr. Und: „Ich will vergelten“.

 

 

 

Am Kreuz erlebte der Herr die Gottverlassenheit! „Mein Gott, mein Gott, warum verließest Du mich?“ ,Am Kreuz‘ erlebst du die Verzweiflung, so: „Warum verließest Du mich, Herr?“ „Mein Gott, mein Gott! Mein Gott! Mein Gott! Mein Gott!“ Jesus betet zum Vater und vergibt allen! Das vollzog Jesus am Kreuz! Eigentlich, wenn wir in einer so misslichen Situation sind und selbst Leid ertragen und erdulden müssen, ja selbst Schmerzen haben, vermögen wir uns nicht zu verschonen, sondern wir müssen die Hölle erleben und erfahren. Jesus durchstreifte die Hölle bis zu Seiner Auferstehung! Der Herr verschonte Seinen eigenen Sohn nicht!

 

 

 

Jesus vergibt den Gottlosen. Er spricht: „Vater, vergib ihnen“ usw. Sammelt feurige Kohlen auf ihr Haupt, denn das ist jenes Erbarmen, welches du selbst erfuhrst! Für dich hat Gott gestritten! Er erbarmte sich deiner, als du noch ein Sünder, ja ein verlorener Sohn warst! Jesus gab Sein Leben für Seine Feinde, bis Er teilhaftig der göttlichen Natur wurde, bis Er auferweckt wurde, bis Er einen neuen Leib bekam.

 

 

 

Er gab uns ein Beispiel. Und das, nicht nur bei der Fußwaschung – das war das Letzte, was Er vollzog – sondern bezüglich aller Bereiche Seines Lebens. Er sprach: Vollzieht es ebenso wie ich es vollzog. (Siehe Joh 13,15) Murrte Jesus etwa irgendwann einmal? Sieh: Er steht vor Pilatus an der Säule und lässt zu, dass die Leute Ihn verspotten, verklagen, verdammen und verfluchen. Der Hohepriester zerreißt sein Gewand, als er vernimmt, dass Jesus der Sohn Gottes ist. (Siehe Mt 26,65a) Er will mit Ihm nichts zu tun haben. Doch Jesus hält fest an der Barmherzigkeit! Er tat Seinen Mund nicht auf als man Ihn ans Kreuz schlug! (Siehe Jes 53,7)

 

 

 

Wenn du Barmherzigkeit und Feindesliebe übst, bist du ein Segen! Du lässt den Frieden des Herrn, Seinen Segen, die Liebe Gottes, fließen! Dann ist der Glaube etwas wert für dich: das Kreuz! „Ja, ich liebe das alt-raue Kreuz“. Dann schlägst du nicht zurück mit der Faust.

 

 

 

Judas verriet Jesus. Petrus verleugnete Jesus. Doch keiner der Jünger ließ je ein Wort darüber verlauten, was die beiden taten, etwa so: „Petrus bedenke, dass auch du ein Verräter gleich Judas bist!“ oder etwa so: „Judas, du bist verdammt! Du kommst in das ewige Feuer!“ Nein! Judas musste tun, was er tun sollte! (Siehe Joh 13,21b.26b.27b GNB) sowie: „Wer bist du?“ (Siehe Mt 26,72b.74a) Am Pfingsttage saßen sie einmütig beieinander. Ist das nicht toll? Maria, die unter dem Kreuz stand, sowie Johannes und Petrus waren dort! Der Einzige, der fehlte, war Judas, und das nur, weil er nicht abwarten konnte bis Jesus ihm begegnete.

 

 

 

Du bist erst am Ziel, wenn du das Böse überwandest! Das stelle ich dir in aller Liebe anheim. Erst dann, wenn du allen Menschen vergabst, wenn du ,feurige Kohlen auf ihr Haupt sammeltest‘ und wenn du so wurdest, wie Jesus war. Jesus sprach: „Lernet von mir“ usw. (Siehe Mt 11,29a) Das ist das Gebot der Stunde! Wir sind in der Endzeit, liebe Geschwister. Wir wissen nicht, wie lange diese Welt noch existiert, aber wir sind inmitten der Endzeit. Deshalb gib dem Argen keinen Raum! Werde an deinen Geschwistern nicht irre! Nähre Satan nicht! Lebe vom Ende – vom Himmel sowie vom Thron Gottes – her und überwinde deine Feinde!

 

 

 

Habe überhaupt keine Feinde in dieser Welt! Die Frage ist: Hast du noch irgendwelche Feinde? Denke darüber nach! Wen magst du nicht? Wer ist dir unsympathisch? Das sind die Leute, welche dir der Herr zutrug und vor denen du nicht zu fliehen vermagst, ganz gleich, wie weit du kommst! Wenn es diese Person nicht ist, ist es eine andere, die dir zugetragen wird. Jene ist noch siebenmal schlimmer als die vorhergehende! Also liebe deine Feinde! Und das ist das Kreuz: Mache deine Feinde durch das Kreuz zu deinen Freunden!

 

 

 

Gebet: Jesus, Deine grenzenlose Liebe soll in unserem Leben triumphieren und siegen! Herr, nimm jeden Groll, jede Bitterkeit, jede Rachsucht und jede Selbstgerechtigkeit aus unserem Leben hinfort. Erlöse uns von all diesen Dingen und gib mir und uns ein Herz wie Deines, voller Liebe, voller Glauben, voller Hingabe, Herr Jesus, und das ganz besonders für unsere Feinde! Und, Herr Jesus, wir beten jetzt ganz besonders für unsere Feinde, die in unserer Umgebung sind: In Jesu Namen bewirke, dass wir einfach ,Licht und Salz‘ sind in dieser Welt. Gib uns auch die Liebe für alle Bösen, für alle Unbequemen und für all die Leute, die um uns herum sind! Segne diese Menschen ganz besonders, lieber Heiland. Ich preise Dich und ich rühme Deinen herrlichen Namen. Amen